Österreichs Davis-Cup-Team steht vor einer echten Herkulesaufgabe. Als klarer Außenseiter will das Team um Filip Misolic am Freitag und Samstag in Debrecen den Sensationssieg gegen Ungarn landen. Ein Sieg würde den Österreichern das Ticket für das Final 8 der besten Nationen im November in Bologna sichern.

Spannende Duelle im Länderkampf

Der Länderkampf beginnt am Freitag um 15:00 Uhr mit einem echten Schwergewicht. Jurij Rodionov muss gegen Ungarns Topspieler Fábián Marozsán antreten. Anschließend fordert Filip Misolic die ungarische Nummer zwei, Márton Fucsovics, heraus.

Am Samstag um 11:00 Uhr folgt das Doppel mit Alexander Erler und Lucas Miedler gegen Marozsán und Zsombor Piros. Den Höhepunkt bildet das Duell der Nummern eins: Misolic gegen Marozsán. Sollte der Kampf dann noch offen sein, entscheidet das letzte Einzel zwischen Rodionov und Fucsovics.

Rodionov: "Wir sind ready für die Überraschung"

Trotz negativer Bilanz gegen beide Gegner zeigt sich Rodionov kämpferisch. "Gegen Márton habe ich dreimal knapp verloren. Ich kenne ihn sehr gut und hatte in jedem Match Chancen", analysiert der 26-Jährige nüchtern.

Sein Selbstvertrauen ist spürbar: "Wir sind mit sehr guter Form angereist. Ich habe in den letzten Wochen erfolgreich gespielt und Misolic ist in die Top 100 aufgestiegen. Wir geben unser letztes Hemd für eine Überraschung."

Misolic fit für Auswärtspremiere

Nach leichter Erkrankung Ende August meldet sich Misolic kampfbereit. "Es passt alles, ich fühle mich fit und habe gut trainiert", betont der Steirer. Die moderne Fönix-Arena mit Platz für 6.000 Fans hält keine Überraschungen bereit - der Belag ist medium-schnell.

Spannend: Für Misolic wird es die erste Davis-Cup-Auswärtspartie. "Ich freue mich, dass es dazu kommt. Aber ich glaube, es ist kein großer Unterschied."

Melzer setzt auf Teamgeist gegen Favoriten

ÖTV-Kapitän Jürgen Melzer hat keine Illusionen: "Das ungarische Team ist mit zwei Top-60-Spielern deutlich zu favorisieren." Doch der erfahrene Sportdirektor weiß auch: "An einem Davis-Cup-Wochenende kommt es viel auf die Tagesform an."

Ein Sieg wäre historisch. Österreich könnte zum fünften Mal in der Open Era unter die besten acht Nationen einziehen. "Es wäre einer unserer größten Erfolge", so Melzer. "Man kann dieses Team nicht mit jenem von 2012 oder Thomas Muster vergleichen. Damals hatten wir Spieler in den Top 20."

Doch Melzer vertraut auf die gute Chemie im Team. Die könnte den entscheidenden Vorteil bringen - und die Favoriten aus Ungarn doch noch stürzen. Das dürfte spannend werden!