
Die neue Ära der Cannabiswirtschaft in Deutschland
02.12.2023 | 10:10
Der weltweite Cannabis-Markt gilt den meisten Branchenexperten als Quelle für Milliardenumsätze. Was in Deutschland noch fehlt, ist die offizielle Legalisierung von Cannabis für den privaten Konsum. Wenn es nach dem Willen der Ampelregierung geht, soll es 2024 endlich so weit sein.
Die Unternehmen blicken zuversichtlich in die Zukunft
Die deutsche Cannabis-Industrie, mit einem geschätzten jährlichen Bedarf von 400 Tonnen, steht vor einer Transformation. Bislang ungenutztes wirtschaftliches Potenzial könnte mit der erwarteten Legalisierung im Jahr 2024 erschlossen werden.
Die SynBiotic, ein börsennotiertes deutsches Cannabisunternehmen, hat vor kurzem ein positive Meldung veröffentlicht und dabei auf einen deutlichen Anstieg der Nachfrage hingewiesen. Angesichts dieses Wachstums und der Aussicht auf eine Legalisierung rechnet das Management mit einer Verdoppelung des Umsatzes in den nächsten zwei Jahren, wodurch das Umsatzniveau von vor 2021 wieder erreicht werden könnte. Solche vielversprechenden Prognosen sorgen nicht nur für Optimismus bei der Unternehmensführung, sondern ziehen auch die Aufmerksamkeit und das Kapital potenzieller Investoren auf sich.
Wegweisende Strategie als Basis für maximale Flexibilität
Die SynBiotic gilt als europaweit größter Player im Hanf- und Cannabis-Sektor. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist dabei eine auf die Europäische Union ausgerichtete Buy & Build Investmentstrategie, durch die die Gruppe innerhalb weniger Jahre stetig gewachsen ist und ihren Aktionsradius vergrößert hat. Die Akquisition und Integration komplementärer Unternehmen hat es dem Unternehmen ermöglicht, seine Marktposition zu festigen und die Angebotspalette mehr und mehr zu diversifizieren. Inzwischen vereint die SynBiotic unter ihrem Dach die gesamte Supply Chain im Bereich Cannabis, die vom Anbau über die Produktion bis hin zum Handel reicht. Als Kerngeschäfte benennt das vertikal integrierte Unternehmen die Bereiche Forschung & Entwicklung, die Produktion sowie die Vermarktung von Hanf-, CBD- und Cannabis-Produkten.
Daniel Kruse, seit Ende September 2023 geschäftsführender Direktor von SynBiotic SE, beschreibt diese Phase folgendermaßen: „Die Herausnahme von Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz eröffnet ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Wir erwarten neue Potenziale für Hanf-Lebensmittel, CBD-Produkte und eine vereinfachte Distribution von medizinischem Cannabis sowie einen völlig neuen, dann legalen Markt für den Eigenanbau.“
Anpassung an neue Marktbedingungen
Die bevorstehende Legalisierung von Cannabis in Deutschland birgt das Potenzial, den Konsum zu legalisieren, den Schwarzmarkt einzudämmen und einen neuen legalen Markt zu erschließen. Diese Entwicklung stellt die Unternehmen der Cannabisbranche vor entscheidende Fragen: Wie wird die Herkunft des Cannabis sichergestellt? Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Abgabe nur an berechtigte Personen zu gewährleisten? Wie kann der Jugendschutz wirksam umgesetzt werden? Und welche Standards sind notwendig, um die Produktqualität und damit die Gesundheit der Konsumenten zu gewährleisten? Dies sind zentrale Fragen, auf die die Unternehmen der Branche fundierte Antworten finden und umsetzen müssen.
Emilio Ropero, der Chief Communication Officer der SynBiotic, skizziert strategisch die Zukunftspläne des Unternehmens: „Als wichtiger Marktteilnehmer nutzen wir die steigende Nachfrage gezielt, indem wir unsere Vertriebswege den kommenden gesetzlichen Anforderungen anpassen. Gleichzeitig erweitern wir unser Portfolio um neue, bedarfsgerechte Produkte. Dabei gewährleisten wir weiterhin höchste Qualität und Sicherheit.“
Um das Potenzial des Cannabis-Marktes voll ausschöpfen zu können, versuchen zahlreiche Unternehmen sich in den Prozess der Legalisierung aktiv einzubringen. So ist beispielsweise SynBiotic-Geschäftsführer Daniel Kruse Präsident der European Industrial Hemp Association (EIHA). Als solcher legt er sein Hauptaugenmerk auf eine positive Beeinflussung der regulatorischen Weichenstellungen für Industriehanf und Cannabis. Ein wichtiger Schritt war hier die Änderung des deutschen Betäubungsmittelgesetzes, welches Cannabis nicht länger als Rauschmittel, sondern als Genussmittel einstuft.
Viele Möglichkeiten für Investments
Der Wettbewerb um die Gunst der deutschen Konsumenten, deren jährlicher Cannabisbedarf auf rund 400 Tonnen geschätzt wird, hat bereits an Dynamik gewonnen. Deutsche Cannabis-Unternehmen haben unterschiedliche Strategien entwickelt, um sich auf dem Markt zu etablieren: Während sich einige auf CBD-Produkte spezialisieren, konzentrieren sich andere auf den Anbau von Cannabis oder widmen sich dem medizinischen Bereich.
Wieder andere Unternehmen diversifizieren ihr Angebot, um das gesamte Spektrum der Cannabisindustrie abzudecken. Diese Vielfalt an Strategien eröffnet Anlegern zahlreiche Möglichkeiten, in diesen aufstrebenden Markt einzusteigen, einschließlich der Beteiligung an einzelnen Unternehmen oder der Investition in Cannabis-ETFs.