Davis Cup: Ungarn gleicht 2:2 aus

Ungarn holte einen 0:2-Rückstand auf und erzwang das Entscheidungsmatch gegen Österreich. Nach Niederlagen im Doppel und Einzel fällt die Final-8-Qualifikation nun im letzten Spiel.
Die österreichische Davis-Cup-Mannschaft verschenkte in Debrecen eine komfortable Führung. Mit 2:0 vom Vortag gestartet, musste sich das Team von Kapitän Jürgen Melzer sowohl im Doppel als auch im ersten Einzel geschlagen geben.
Vor 3.000 begeisterten Zuschauern in der Fönix Arena kämpfte sich Ungarn zurück ins Match. Der Gewinner sichert sich einen Platz beim Final-8-Turnier vom 18. bis 23. November in Bologna.
Doppel-Drama: Erler/Miedler verpassen Vorentscheidung
Alexander Erler und Lucas Miedler unterlagen Fábián Marozsán und Zsombor Piros mit 6:7(4), 6:7(2). Dabei hatten die Österreicher zuvor sechs Davis-Cup-Doppel in Folge gewonnen.
Besonders bitter: Bei 6:5-Führung im ersten Satz vergaben Erler/Miedler zwei Satzbälle. Die Ungarn retteten sich ins Tiebreak und drehten einen 2:4-Rückstand mit fünf Punkten in Serie. Auch den zweiten Durchgang entschieden die Gastgeber im Tiebreak für sich.
Taktischer Coup bringt Ungarn den Ausgleich
Ungarns Teamführung überraschte mit einer kurzfristigen Änderung: Statt Fábián Marozsán schickten sie Zsombor Piros gegen Lukas Neumayer aufs Court. Der Schachzug zahlte sich aus.
Piros nutzte das Momentum aus dem Doppelerfolg perfekt. Den ersten Satz gewann er 7:5, den zweiten im Tiebreak 7:6(6). Neumayer wehrte sich tapfer und parierte sogar einen Matchball, doch am Ende unterlief ihm der entscheidende Fehler.
Rückblick: Österreichs Traumstart am Freitag
Trotz der Ausfälle von Filip Misolic und Sebastian Ofner hatte Österreich einen sensationellen Auftakt hingelegt. Jurij Rodionov besiegte Ungarns Nummer eins Marozsán, Ersatzmann Neumayer schlug überraschend den erfahrenen Márton Fucsovics.
Diese Siege gegen höher eingestufte Gegner öffneten die Tür zum Finalturnier weit. Doch Ungarn schlug am Samstag gnadenlos zurück.
Showdown: Alles entscheidet sich im letzten Match
Nun kommt es zum Alles-oder-Nichts-Duell: Rodionov trifft auf Fucsovics. Der Sieger wird zum Helden seiner Nation und sichert das begehrte Final-8-Ticket.
Für beide Spieler geht es um mehr als nur den persönlichen Erfolg. Sie kämpfen um den Einzug in die Elite der acht besten Tennisnationen. Der Ausgang ist völlig offen - ein hochdramatischer Abschluss eines denkwürdigen Tenniswochenendes steht bevor.