Mit dem Slalom der Männer endete am Sonntag die letzte von elf Medaillenentscheidungen bei der Ski-Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm.  Das waren die Tops und Flops der Ski-WM: Tops:  ÖSV-Speedteams: Einmal Gold durch Stephanie Venier, dreimal Silber durch Raphael Haaser, Mirjam Puchner und Vincent Kriechmayr sowie Bronze durch Venier/Katharina Truppe (Teamkombi) und Katharina Liensberger (Slalom) übertrafen die Erwartungen und befeuerten die Euphorie so richtig. Erstmals seit St. Moritz 2003 holte Österreich in jedem der vier Speed-Rennen zumindest eine WM-Medaille. Raphael Haaser: Nicht nur aus österreichischer Sicht einer der Superstars der WM. Der Tiroler "Iceman" raste cool zu Super-G-Silber und setzte mit Gold im Riesentorlauf eine Sensation oben drauf. Vincent Kriechmayr: "Der Unbeugsame", wie eine Tageszeitung titelte, lieferte trotz einer Knieblessur ab und vervollständigte mit der fünften Medaille bei seiner wohl letzten WM seinen Abfahrts-Medaillensatz. Da war Platz vier im Super-G und die verpatzte Teamkombi leichter zu verschmerzen. Schweizer Festspiele: Die Nummer-1-Nation im Weltcup wurde ihrer Favoritenrolle vollends gerecht. Fünfmal Gold und insgesamt 13 Medaillen bedeuten die zweiterfolgreichste WM der Schweizer in der Geschichte. Neun der zwölf holte das bärenstarke Männer-Team um Marco Odermatt sowie der Doppel-Weltmeister Franjo von Allmen und Loic Meillard. "Haare ab" als Ausdruck des Zusammengehörigkeitsgefühls der Abfahrer sorgte zwischendurch für Lacher und Schlagzeilen. Schweizer Höflichkeit: Bei aller Rivalität sparten die Schweizer nicht mit Lob für die Ausrichter-Nation. "Österreich hat neue Maßstäbe gesetzt, ich habe noch nie so etwas gesehen", gab sich Swiss-Ski-Chef Urs Lehmann als staunender Beobachter der Saalbach-WM. Die neue "Benchmark" gelte für Infrastruktur, aber auch den Sport und etwa eine Pistenpräparierung im Sinne der Sicherheit. "Das sind die Speed-Pisten der Zukunft, die ich hier gesehen habe", sagte Lehmann. WM-Flair: Rund 175.000 Ski-Fans bei den Rennen sorgten für prächtige Stimmung entlang der Strecke und im Ort. Die Zieltribünen waren trotz hochpreisiger Ansetzung der Eintrittskarten stets gut gefüllt. Die Partys waren ausgelassen und blieben friedlich. Athletinnen und Athleten genossen den Trubel um ihr Tun, lobten Organisation und Gastfreundschaft. Wetter: Eine Sonnen-WM 2.0 hatten sich die Verantwortlichen wie anno 1991 gewünscht und es kam fast genau so. Erst in den letzten Tagen zeigte sich ein wechselhafter Winter. Alle Rennen konnten plangemäß und ohne Verschiebungen über die Bühne gehen. TV-Übertragung: Der ORF war mit einem Großaufgebot im Einsatz, das sich auszahlte. Bis zu 56 Kameras aller Art lieferten den Konsumenten und Konsumentinnen spektakuläre Rennszenen in die Wohnstuben. Über 200 Personen waren bei 70 Stunden Berichterstattung vor und hinter der Kamera im Einsatz. Team-Kombination: Die neueste Idee der Bewerbhüter feierte eine gelungene Premiere auf Elite-Niveau. Das Teilnehmerfeld war prominent, die Emotionen hoch, die Rennen spannend und sportlich hochwertig - weil die besten Abfahrer und Slalomartisten fast alle antraten. "Es war ein großer Hit", befand FIS-Präsident Johan Eliasch. Die Team-Kombi scheint als Format für Großereignisse prädestiniert, im Weltcup wird sie wohl keinen Platz finden. Brignone: Die italienische Allrounderin Federica Brignone gewann nach Silber 2011 und 2023 nun auch Gold im Riesentorlauf, ihrer Lieblingsdisziplin. Mit zusätzlich noch Super-G-Silber gehörte die 34-jährige Gesamtweltcupsiegerin 2019/20 zu den erfolgreichsten Saalbach-Teilnehmern. (Text wird unterhalb fortgesetzt)