Deven Schuller: Setzen auf fallende Unternehmen? Experte verrät, wie man die Krise profitabel nutzt
13.06.2023 | 12:31
Aktuell sind Pleiten an der Tagesordnung und prägen den Finanzmarkt. Doch welche Chancen bieten Pleiten, wie Credit Suisse, Silicon Valley Bank oder Galeria Kaufhof? Wie nutzen Investoren, um auch in wackeligen Zeiten Profite zu erwirtschaften?
"Rezessionen und Pleiten sind nichts Neues in der Finanzgeschichte. Die Geschichte wiederholt sich und bietet in jeder Marktphase Chancen. Während Privatinvestoren sich zu lange an steigende Kurse gewöhnt haben, bereiten sich Hedgefonds und erfahrene Investoren bereit seit Jahren auf diese Situation vor - und das mit dem Setzen auf fallende Unternehmen", so Deven Schuller. Seit mehr als 11 Jahren ist er in der Finanzbranche aktiv. Zusammen mit seinem Team aus Privatiers, sowie ehemaligen Hedgefondsmanagern hilft er Menschen dabei, in der Krise ein regelmäßiges Einkommen zu erwirtschaften. In diesem Artikel verrät er, mit welcher Methode dies möglich ist - dem Leerverkauf.
Am Markt haben 98,7% der Investoren eine Position in steigenden Kursen, während lediglich 1,3% auf fallende Kurse setzen. Dieses Verhältnis eröffnet Gewinnpotentiale, die sonst nicht erreichbar wären. Allerdings erfordert der Leerverkauf spezielle Marktvoraussetzungen. In einer stabilen Wirtschaft, wie sie noch vor einigen Jahren bestand, wäre der Leerverkauf nicht angebracht gewesen. Doch diese Zeiten sind vorbei. Insbesondere seit dem Ausbruch von Covid sind Pleiten und Inflationen ein weit verbreitetes Thema. Die Problematik wurde durch Hilfspakete, Kredite und das Anwerfen der Geldpresse im Jahr 2020/21 noch verstärkt, doch bereits in den Jahren zuvor gab es grundlegende wirtschaftliche Schwierigkeiten. Zinssätze, die höher sind als die Inflation, gehören der Vergangenheit an. Dieses Umfeld schafft ideale Bedingungen für Leerverkäufer.
Der Leerverkauf ist eine Handelsstrategie, bei der der Anleger Aktien eines Unternehmens von einem Broker leiht und sie auf dem Markt verkauft. Das Hauptziel besteht darin, die Aktien zu einem späteren Zeitpunkt zu einem niedrigeren Kurs zurückzukaufen und sie dem Broker zurückzugeben. Der Anleger profitiert dabei von der Differenz zwischen dem Verkaufspreis und dem niedrigeren Rückkaufpreis.
Die technische Umsetzung des Leerverkaufs ist recht einfach und kann durch eine kurze Internetrecherche schnell erlernt werden. Allerdings ist die viel wichtigere Frage, auf welche Unternehmen man setzen sollte und auf welche nicht. Eine erfolgreiche Umsetzung erfordert eine gründliche Marktbeobachtung und eine fundierte Analyse. Anleger müssen die zugrunde liegenden Gründe für den erwarteten Kursverfall eines Unternehmens verstehen und möglicherweise Informationen wie finanzielle Berichte, Unternehmensnachrichten und Branchentrends analysieren. Insbesondere Anfänger können sich dabei an Einschätzungen erfahrener Investoren und Experten orientieren.
Beim Leerverkauf bestehen auch Risiken. Früher war die Sorge verbreitet, dass man mehr Geld verlieren könnte als geplant, jedoch ist dies mittlerweile überholt. Mit einem Stop-Loss-Mechanismus können Verluste begrenzt werden. Einige Anfänger beginnen mit einem Demokonto, um auf fallende Unternehmen zu setzen, wie es in der Deven Schuller Masterclass geraten wird. Dies ermöglicht ihnen, in einer sicheren Umgebung zu üben, bevor sie auf den Finanzmarkt gehen.
Der Leerverkauf kann auch moralische und ethische Fragen aufwerfen, insbesondere wenn es darum geht, auf den Misserfolg eines Unternehmens zu setzen. Es ist jedoch wichtig, hier zu differenzieren. Große Hedgefonds können durch negative Schlagzeilen, Umverteilungen oder Skandale aktiv Einfluss nehmen und Unternehmen zum Scheitern bringen. Privatanleger hingegen greifen nicht aktiv in den Markt ein, sondern setzen auf Unternehmen, die aufgrund der natürlichen Korrektur des aktuellen wirtschaftlich schwachen Marktes ohnehin an Wert verlieren würden. Diese passive Form des Leerverkaufs wird daher auch von Kritikern als weniger problematisch angesehen.