Erste Abwicklungsanstalt: Die EAA ist für die weitere Abwicklung gut gerüstet

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Erste Abwicklungsanstalt: Die EAA ist für die weitere Abwicklung gut
gerüstet

27.04.2020 / 12:31
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Pressemitteilung

Geschäftsjahr 2019

Die EAA ist für die weitere Abwicklung gut gerüstet

Jahresergebnis leicht negativ // Kredite und Wertpapiere um 18 Prozent,
Derivate um 20 Prozent reduziert // Abbaufortschritte übertreffen bisherige
Abwicklungsplanung // Reserven im Verhältnis zum verbliebenen Portfolio
gestärkt

Düsseldorf, 27. April 2020. Die EAA hat das Geschäftsjahr 2019 mit einem
Fehlbetrag von 2,7 Mio. EUR nach Steuern abgeschlossen. "Bei der Abwicklung
der einstigen WestLB ergibt sich damit erstmals seit 2011 ein negatives
Jahresergebnis", kommentierte Horst Küpker, Mitglied des EAA-Vorstands.
Zugleich betonte er, dass Verluste in dieser Phase des Portfolioabbaus in
der Abwicklungsplanung von Beginn an berücksichtigt wurden. "Das leicht
negative Jahresergebnis 2019 ist insoweit nicht überraschend und kein
Anzeichen veränderter Rahmenbedingungen oder Risiken bei der Abwicklung der
ehemaligen WestLB", so Küpker.

Die EAA hatte bereits mehrfach deutlich gemacht, dass ihr zinstragendes
Geschäft mit fortschreitendem Abbau zwangsläufig schrumpft und sich die
Kosten nicht mehr proportional zum sinkenden Portfolio reduzieren lassen.
Die wirtschaftlichen Verluste fielen 2019 jedoch deutlich geringer aus als
prognostiziert. Dazu trugen unter anderem Neubewertungen von Beteiligungen
bei, aber auch Eingänge auf zuvor abgeschriebene Engagements sowie eine
günstige Refinanzierung. Die positive Marktentwicklung und erzielte
Abwicklungsfortschritte, etwa durch Restrukturierungen, erlaubten es zudem,
weitere Wertberichtigungen aufzulösen. Zusätzlich hat die EAA ihre Kosten
weiter reduziert. Der Allgemeine Verwaltungsaufwand sank gegenüber dem
Vorjahr um rund 15 Prozent auf 135,7 Millionen Euro. Im Vergleich zum Jahr
2012 - dem Jahr des zweiten Portfoliotransfers auf die EAA - wurden die
Kosten um gut zwei Drittel gesenkt.

Die EAA setzte den Abbau der übernommenen Finanzprodukte 2019 erfolgreich
fort. Von den in den Jahren 2009/2010 sowie 2012 übernommenen Krediten und
Wertpapieren des sogenannten Bankbuchs standen am
31. Dezember 2019 noch rund 14,9 Milliarden Euro in den Büchern der EAA. Das
sind rund 18% weniger als im Jahr zuvor. Insgesamt wurde das Nominalvolumen
der übertragenen Finanzprodukte bisher um gut 90% reduziert. Das
Nominalvolumen der Derivate im Handelsbestand sank 2019 um rund 20% auf
136,8 Milliarden Euro. Seit Übernahme im Jahr 2012 wurden damit rund 87%
abgebaut.

10 Jahre EAA - Zwischenbilanz und Ausblick

Unter dem Strich ist das Abbauportfolio nach rund zehnjähriger operativer
Tätigkeit kleiner und qualitativ besser als ursprünglich geplant. Zugleich
sind die Reserven der EAA höher als für diesen Zeitpunkt erwartet. Der
Puffer aus Eigenkapital und Risikovorsorge addierte sich Ende 2019 mit dem
Eigenkapitalziehungsrahmen der EAA auf rund 1,7 Mrd. EUR; in Relation zum
verbliebenen Bankbuchbestand wurde er damit weiter gestärkt. Parallel
verbesserte sich die Risikoeinschätzung für das verbliebene Portfolio,
insbesondere auch im Rahmen von sogenannten Stresstests. Die Risiken im
Krisenszenario der Abwicklungsplanung sanken zum Beispiel seit 2012, dem
Jahr der sogenannten Nachbefüllung, um rund 69%.

Die EAA verfolgt seit Ende des vergangenen Jahres ein Bündel aktiver
Maßnahmen, die den Risikoabbau gegenüber der kontinuierlich
fortgeschriebenen Abwicklungsplanung zusätzlich beschleunigen. "Die weitere
Umsetzung dieser Maßnahmen wird das Geschäftsjahr 2020 prägen",
unterstreicht EAA-Vorstandsmitglied Christian Doppstadt. Sie fokussieren
unter anderem auf eine signifikante Verringerung der Zahl von Kreditnehmern
im EAA-Portfolio sowie auf einen massiven Abbau des Handelsbestands. Hierfür
hat die EAA ein entsprechendes Projekt mit Banken gestartet. Der Vorstand
der EAA weist daraufhin, dass sich derzeit noch nicht abschätzen lässt, wie
stark die Corona-Pandemie die weitere Abwicklung beeinträchtigen könnte.

Für Rückfragen

EAA-Pressestelle: 0211 826-7900

Die EAA ist eine wirtschaftlich und organisatorisch selbstständige Anstalt
öffentlichen Rechts. Sie wurde 2009 errichtet, um zur Stabilisierung der
Finanzmärkte beizutragen. Gemäß Statut ist es ihre Aufgabe, von der
ehemaligen WestLB übernommene Risikopositionen verlustminimierend abzubauen.

Sie übernahm Positionen im Volumen von insgesamt etwa 200 Milliarden Euro.
Die Übertragung erfolgte in zwei Schritten: Die sogenannte Erstbefüllung im
Jahr 2009/2010 umfasste Kredite und Wertpapiere im Nominalvolumen von 77,5
Milliarden Euro. Der zweite Transfer, die sogenannte Nachbefüllung, erfolgte
2012 und umfasste Kredite, Wertpapiere (Bankbestand) und Derivate
(Handelsbestand) im Umfang von 124,4 Milliarden Euro.

Die EAA ist als öffentlich-rechtliche Einrichtung insolvenzfest ausgestattet
und refinanziert sich eigen-ständig am Kapitalmarkt. Die in ihrem Statut
festgelegten Verlustausgleichspflichten des Landes NRW, der NRW-Sparkassen-
und Landschaftsverbände sowie des Finanzmarktstabilisierungsfonds
ermöglichen es ihr, günstige Konditionen bei der Emission von Wertpapieren
zu erzielen. Ihre Planung ist jedoch darauf ausgerichtet, die
Abwicklungstätigkeit mindestens mit einer schwarzen Null zu beenden - und
somit ohne finanzielle Inanspruchnahme der Verlustausgleichspflichten
auszukommen. Beteiligte der EAA sind das Land Nordrhein-Westfalen (rund
48,2%), die beiden nordrhein-westfälischen Sparkassen- und Giroverbände
(jeweils rund 25%) und die beiden nordrhein-westfälischen
Landschaftsverbände (jeweils rund 0,9%).

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