Die Premier League zieht ausländisches Kapital magisch an
Die höchste Fußball-Spielklasse in England gilt als die beste Liga der Welt. Kein Wunder also, dass die prestigeträchtigen Klubs internationale Investoren anlocken. Sie möchten die Strahlkraft des Fußballs für sich nutzen, um ihr Image aufzupolieren und nebenbei ihren Erfolg demonstrieren. Das kommt der Premier League zwar zugute, führt jedoch gleichzeitig für viel Kritik bei Fans und Medien. Zuletzt sorgte das finanzielle Engagement eines saudi-arabischen Staatsfonds unter der Führung von Kronprinz Mohammed bin Salman bei Newcastle United für Aufsehen. Dieser investierte 350 Millionen Euro.
Bis vor wenigen Monaten galt Mansour bin Zayed Al Nahyan als der reichste ausländische Investor im englischen Fußball. Er ist gleichzeitig auch Mitglied des Kabinetts der Vereinigten Arabische Emirate. 2008 kaufte er den Klub Manchester City mit seiner Abu Dhabi United Group. Die damalige Investition von 150 Millionen Pfund dürfte sich rentiert haben. Dafür erhielt Mansour bin Zayed Al Nahyan damals 90 Prozent der Anteile an dem Verein. Seither hat sich viel verändert.
Pep Guardiola sammelte Titel um Titel
Aus dem ehemaligen Stadtrivalen von Manchester United, der immer mit dem Status der Nummer 2 zu kämpfen hatte, ist längst ein weltweit anerkannter Spitzenklub geworden. Ziel war es von Beginn an, in die Liga der Superstars aufzusteigen. Dass dies mittlerweile gelungen ist, verdankt Manchester City auch dem Engagement von Pep Guardiola. Der ehemalige Meistertrainer des FC Bayern München hat seinem Arbeitgeber in wenigen Jahren nicht weniger als zehn Titel beschert. Auch in diesem Jahr dürfte der Verein die Premier League als Meister beenden. Die Experten berechnen derzeit bei den Fußball Wetten auf Betway Siegquoten von 1,09 (Stand 11.01.) auf den Gewinn der Meisterschaft. Das ist wenig verwunderlich, schließlich hat die Mannschaft von Pep Guardiola die härtesten Konkurrenten bereits in der Tabelle abgehängt. Auch in der UEFA Champions League gilt der Verein als Favorit auf seinen ersten Titel. Für Manchester City und seine Investoren bedeuten solche Siege nicht nur einen warmen Geldregen, sondern auch einen gewaltigen Imagegewinn.
Eine Parade der Milliardäre
Das haben sich in den vergangenen Jahren zahlreiche finanziell potente Investoren zunutze gemacht. Die Fenway Sports Group ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das in der Sportvermarktung tätig ist. Neben dem FC Liverpool besitzt die Firma auch noch das Baseball-Team der Boston Red Sox. Joshua Harris ist nicht nur Gründer der Private-Equity-Firma Apollo Global Management, sondern auch Multimilliardär und Anteilseigner an Crystal Palace. Daneben besitzt der Amerikaner auch noch die Philadelphia 76ers und die New Jersey Devils.
Der chinesische Investor Gao Jisheng hielt bis vor kurzem die Mehrheit am AFC Southampton. Nun verkaufte er seine 80 Prozent der Anteile an die Firma eines serbischen TV-Moguls. Die amerikanische Glazer-Group besitzt den prestigeträchtigen Star-Klub Manchester United. Der thailändische Milliardär Aiyawatt Srivaddhanaprabha erbte Leicester City von seinem Vater, der den Verein einst gekauft hatte. Die Wolverhampton Wanderers hingegen gehören dem chinesischen Investor Guo Guongchang. Er zählt zu den reichsten Chinesen der Welt. Nassef Sawiris ist der viertreichste Afrikaner und nennt Aston Villa sein Eigentum. Die amerikanische Sport- und Unterhaltungsholding Kroenke Sports & Entertainment besitzt nicht nur den FC Arsenal, sondern auch die Denver Nuggets, die Colorado Avalanche und die Colorado Rapids.
70 Prozent sind in der Hand von ausländischen Investoren
Der russische Milliardär Roman Abramovich gilt als Paradebeispiel eines ausländischen Investors in der Premier League. Er steckte Milliarden in den FC Chelsea und machte ihn zu einem der bekanntesten Fußballklubs der Welt. Doch selbst sein gewaltiges Engagement verblasst gegen die Pläne von Mohammed bin Salman bei Newcastle United. Das Investment des Kronprinzen macht den Premier-League-Klub potenziell zum reichsten Fußballverein der Welt. Die Shopping-Tour hat mit dem Engagement von Kieran Trippier bereits begonnen. Er wechselt von Atlético Madrid zurück in die Premier League. Aktuell befinden sich mehr als 70 Prozent aller Vereine der Premier League in der Hand ausländischer Investoren. Der Trend geht weiterhin klar in Richtung einer vollständigen Übernahme, wie Onefootball berichtet.
Angesichts dieser finanziellen Übermacht werden es die anderen Top-Klubs in Europa schwer haben, sportlich mitzuhalten. Bestes Beispiel dafür ist die Rückkehr der Premier-League-Klubs an die Spitze der UEFA Champions League. Nach dem FC Liverpool und dem FC Chelsea greift nun Manchester City nach der Krone im europäischen Fußball. Lediglich der FC Bayern München scheint aktuell in der Lage zu sein, diesem Ansturm Stand zu halten.