Ein ETF auf den deutschen Leitindex sollte eigentlich breite Streuung bieten. Doch der Deka DAX UCITS ETF zeigt ein gefährliches Konzentrationsrisiko: Über 64 % seines Vermögens hängen an nur zehn Einzeltiteln. Steht der Fonds vor einer Bewährungsprobe, falls die deutschen Schwergewiche ins Straucheln geraten?

Die Schattenseite der Giganten

Die Top-10-Konzentration des Deka DAX ETF ist bemerkenswert – und riskant. Zwei Unternehmen dominieren das Portfolio mit überragendem Einfluss:

  • SAP SE: Rund 12-13 % Anteil
  • Siemens AG: Rund 10-11 % Anteil
  • Allianz SE: Ca. 8 % Anteil
  • Deutsche Telekom: Ca. 7 % Anteil

Diese extreme Fokussierung bedeutet: Schwächelt nur einer dieser Giganten, zieht es den gesamten ETF spürbar nach unten. Die jüngste Seitwärtsphase bei rund 208 Euro könnte bereits erste Anzeichen dieser Abhängigkeit zeigen.

Geografische und sektorale Einfalt

Die Probleme gehen über Einzelaktien hinaus. Der Fonds ist fast ausschließlich auf zwei Länder konzentriert:
* Deutschland: Ca. 92,6 %
* Niederlande: Ca. 6,9 %

Dazu kommt die sektorale Fokussierung auf Software, Industrie und Versicherungen. Eine starke Abhängigkeit von der deutschen Exportmaschinerie – die aktuell unter Zinsängsten und globalen Handelsrisiken leidet.

Performance unter Druck

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Kurzfristig läuft es nicht rund. Der ETF notiert zwar noch 4,4 % über seinem 200-Tage-Durchschnitt, aber:
* -2,6 % in den letzten 30 Tagen
* -3,7 % unter dem 52-Wochen-Hoch
* RSI von 67,5 zeigt leichte Überhitzung

Die langfristige Performance bleibt mit +18 % seit Jahresanfang respektabel, doch die aktuelle Schwächephase wirft Fragen auf: Ist das nur eine Pause – oder der Beginn einer Trendwende?

Kostenvorteil versus Klumpenrisiko

Mit einer TER von 0,15 % ist der Deka ETF zwar kostengünstig. Doch was nützt der günstige Preis, wenn das Klumpenrisiko so massiv ist? Die physische Replikation bildet den DAX zwar genau ab – aber genau darin liegt das Problem: Der Index selbst ist extrem konzentriert.

Die hohe Liquidität mit täglich über 22.000 gehandelten Anteilen in Stuttgart bietet zwar Flexibilität. Doch sie schützt nicht vor den fundamentalen Risiken dieser engen Fokussierung.

Fazit: Stärke oder Schwäche?

Der Deka DAX ETF zeigt die zwei Seiten der deutschen Börse: Stärke durch weltweit führende Unternehmen – und extreme Abhängigkeit von deren Schicksal. Für Anleger wird die Entscheidung zur Glaubensfrage: Vertraut man darauf, dass die deutschen DAX-Schwergewichte auch künftig ihren Dominanzkurs fortsetzen? Oder wird die mangelnde Diversifikation zum Bumerang?

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