Starkes IPO-Jahr 2021 trotz Corona-Pandemie - noch mehr Börsengänge für 2022 erwartet

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Starkes IPO-Jahr 2021 trotz Corona-Pandemie - noch mehr Börsengänge für 2022
erwartet

09.12.2021 / 08:02
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Starkes IPO-Jahr 2021 trotz Corona-Pandemie - noch mehr Börsengänge für 2022
erwartet

  * Zwölf Börsengänge im Prime Standard 2021 - mehr als eine Verdoppelung
    gegenüber dem Vorjahr

  * Emissionsvolumen verzehnfacht sich auf 8,6 Milliarden Euro -
    zweithöchster Wert seit dem Neuen Markt

  * Markt für neue Mittelstandsanleihen: Anstieg des Volumens bei weniger
    Emissionen als im Vorjahr

  * Kirchhoff Consult geht in einem volatilen Umfeld von mindestens 15
    Börsengängen in 2022 aus

Hamburg, 09. Dezember 2021 - 2021 war eines der stärksten Jahre für
Börsengänge in Deutschland seit dem Neuen Markt zur Jahrtausendwende -
insbesondere getrieben durch die ersten sieben Monate. Das ist das Ergebnis
der jährlich durchgeführten IPO-Studie der Hamburger Agentur für Finanz- und
Unternehmenskommunikation Kirchhoff Consult AG. Demnach stieg die Zahl der
Börsengänge im Börsensegment Prime Standard im Vergleich zum Vorjahr von
fünf auf zwölf. Mehr gab es zuletzt im Jahr 2018. Zugleich stieg das
Emissionsvolumen auf rund 8,6 Milliarden Euro, was nahezu einer
Verzehnfachung entspricht (2020: 0,9 Milliarden Euro). Grund hierfür waren
insbesondere die hohen Platzierungsvolumina pro Börsengang mit einem Median
von 405 Millionen Euro (2020: 127 Millionen Euro). Zudem kamen drei
Milliarden-IPOs zustande. Der Emissionsmarkt für Mittelstandsanleihen
entwickelte sich von der Anzahl der Emissionen hingegen schwächer als 2020.
Insgesamt gab es 27 neue Mittelstandsbonds (2020: 43), wobei bis Jahresende
noch weitere folgen könnten. Das Platzierungsvolumen stieg um drei Prozent
auf 1,38 Milliarden Euro (2020: 1,34 Milliarden Euro).

Klaus Rainer Kirchhoff, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Kirchhoff
Consult AG: "Das IPO-Jahr 2021 ist bis Juli außerordentlich stark verlaufen.
Insbesondere die sogenannten ,Corona-Gewinner' mit digitalen
Geschäftsmodellen strebten an die Börse. Aber auch Industrieunternehmen
waren mit ihren Börsengängen erfolgreich. Diese Vielfalt der Unternehmen
zeigt, wie aufnahmefähig die Börse für erfolgreiche Unternehmen ist. Wir
erwarten bei einem positiven Kapitalmarktumfeld für 2022, dass zahlreiche
Unternehmen die offenen IPO-Fenster nutzen werden."

Vantage Towers mit größtem Börsengang des Jahres
Der Markt für Börsengänge entwickelte sich 2021 in einem guten Marktumfeld
bis Juli sehr stark. Alle zwölf Börsengänge im Prime Standard fanden in
diesem Zeitraum statt. Im Herbst hingegen verschoben zahlreiche Unternehmen
ihre IPOs oder sagten sie ab. Investoren wurden zurückhaltender, da die
Sorge vor Kursabschlägen stieg und zudem die Kursperformance der IPOs 2021
schwach war. Bis 30.11.2021 wiesen nur vier der zwölf Unternehmen eine
positive Kursentwicklung auf bei einem Kursrückgang von durchschnittlich 10
Prozent. Am besten war die Kursperformance seit IPO bei Synlab (+26 %), Suse
(+23 %) und Bike24 (+21 %). Am schlechtesten schnitten Friedrich Vorwerk
(-29 %), Mister Spex
(-51 %) und Auto1 (-55 %) ab.

Insgesamt stiegen die Aktienkurse im Jahr 2021 hingegen deutlich an, sodass
der DAX Ende November (Stand: 30.11.2021) ein Plus von 10,1 Prozent seit
Jahresbeginn verbuchte. Insbesondere in der ersten Jahreshälfte wurden die
Aktienkurse von positiven Wirtschaftsdaten, angebobenen Gewinnprognosen der
Unternehmen und der expansiven Geldpolitik der EZB getrieben. Auch die
US-Börsen erreichten neue Höchststände. Dieses Umfeld nutzte der
Sendemastenbetreiber Vantage Towers für den größten IPO des Jahres in
Deutschland mit einem Volumen von 2,2 Milliarden Euro. Damit war es zugleich
auch einer der größten Börsengänge 2021 in Europa. Zwei weitere IPOs mit
einem Emissionsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro gelangen der
Online-Autoplattform Auto1 und dem Softwareunternehmen Suse. Am häufigsten
vertreten waren Online-Handelsunternehmen: Sie führten im Jahr 2021 ein
Drittel der Börsengänge im Prime Standard durch.

