DAX: Sturz vor der Tür

Der deutsche Leitindex taumelt – und die nächste Woche könnte endgültig das Vertrauen der Anleger erschüttern. Mit einem Minus von 1,71 Prozent schloss der DAX die vergangene Handelswoche ab. Nur drei Titel schafften es ins Plus. Die Warnsignale häufen sich, während sich gleich mehrere Bedrohungen am Horizont zusammenbrauen.
"Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht", warnt Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar angesichts der zermürbenden Versuche, die 24.000-Punkte-Marke zu knacken. Dem Index geht schlicht die Kraft aus. Von seinem Rekordhoch bei 24.639 Punkten aus dem Juli ist der DAX bereits ein ganzes Stück zurückgefallen.
Trump-Schock und Fed-Chaos
Die größte Gefahr lauert diesmal aus den USA. Donald Trumps erratische Zollpolitik kann jederzeit neue Querschläger für die Aktienmärkte abfeuern. Noch brisanter: Der eskalierende Machtkampf zwischen Trump und der Federal Reserve. Die Entlassung von Fed-Gouverneurin Lisa Cook war nur der Auftakt. Cook will sich mit einer Klage wehren, doch das Vertrauen in die institutionelle Unabhängigkeit der Notenbank bröckelt bereits.
Am 17. September steht die nächste Fed-Zinssitzung an. Eine erste Zinssenkung gilt als sicher – aber wird sie ausreichen, um die Märkte zu beruhigen?
Frankreich-Fiasko als Brandbeschleuniger
Als wäre das nicht genug, droht zusätzlicher Gegenwind aus Frankreich. Premierminister François Bayrou stellt am 8. September die Vertrauensfrage. Seine Regierung hat keine Mehrheit – der Sturz gilt als ausgemacht. Neuwahlen sind nicht ausgeschlossen. Das Chaos würde nicht nur den französischen CAC-40 treffen, sondern auch den EuroStoxx50 mit nach unten reißen.
Überteuert und überheblich
Das eigentliche Problem liegt jedoch tiefer: Der DAX ist schlicht zu teuer geworden. Die Bewertung liegt weit über dem Niveau der vergangenen zehn Jahre. Trotz des Plus von über 20 Prozent seit Jahresbeginn spiegeln die Kurse einen übertriebenen Optimismus wider, der sich in den Unternehmensgewinnen noch nicht rechtfertigt.
Seit Anfang Juni tritt der Index faktisch auf der Stelle. Die nächste Haltelinie sehen Experten bei 23.500 Punkten – doch ob sie halten wird, steht in den Sternen. Institutionelle Anleger halten sich bisher mit Verkäufen zurück. Doch es braucht nur einen Auslöser für den großen Exodus.
Die kommende Woche wird zeigen, ob der DAX seine Nervosität in den Griff bekommt – oder ob die Bären endgültig das Ruder übernehmen.
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