Bilanzielle Unregelmäßigkeiten sind für Unternehmen kein schönes Kapitel. Selbst der Verdacht oder Gerüchte über eine solche Praxis können viel Vertrauen der Investoren verspielen. Etwas, das wir bei der Aktie von Wirecard (WKN: 747206) in den letzten Quartalen gut beobachten konnten, wobei der Zahlungsdienstleister seinen Namen inzwischen weitgehend reinwaschen konnte.

Luckin Coffee (WKN: A2PJ6S) tritt nun scheinbar in die Fußstapfen des innovativen Zahlungsdienstleisters. Wobei hier die Ausgangslage noch viel, viel schlimmer ist: Das Management hat solche Vorwürfe nun bestätigt und es werden konkrete Zahlen genannt, in welchem Umfang tatsächlich gefälscht worden ist. Eine brisantere Wendung als bei Wirecard, wo es bloß Gerüchte gegeben hat.

Mal abgesehen vom Umfang und den Auswirkungen auf Aktie und Bewertung sind hier jetzt drei Dinge, die wichtig werden. Womöglich könnten sie über Erfolg und Misserfolg dieser Aktie in der Krise entscheiden.

Eine transparente, vollumfängliche Aufdeckung

Der erste Schritt, der jetzt zwingend erfolgen muss, ist eine konsequente Aufdeckung. Dazu gehört einerseits, dass das Management Tabula rasa macht. Und andererseits, dass über Beweggründe und verantwortliche Personen aufgeklärt wird.

Eine Taktik, bei der scheibchenweise und schlechtestenfalls sogar über Medien neue Informationen ans Tageslicht kommen, bietet sich nicht an. Das dürfte auch noch das restliche Vertrauen verspielen, das Investoren jetzt womöglich noch in die Aktie oder das Wachstumsmodell haben.

Klarheit und Transparenz sind das Gebot der Stunde. Hier entscheidet sich, wie viel Vertrauen langfristig verspielt wird. Und ob die Aktie von Luckin Coffee mittel- bis langfristig die Krise wird meistern können. Oder aber sich, die Investoren und die Kunden im Rahmen eines zu lang gezogenen Prozesses verliert.

Konsequenzen müssen gezogen werden

Der zweite Schritt ist außerdem die Rettung der Reputation von Luckin Coffee. Keine Frage: Ein Schaden ist da, der Vorwurf der Bilanzmanipulationen ist alles andere als leicht. Tatsächlich sind Aufsichtsbehörden und Investoren hier in großem Stil getäuscht worden. Mal abgesehen vom entstandenen Schaden, der ebenfalls ein Thema sein wird.

Nach einer transparenten Aufarbeitung sollten entsprechende Konsequenzen gezogen werden. Egal ob auf Sachbearbeiter- oder auf Führungsebene: Irgendjemand wird hier verantwortlich gemacht werden müssen. Nur so kann sich das Unternehmen von den dubiosen Anteilen des Personals trennen und besitzt eine Chance, seinen Namen wieder reinzuwaschen.

Es gilt, den Namen wiederherzustellen

Zu guter Letzt und nachdem die Causa aufgearbeitet und Konsequenzen gezogen worden sind, muss außerdem der Name wiederhergestellt werden. Keine Frage: Starbucks beweist, dass das Geschäftsmodell von Luckin Coffee funktionieren kann. Allerdings ist, wie gesagt, auch ein reputativer Schaden eingetreten.

Über kurz oder lang werden sich die Verantwortlichen daher einem Imagewandel verschreiben müssen, allerdings können auch jetzt wichtige Dinge zu diesem Zweck geschehen: Eine konsequente Aufarbeitung, Transparenz und das Ersticken innerer Machtkämpfe im Keim sollten Schritte sein, die den Namen retten können.

Generell sollte es das Ziel sein, dieses Kapitel so schnell und so einwandfrei wie möglich schließen zu können. Gewiss ein schwieriger Prozess. Allerdings hat das Management und das Unternehmen es selbst in der Hand, wie es mit ihm und der Wachstumsgeschichte weitergehen wird.

Erst der Anfang

Luckin Coffee steht jetzt erst am Anfang seines Prozesses und es wird mit Sicherheit eine volatile und alles andere als erfreuliche Zeit für die Investoren. Allerdings hat das Management und das Unternehmen einen Teil seiner eigenen Rettung selbst in der Hand.

Schnelle, transparente Maßnahmen sind jetzt wichtig, um das Geschäft zu retten. Und auch um den Investoren zu beweisen, dass man diese Krise überleben kann. Und auch will.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Luckin Coffee Inc..

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