Wie im Vorjahr gingen 2021 im Börsensegment Scale zwei Unternehmen aufs
Parkett. Apontis Pharma und Veganz sammelten insgesamt rund 137 Millionen
Euro ein. Das ist fast ein Drittel weniger als im Vorjahr, als mit einem
Emissionsvolumen von 200 Millionen Euro ein neuer Höchststand innerhalb
eines Jahres im Scale erreicht wurde.

Im Jahr 2021 waren zudem SPAC-Börsengänge (Special Purpose Acquisition
Company) im Trend. In Deutschland warben vier SPACs insgesamt 925 Millionen
Euro ein. 468 SPAC I SE (tonies SE) und Lakestar SPAC I SE (HomeToGo SE)
haben bereits erfolgreich ein Übernahmeziel gefunden und den jeweiligen
Zusammenschluss vollzogen.

Mittelstandsanleihen erneut mit Rückgang
Am Markt für neue Mittelstandsanleihen wurden bis Ende November 27 neue
Anleihen begeben - im Gesamtjahr 2020 waren es noch 43. Das
Gesamtemissionsvolumen belief sich auf 1,38 Milliarden Euro - ein Plus von 3
Prozent (2020: 1,34 Milliarden Euro). Weitere Neuemissionen könnten noch bis
Jahresende folgen. Der Anteil der Vollplatzierungen stieg gegenüber dem
Vorjahresniveau deutlich auf 59 Prozent (2020: 37 Prozent). Zugleich
erreichten die Unternehmen insgesamt 91 Prozent des angestrebten
Zielvolumens und damit mehr als im Vorjahr (2020: 79 Prozent). Der
durchschnittliche Kupon stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent.

Wie in den drei vorherigen Jahren waren Anleihen aus dem Immobiliensektor am
Markt für neue Mittelstandsanleihen am stärksten vertreten. 6 der 27 Bonds
stammten aus dieser Branche. Sie emittierten Anleihen mit einem
Gesamtvolumen von 376 Millionen Euro. Insgesamt gab es fünf Anleihen mit
einem Volumen von mindestens 100 Millionen Euro, wobei die größte vom
Metallhändler Metalcorp Group mit einem platzierten Volumen von 250
Millionen Euro begeben wurde.

Mehr Börsengänge in 2022 erwartet
Im Jahr 2021 war die Börse bis Juli sehr aufnahmefähig für neue Unternehmen.
Danach wurden einige Börsengänge verschoben oder abgesagt. Auch deshalb gibt
es laut offiziellen Informationen und Marktgerüchten eine lange
Kandidaten-Pipeline für Börsengänge im Jahr 2022 mit derzeit rund 100
potenziellen Emittenten. Darunter befinden sich Fintechs wie N26 und
Solarisbank, Abspaltungen von Konzernen wie Uhde Chlorine Engineers
(Elektrolyse, Thyssenkrupp) und ParshipMeet (Online-Partnervermittlung,
ProSiebenSat.1) sowie der Prothesenhersteller Ottobock und das
Pharmaunternehmen Cheplapharm.

Sofern sich die Aktienkurse stabil entwickeln und die Weltwirtschaft weiter
dynamisch wächst, dürfte die COVID-19-Pandemie weiteren Börsengängen nicht
im Weg stehen. Die expansive Geldpolitik der EZB wirkt unterstützend.
Größtes Risiko bleibt die Volatilität an den Börsen. Analysten gehen dennoch
davon aus, dass der DAX bis Jahresende 2022 auf über 17.000 Punkte steigt.

Kirchhoff Consult erwartet unter diesen Bedingungen für das Jahr 2022 rege
IPO-Aktivitäten. Neben Private-Equity-getriebenen Emissionen erwartet
Kirchhoff Consult auch wieder mehr kleine und mittlere Unternehmen bei den
Neuzugängen.

Jens Hecht, Vorstand der Kirchhoff Consult AG: "In einem volatilen
Kapitalmarktumfeld steigen die Anforderungen der Investoren. Die
IPO-Pipeline ist aber prall gefüllt mit vielen sehr aussichtsreichen
Unternehmen. Wir rechnen daher mit mindestens 15 Börsengängen im Jahr 2022.
Dabei wird sich der Trend zu Geschäftsmodellen mit einer überzeugenden
ESG-Strategie auch bei den Neuemissionen durchsetzen."

Die IPO-Studie 2021 steht hier zum Download bereit.

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