In den vergangenen zwölf Monaten ging es für die Aktie von Zur Rose (WKN: A0Q6J0) steil bergab. Satte 67,4 % verlor sie und steht heute bei 106,90 Schweizer Franken (Stand: 24. Mai 2022). Seit Dezember 2019 konnten wir die Aktie nicht mehr so günstig erwerben. Vom Rekordhoch im Februar 2021 ist sie mittlerweile 78 % entfernt.

Jetzt stellen sich uns Fools natürlich diese beiden Fragen: Ist Zur Rose weiterhin ein starkes Investment? Und bietet die Aktie nach dem drastischen Kurssturz eine interessante Einstiegschance?

Zur Rose

Zur Rose hängt am E-Rezept

Viele Unternehmen aus der Medizinbranche warten derzeit sehnlichst darauf, dass das elektronische Rezept endlich an Fahrt gewinnt. Dazu gehört auch Zur Rose. Mittlerweile ist der Start in die Testphase geglückt und Hoffnung keimt auf, dass dieses langwierige Projekt Erfolg haben wird. Bis Anfang Mai wurden knapp 14.000 E-Rezepte eingelöst. Das ist knapp die Hälfte der gesetzten Zielmarke der deutschlandweiten Testphase. Immerhin.

Das Potenzial zumindest ist riesig. Allerdings wurde der Start immer wieder verschoben. Und genau das scheint die Aktie derzeit zu lähmen.

Wovor hat Mr. Market Angst?

Wie es scheint, fürchten sich viele Marktteilnehmer vor etwas, das schon seit einigen Monaten bekannt ist. Das ist auf den ersten Blick absurd. Wir Fools müssen uns allerdings darauf einstellen, dass so etwas immer wieder vorkommt, wenn Emotionen die Märkte beherrschen.

Sicherlich fällt durch diesen Stotter-Start ein wichtiger Wachstumstreiber für Zur Rose weg. Ohne E-Rezept schraube ich meine Annahmen deutlich zurück – zumindest für die kommenden 12 bis 24 Monate. Und damit stehe ich nicht alleine da. Auch das Management um CEO Walter Hess geht nun für das Gesamtjahr von einem Null-Wachstum aus.

Die Aktie von Zur Rose ist weiterhin attraktiv

Unter dieser Annahme komme ich auf einen fairen Wert der Aktie von rund 200 Schweizer Franken. Das heißt, die Aktie bietet aktuell eine recht gute Sicherheitsmarge. Die Unterbewertung ist deutlich.

Auch wenn die Zahlen noch hinterherhinken, bietet Zur Rose ein spannendes Geschäftsmodell. Die Perspektive ist gut, das Wachstumspotenzial weiterhin vorhanden. Und auch wenn jetzt der Start des E-Rezepts sehr schleppend läuft, ist die Digitalisierung nicht aufzuhalten – vor allem nicht im Gesundheitswesen. Das E-Rezept wird kommen. Davon bin ich überzeugt.

Einzige Voraussetzung: Du solltest Geduld mitbringen, wenn du bei Zur Rose einsteigen möchtest. Die langfristigen Perspektiven sind für Online-Apotheken in jedem Fall intakt. Dies gilt für Zur Rose, die neben dem reinen Online-Verkauf von Medikamenten auch noch in der Telemedizin positioniert ist, umso mehr.

Die Digitalisierung schreitet voran und nimmt Einzug in alle unsere Lebensbereiche – so auch im Gesundheitswesen. Aber gerade in Deutschland benötigt die Transformation einfach eine gewisse Zeit. Daher solltest du hier kein explosionsartiges Wachstum erwarten.

Aber diese Sache hält mich von einem Investment ab

Das Management. Darauf schauen wir Fools immer ganz besonders genau. Bei Zur Rose hat die Unternehmensspitze zuletzt deutlich versagt. Dass die Hauptversammlung auch in diesem Jahr nicht physisch stattfand, ist zwar nachvollziehbar. Dass es aber erneut kein virtuelles Format gab, in dem Fragen von Aktionären beantwortet werden konnten, ist ein Desaster für die Unternehmenskultur.

Ich fürchte, das Management will unangenehmen Fragen aus dem Weg gehen. Aber warum? In Sachen Transparenz erwarte ich einfach sehr viel mehr. Gerade in solch heiklen Marktphasen wie der aktuellen ist ein solches Gebaren ein absolutes Warnzeichen für jeden Foolishen Investor.

Der Artikel Diese Aktie macht es vor: 1 Warnzeichen, auf das du im Crash unbedingt achten musst ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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