Ghana verwandelt seine nationale Identitätskarte in ein digitales Portemonnaie für alle Bürger. Der westafrikanische Staat aktiviert diese Woche eine Zahlungsfunktion für die "Ghana Card" - und folgt damit einem globalen Trend zur Verschmelzung von Identität und Zahlungsverkehr.

Die Entwicklung ist kein Einzelfall. Großbritannien plant ein landesweites System digitaler Identitäten, während die USA die Akzeptanz mobiler Führerscheine an Flughäfen ausweiten. Was früher Science-Fiction war, wird zur Realität: Ein einziges Gerät verifiziert die Identität und wickelt Transaktionen ab.

Regierungen treiben digitale Revolution voran

Weltweit setzen Regierungen auf integrierte Digital Wallets, um Sicherheit zu verbessern und Betrug zu verhindern. Nach Ghanas Vorstoß will auch Großbritannien nachziehen: Auf der anstehenden Labour-Konferenz soll das nationale System vorgestellt werden. Befürworter versprechen sich vereinfachte Kontrollen bei Einwanderung, Beschäftigung und Wohnungswesen.

Die EU geht noch einen Schritt weiter. Bis 2026 sollen alle Bürger, Einwohner und Unternehmen die EU Digital Identity Wallet (EUDI Wallet) nutzen können. Das System speichert Pässe, Führerscheine und Zahlungsdaten an einem Ort. Bereits jetzt laufen in 26 Mitgliedsstaaten Pilotprojekte, um die Funktionsfähigkeit zu testen.

In den USA treiben Bundesstaaten wie Kalifornien, Arizona und Georgia mobile Führerscheine voran. Über eine halbe Million Kalifornier haben sich bereits für das Pilotprogramm registriert. Ihre digitalen Ausweise landen in Apple Wallet oder Google Wallet - und werden von der Transportation Security Administration (TSA) an Sicherheitskontrollen akzeptiert.

Biometrie und Tokenisierung als Sicherheitsanker

Das Fundament der digitalen Transformation sind Biometrie und Tokenisierung. Statt auf Passwörter zu setzen, nutzen Unternehmen eindeutige Körpermerkmale wie Fingerabdrücke oder Gesichtsscans zur Identitätsprüfung.

Mastercard plant den radikalsten Schritt: Bis 2030 soll die 16-stellige Kreditkartennummer verschwinden. An ihre Stelle treten Biometrie-Verfahren und digitale Token, die gestohlene Daten wertlos machen. Der Markt für biometrische Verifikation könnte bis 2025 auf 3 Billionen Euro anwachsen.

Vom Portemonnaie zur Allzweck-App

Die Vision geht weit über einfache Zahlungen hinaus: Super Wallets sollen Identität, Geld, Kundenkarten, Tickets und sogar Gesundheitsdaten verwalten. Apple bestätigte diese Woche die Integration von US-Pässen in die Wallet-App - nutzbar an ausgewählten TSA-Checkpoints.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Statt Passdaten mühsam einzutippen, teilen Reisende das verifizierte Dokument per Klick. Bei altersbeschränkten Käufen genügt ein Biometrie-Scan - ohne Preisgabe sensibler Daten wie Adresse oder Geburtsdatum.

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Herausforderung: Weltweite Kompatibilität

Der Erfolg steht und fällt mit der Interoperabilität. Digital Wallets müssen von Unternehmen, Behörden und Dienstleistern global akzeptiert werden. Die EU will mit ihrer EUDI Wallet vorangehen: Eine in Deutschland ausgestellte ID soll in Italien genauso funktionieren.

Experten prognostizieren eine Integration mit dezentralen Identitätslösungen (DID), die Nutzern noch mehr Kontrolle über ihre Daten geben. KI-gestützte Betrugserkennung wird Transaktionen in Echtzeit überwachen. Die Reise zum vollintegrierten Digital Wallet hat begonnen - und verspricht mehr Komfort, Sicherheit und Datenschutz für alle.