1. Feststellung der Berufsunfähigkeit: Keine abstrakte Verweisung

Die sogenannte abstrakte Verweisung war früher einer der großen Stolpersteine bei entsprechenden BU-Versicherungen. Heute spielt diese zum Glück keine so große Rolle mehr. Eine solche Klausel gab dem Versicherer die Möglichkeit, eine Rentenauszahlung bei Berufsunfähigkeit zu vermeiden, sofern der Versicherte noch in der Lage war, einen gleichwertigen Job auszuüben. Heute bieten Versicherer dem Kunden noch die Möglichkeit, mit einer solchen Klausel die monatliche Versicherungsprämie zu senken. Interessenten sollten darauf verzichten, weil der Ärger im Versicherungsfall die Prämieneinsparung nicht aufwiegt.

Wichtig: Eine gute Versicherung sollte also zahlen, wenn der Versicherte maximal noch mit halber Arbeitskraft (50% Berufsunfähigkeit) seinem bisherigen Job nachgehen kann. Um solche Stolpersteine zu umgehen, ist es sinnvoll, auf die Hilfe von fachkundigen Experten zu vertrauen und einen Versicherungsmakler zu engagieren. Diese können eine passende Berufsunfähigkeitsversicherung zu niedrigen Kosten finden.

 

2. Kurzer Prognosezeitraum

Ein kurzer Prognosezeitraum stellt ebenfalls ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der Police dar. Der Prognosezeitraum beschreibt die voraussichtliche Mindestdauer der Berufsunfähigkeit, die für eine Versicherungsleistung durch den Arzt festgestellt werden muss. Je länger dieser Zeitraum, desto schwieriger wird eine Prognose und umso unwahrscheinlicher kommt es zum Versicherungsfall. Empfohlener Prognosezeitraum: Maximal 6 Monate.

 

3. Regelmäßige Rentenerhöhungen

Wer eine BU-Versicherung abschließt, legt dabei die monatliche Rente für den Versicherungsfall fest. Leider sorgt die regelmäßige Inflation dafür, dass das Geld mit der Zeit an Wert und damit an Kaufkraft verliert. Ein gutes Beispiel sind Mietsteigerungen: Steigt die Miete für die eigene Wohnung in 5 Jahren von vorher 600 auf dann 660 Euro, müssen Mieter für die gleiche Leistung (Wohnen) mehr Geld ausgeben. Steigt das Gehalt nicht in gleichem Maße, ist die eigene Kaufkraft gesunken.

 

Aus diesem Grund ist es wichtig, die vereinbarte Rente steigen zu lassen, um auch in 20 Jahren noch den Betrag zu bekommen, der der Kaufkraft der anfangs vereinbarten Rente entspricht. Dies lässt sich über verschiedene Wege erreichen:

  • Dynamik: Der klassische Fall ist die sogenannte Rentendynamik. Dabei steigt der Beitrag jedes Jahr um einen festgelegten Prozentsatz. Gleichzeitig erhöht dies auch die mögliche BU-Rente entsprechend. Hier erfolgt also eine automatische Anpassung, um die Inflation auszugleichen. Leider wird das Ganze teuer und mit zunehmendem Alter ineffizient. Jede Rentenerhöhung erfolgt dabei nämlich auf Basis der dann gültigen Risikokalkulation. Da diese mit zunehmendem Alter für Versicherte immer ungünstiger wird, erhöht sich die mögliche BU-Rente mit steigendem Beitrag immer weniger. Entsprechen anfangs 2% Beitragserhöhung vielleicht noch 2% Rentenerhöhung, sorgt die Dynamik später vielleicht nur noch für eine Zusatzrente von 0,7%.
  • Nachversicherungsgarantie: Diese Garantie erlaubt es Versicherten, bei bestimmten Anlässen wie einer Heirat, einer großen Gehaltserhöhung oder der Geburt eines Kindes, die BU-Rente auf einen Schlag deutlich zu erhöhen. Auch hier erfolgt jedoch die Erhöhung auf Basis des aktuellen Alters.

Hinweis: Es kann auch sinnvoll sein, eine vertraglich zugesicherte Leistungsdynamik für den Rentenbezug selbst einzubauen. Damit erhöht sich die BU-Rente auch dann, wenn der Versicherte bereits Leistungen bezieht. In diesem Fall würde die BU-Rente jedes Jahr um einen festen Prozentsatz steigen, was vor allem für Leistungsbezieher wichtig wäre, die die BU-Rente sehr lange als einzige Einkommensquelle nutzen müssen. Eine solche Leistungsdynamik ist allerdings relativ teuer. 

 

Weitere wichtige Kriterien

Neben den oben genannten Kriterien können noch weitere Leistungsmerkmale wichtig werden. Dazu gehören:

  • Pauschalregelung zur Rentenzahlung (volle BU-Rente ab 50% BU)
  • Keine befristeten Anerkenntnisse (Anerkenntnis durch die BU-Versicherung dauerhaft)
  • Kosten im Blick behalten (Tarifvergleich nutzen)

Mit einer guten Berufsunfähigkeitsversicherung sicher im Berufsleben

Eine gute BU-Versicherung ist heute ein wichtiger Baustein der persönlichen Absicherung. Unsere Arbeitskraft ist unsere Einkommensquelle, so dass deren Verlust schwer wiegt. Staatliche Ersatzleistungen erweisen sich oft als unzureichend, so dass eine private Absicherung hermuss. Wer dabei die Tarife vergleicht und bestimmte Leistungskriterien beachtet, kann schnell die passende Police finden und beruhigter ins Berufsleben einsteigen.