Der Euro ist am Freitag nach zwischenzeitlichen Kursgewinnen erneut unter Druck geraten. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel bis auf 1,1631 US-Dollar. Am Vormittag war sie noch bis auf 1,1685 Dollar gestiegen. Der Euro liegt derzeit nur knapp über seinen Tagestiefs vom Vortag, als er auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten gefallen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1645 Dollar festgesetzt.

Die Sorgen angesichts der weiteren Entwicklung der Corona-Krise belasteten. In wichtigen Ländern der Eurozone wie Frankreich und Spanien steigen die Neuinfektionen deutlich. Zudem fürchtet man eine Verschärfung der Lage in den kühleren Wintermonaten. Die Verunsicherung zeigte sich auch an den Kursverlusten an den Aktienmärkten. Es profitiert erneut die Weltleitwährung US-Dollar. Auch der in Krisenzeiten oft gesuchte japanische Yen legte auf breiter Front zu.

Unterdessen hat der Präsident der französischen Notenbank, Francois Villeroy de Galhau, seine Sympathien für ein abgeändertes Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) zu erkennen gegeben. Der bisherige Zielwert sollte in einem "symmetrischen" Sinn verstanden werden, sagte der Franzose. Bisher strebt die EZB auf mittlere Sicht ein Ziel von knapp zwei Prozent an. Die EZB verfehlt dieses Ziel jedoch schon seit längerem. Eine Änderung könnte zu einer längerfristig noch lockereren Geldpolitik führen. Diese könnte tendenziell auch den Eurokurs schwächen./jsl/bgf/stk

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AXC0183 2020-09-25/13:32

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