Wacker Neuson SE: Wacker Neuson mit starkem Wachstum im ersten Halbjahr 2022

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Wacker Neuson SE: Wacker Neuson mit starkem Wachstum im ersten Halbjahr 2022

09.08.2022 / 07:00
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Wacker Neuson mit starkem Wachstum im ersten Halbjahr 2022

  * Umsatz im ersten Halbjahr 15,5% über Vorjahr, zweistelliges Wachstum in
    allen Berichtsregionen

  * EBIT-Marge 8,2%; -2,6PP z. Vj.; Anhaltend schwierige
    Lieferkettensituation und weiter hohe Kosten für Material, Energie und
    Transporte belasten Profitabilität; zweites Quartal mit positiver
    Ergebnisentwicklung gegenüber Q1 (+1,3PP)

  * Anstieg beim Net Working Capital aufgrund fehlender
    Materialverfügbarkeit sowie zur Sicherung der Lieferfähigkeit

  * Lieferketten und Preisdynamik am Beschaffungsmarkt bleiben größte
    Herausforderungen

  * Umsatzprognose unverändert bei 1.900 bis 2.100 Mio. Euro;
    Ergebnisprognose konkretisiert: EBIT-Marge zwischen 9,0 und 10,0 Prozent
    erwartet

München, 9. August 2022 - Die Wacker Neuson Group, ein führender Hersteller
von Baugeräten und Kompaktmaschinen, konnte ihr Umsatzwachstum im zweiten
Quartal des Jahres 2022 fortsetzen. Der Konzern erreichte im ersten Halbjahr
2022 einen neuen Rekordumsatz von 1.072,5 Mio. Euro, ein Plus von 15,5
Prozent im Vergleich zum Vorjahr (H1/21: 928,3 Mio. Euro).
Wechselkursbereinigt betrug der Zuwachs 13,2 Prozent. Die Profitabilität
zeigte sich vor dem Hintergrund der anhaltend schwierigen
Lieferkettensituation und fortwährend hoher Kosten für Material, Energie und
Transporte weiter unter Druck: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
ging um 12,6 Prozent auf 87,5 Mio. Euro zurück (H1/21: 100,1 Mio. Euro). Die
EBIT-Marge erreichte 8,2 Prozent, ein Rückgang um 260 Basispunkte (H1/21:
10,8 Prozent). Im zweiten Quartal verbesserte sich die EBIT-Marge gegenüber
dem ersten Quartal um 1,3 Prozentpunkte (Q2/22: 8,8 Prozent; Q1/22: 7,5
Prozent).

"Die Nachfrage unserer Kunden nach unseren innovativen und zuverlässigen
Produkten ist ungebrochen stark. Der Auftragseingang war bereits im ersten
Quartal enorm hoch - im zweiten Quartal hat sich diese Dynamik sogar weiter
beschleunigt. Damit verfügen wir über einen weit über das laufende
Geschäftsjahr hinausreichenden Auftragsbestand. Jedoch zeichnet sich
bezüglich der Zuliefersituation immer noch keine Besserung ab und auch die
Kosten für Material, Energie und Transporte bewegen sich weiter auf hohem
Niveau. All das wirkt sich negativ auf unsere Profitabilität aus. Wir
erwarten jedoch, dass sich unsere Preiserhöhungen ab dem dritten Quartal
positiv auf die Bruttomarge auswirken werden", so Dr. Karl Tragl,
Vorstandsvorsitzender und CEO der Wacker Neuson Group.

Zweistelliges Wachstum in allen Berichtsregionen

Im Segment Europa (EMEA) lag der Umsatz im ersten Halbjahr mit 826,3 Mio.
Euro um 12,1 Prozent über dem Wert des Vorjahres (H1/21: 737,1 Mio. Euro).
Treiber des Wachstums waren neben dem Heimatmarkt Deutschland auch die
großen europäischen Baumaschinenmärkte Großbritannien und Frankreich, die
ebenfalls zweistellige Wachstumsraten verzeichnen konnten. Der Konzern
profitierte von einer starken Nachfrage nach Radladern und Dumpern für die
Bauwirtschaft, daneben entwickelten sich das konzerneigene Vermiet- und
Servicegeschäft sowie das margenstarke Ersatzteilgeschäft positiv. Mit einem
Umsatzplus von 18,7 Prozent auf 207,4 Mio. Euro (H1/21: 174,7 Mio. Euro)
zeigte sich das Geschäft mit Kompaktmaschinen der Marken Kramer und
Weidemann für die Landwirtschaft erneut stark.

In der Region Amerikas entwickelte sich die Nachfrage über sämtliche
Vertriebskanäle positiv. Der Umsatz verzeichnete im ersten Halbjahr einen
deutlichen Anstieg um 28,0 Prozent auf 202,8 Mio. Euro (H1/21: 158,4 Mio.
Euro). Rückenwind erhielt die Umsatzentwicklung aus der Schwäche des Euros
gegenüber dem US-Dollar: Wechselkursbereinigt ergab sich ein Umsatzanstieg
von 16,8 Prozent. Im Zuge der Diversifikation seiner Vertriebsstrategie
konnte Wacker Neuson im ersten Halbjahr 2022 in Nordamerika weitere
Vertragshändler gewinnen.

