Die Wohnungskrise spitzt sich dramatisch zu: Die Zahl der Wohnungslosen steigt auf einen neuen Rekord, während der Neubau weiter einbricht. Das Regierungsziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr rückt in weite Ferne.

Zum Stichtag 31. Januar 2025 waren rund 474.700 Menschen in Deutschland wegen Wohnungslosigkeit untergebracht - ein Anstieg von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig droht der Wohnungsbau vollends zu kollabieren: Nach nur 252.000 fertiggestellten Wohnungen 2024 könnte die Zahl laut ifo Institut bis 2026 auf nur noch 185.000 Einheiten abstürzen.

Diese Entwicklung verschärft den bereits bestehenden Mangel dramatisch. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) prognostiziert bis 2025 bereits 750.000 fehlende Wohnungen.

Baugenehmigungen brechen auf Zehn-Jahres-Tief ein

Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind alarmierend: 2024 wurden lediglich 215.900 Wohnungen genehmigt - 16,8 Prozent weniger als im Vorjahr und der niedrigste Stand seit 2010. Dieser Abwärtstrend hält bereits das dritte Jahr in Folge an.

Besonders dramatisch ist der Einbruch im Geschosswohnungsbau, der für Mietwohnungen in Ballungszentren entscheidend ist. Experten warnen: Die Fertigstellungszahlen stehen erst am Anfang einer längeren Talfahrt.

Kostenexplosion macht Bauen unrentabel

Eine toxische Mischung aus explodierenden Baukosten, hohen Zinsen und erdrückender Bürokratie hat Bauprojekte für Investoren unrentabel gemacht. Branchenverbände kritisieren: Der Staatsanteil am "Produkt Wohnen" liegt bei rund 37 Prozent - ein Investment-Killer.

Selbst Wohnungsgenossenschaften und kommunale Unternehmen legen geplante Projekte auf Eis. Was früher wirtschaftlich war, rechnet sich heute schlichtweg nicht mehr.

Anzeige: Während Bau- und Finanzierungskosten steigen, zählt für Vermieter jede korrekte Abrechnung. Der kostenlose PDF-Report „Betriebskosten 2025“ zeigt in 5 Minuten, was umlagefähig ist und welche Fallstricke Sie vermeiden. Mit klaren Regeln zu Heizung, Grundsteuer, Reinigung & Co. – kompakt und rechtssicher. Jetzt kostenlosen Betriebskosten‑Report 2025 sichern

Mieter zahlen den Preis

Die Verknappung treibt Mieten weiter in die Höhe. Über 9,5 Millionen Menschen leben mittlerweile in überbelegten Wohnungen. Gering- und Mittelverdiener müssen einen immer größeren Teil ihres Einkommens fürs Wohnen aufwenden.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe warnt vor einer "Normalisierung der Krise" und fordert entschlossenes Handeln der Politik.

Anzeige: Wenn Mieten steigen, brauchen Vermieter belastbare Vergleichsdaten und rechtssichere Begründungen. Der kostenlose Mietspiegel-Report 2025 liefert aktuelle Vergleichsmieten für viele Städte plus Formulierungshilfen – damit Anpassungen nicht an formalen Details scheitern. Kostenlosen Mietspiegel‑Report 2025 erhalten

Regierung unter Druck - Maßnahmen verpuffen

Der "Wohngipfel" der Bundesregierung sollte mit einem 14-Punkte-Plan Abhilfe schaffen: steuerliche Abschreibungen, vereinfachte Baugenehmigungen, aufgestockte Bundesmittel für sozialen Wohnungsbau.

Doch Kritiker bemängeln: Die Maßnahmen reichen nicht aus, um die strukturellen Probleme zu lösen. Die Baubranche fordert einen "echten Kurswechsel" mit verlässlicher Förderung und radikalem Bürokratieabbau.

Anzeige: Für Eigentümergemeinschaften gelten seit Ende 2024 neue WEG-Regeln – von Balkonkraftwerken bis Online-Eigentümerversammlungen. Der kostenlose 5‑Minuten-Report erklärt die 19 wichtigsten Neuerungen mit Praxisbeispielen, damit Sie rechtssicher entscheiden und handeln. WEG‑Kurz‑Report gratis herunterladen

Düstere Prognosen bis 2026

Experten erwarten den Tiefpunkt erst 2026. Selbst ein leichter Anstieg bei den Baugenehmigungen im ersten Halbjahr 2025 reicht für eine Trendwende nicht aus.

Die Perspektive: Polen wird 2026 voraussichtlich mehr Wohnungen fertigstellen als Deutschland - ein Armutszeugnis für Europas größte Volkswirtschaft.

Ohne grundlegende Reformen bleibt die Krise bestehen. Sie hemmt die Mobilität von Arbeitskräften, verschärft soziale Ungleichheit und gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Zeit für halbherzige Maßnahmen ist vorbei.