Dax erholt sich nach US-Zinssenkung deutlich

Die US-Notenbank hat die Zügel gelockert - und der deutsche Leitindex atmet spürbar auf. Nach dem jüngsten Kursrutsch zeigt der Dax heute wieder klare Aufwärtstendenzen. Sinkende Zinsen in den USA und positive Nachrichten aus der Technologiebranche wirken wie ein doppelter Turbo für die deutschen Börsen.
Fed senkt Zinsen: Erleichterung an den Märkten
Gestern Abend setzte die US-Notenbank Fed das lange erwartete Signal: Erstmals in diesem Jahr senkte sie die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte. Doch das war erst der Anfang. Die Währungshüter stellten für 2025 bis zu zwei weitere Zinsschritte nach unten in Aussicht - und für 2026 eine weitere Senkung.
Das dürfte Anleger beruhigen, die auf eine langanhaltende lockere Geldpolitik hoffen. Allerdings zeigen sich nicht alle Experten von der optimistischen Prognose der Fed überzeugt. James Knightley von ING bezweifelt die angekündigte "sanfte Landung" der US-Wirtschaft. Der Markt rechnet seiner Einschätzung nach perspektivisch mit sogar mehr Zinssenkungen.
Dax gewinnt 1,35 Prozent zurück
Die Reaktion der deutschen Börse ließ nicht lange auf sich warten. Der Dax legte kräftig um 1,35 Prozent auf 23.674,53 Punkte zu. Damit hat der deutsche Leitindex seinen Kursrutsch vom Dienstag größtenteils wieder wettgemacht.
Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen profitierte von der positiven Stimmung und gewann 0,84 Prozent auf 30.470,71 Zähler. Die Erholung zeigt: Die Anleger vertrauen wieder stärker auf die Konjunktur.
Experten bleiben vorsichtig optimistisch
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets sieht die Fed auf einem Mittelweg: "Insgesamt habe die Fed zwar geldpolitisch etwas weniger gelockert als von den Optimisten erhofft, aber genau das geliefert, was die Mehrheit hören wollte."
Doch nicht alle Stimmen klingen equally optimistisch. Eric Winograd von AllianceBernstein warnt vor politischen Einflüssen auf die US-Notenbank. US-Präsident Donald Trump baue den Fed-Vorstand um - systemische Risiken würden seiner Ansicht nach unterschätzt. Die Gefahr, dass die US-Notenbank ihre Unabhängigkeit verliere, sei real.
Die Frage bleibt: Handelt es sich bei der heutigen Erholung um eine nachhaltige Trendwende oder nur um eine kurzfristige Erholung? Die nächsten Tage werden zeigen, ob das neue Zinstrio der Fed langfristig trägt./niw/jha/