In Asien-Pazifik stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 32,3 Prozent
auf 43,4 Mio. Euro (H1/21: 32,8 Mio. Euro), währungsbereinigt betrug der
Anstieg 26,8 Prozent. Hier setzte sich das starke Wachstum in Australien
fort, während sich der Konzern in China einem rückläufigen Baumaschinenmarkt
ausgesetzt sah. Erfreulich entwickelte sich dagegen das Geschäft in den
südostasiatischen Ländern und Indien. Die im chinesischen Werk produzierten
Maschinen werden mittlerweile auch verstärkt in Exportmärkten wie
beispielsweise Afrika und Südamerika vertrieben.

Materialengpässe und anhaltend hohe Kosten belasten Profitabilität

Mit einer EBIT-Marge von 8,2 Prozent lag die Profitabilität im ersten
Halbjahr um 2,6 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres (H1/21: 10,8
Prozent). Im Wesentlichen hatten die anhaltend hohen Kosten für Material,
Energie und Transporte einen negativen Effekt auf das Ergebnis. Daneben
belasteten durch Materialengpässe verursachte Nacharbeiten an den Maschinen
die Produktivität in den Werken. Dies konnte durch das höhere Umsatzvolumen
und die positive Entwicklung der operativen Kosten nicht kompensiert werden.

Allerdings zeigte sich im zweiten Quartal bereits eine deutliche
Verbesserung der Ergebniskennzahlen gegenüber dem ersten Quartal. Die
EBIT-Marge lag mit 8,8 Prozent um 1,3 Prozentpunkte über dem ersten Quartal
(Q1/22: 7,5 Prozent). Dabei wurde die positive Entwicklung sowohl im
Bruttoergebnis als auch in den operativen Kosten sichtbar. Die
Bruttoergebnismarge verbesserte sich um 0,7 Prozentpunkte (Q2/22: 23,7
Prozent; Q1/22: 23,0 Prozent), der Anteil der operativen Kosten am Umsatz um
0,4 Prozentpunkte (Q2/22: 15,3 Prozent; Q1/22: 15,7 Prozent).

Anstieg des Net Working Capital führt zu negativem Free Cashflow

Zum Ende des ersten Halbjahres stieg die Net Working Capital-Quote auf 30,6
Prozent (30.06.21: 26,7 Prozent; 31.12.21: 26,1 Prozent) [1]. Das Net
Working Capital belief sich zum Stichtag auf 673,9 Mio. Euro und lag damit
deutlich über dem Wert des Vorjahres und dem Niveau zu Beginn des
Geschäftsjahres (30.06.21: 528,9 Mio. Euro; 31.12.21: 497,6 Mio. Euro).
Verantwortlich für die Entwicklung waren gestiegene Forderungen im
Zusammenhang mit der dynamischen Geschäftsentwicklung sowie erhöhte
Vorratsbestände. Insbesondere der Bestand an unfertigen Maschinen
verzeichnete als Konsequenz der Verschlechterung der Lieferkettensituation
in Folge des Ukrainekrieges einen deutlichen Anstieg. Daneben wurde der
Bestand an Rohmaterialien und Komponenten zur Sicherung der Lieferfähigkeit
aufgestockt.

In der Folge lag der Free Cashflow (vor Effekten aus der Auflösung einer
Festgeldanlage) bei -123,8 Mio. Euro (H1/21: 133,5 Mio. Euro). [2] Die
Nettofinanzverschuldung [3] erhöhte sich im Vergleich zum Jahresende auf
211,1 Mio. Euro (31.12.21: -0,8 Mio. Euro).

Ergebnisprognose 2022 konkretisiert: EBIT-Marge zwischen 9,0 und 10,0
Prozent erwartet

Angesichts der ungebrochen starken Nachfrage geht der Vorstand für das
Geschäftsjahr 2022 unverändert von einem Umsatz zwischen 1.900 und 2.100
Mio. Euro aus. Jedoch wird erwartet, dass sich die schwierige
Lieferkettensituation sowie der anhaltende Preisdruck bei Material, Energie
und Transporten auch im zweiten Halbjahr weiter negativ auf die
Ergebnisentwicklung auswirken werden. Gegenläufig sollten die
implementierten Preiserhöhungen ab dem dritten Quartal einen spürbar
positiven Effekt auf die Profitabilität haben. Entsprechend hat der Vorstand
unter Berücksichtigung des bisherigen Geschäftsverlaufs, der vorherrschenden
Rahmenbedingungen sowie der sich für die Wacker Neuson Group ergebenden
Chancen und Risiken die Bandbreite der Ergebnisprognose für das Gesamtjahr
2022 konkretisiert. Erwartet wird nun eine EBIT-Marge zwischen 9,0 und 10,0
Prozent (bisherige Prognose: 9,0 bis 10,5 Prozent).

[1] Net Working Capital in Prozent des annualisierten Quartalsumsatzes.

[2] Vor Berücksichtigung von Abflüssen in Festgeldanlagen in Höhe von 100
Mio. Euro im H1/21 sowie Zuflüssen in Höhe von 130 Mio. Euro im H1/22.

[3] Nettofinanzverschuldung = lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
+ kurzfristiger Teil langfristiger Verbindlichkeiten - Zahlungsmittel- und
Zahlungsmitteläquivalente - Festgeldanlagen mit Laufzeit 
 ISIN  DE000WACK012

AXC0046 2022-08-09/07:00

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