Mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Kriminelle machen selbst erfahrenen Nutzern das Leben schwer. Experten raten zu grundlegenden Schutzmaßnahmen, die jeder umsetzen kann – und sollte.

Die Bedrohung ist real und sie wächst jeden Tag. Cyberkriminelle setzen mittlerweile auf künstliche Intelligenz, um ihre Angriffe zu perfektionieren. Phishing-E-Mails wirken täuschend echt, Stimmen werden geklont und sogar Deepfake-Videos kommen zum Einsatz. Pünktlich zum Oktober – dem internationalen Monat der Cybersicherheit – schlagen Experten Alarm: Die Zeit der einfachen Schutzmaßnahmen ist vorbei.

Doch was können Internetnutzer konkret tun, um sich zu schützen? Die Antwort überrascht: Es sind oft die simplen Grundlagen, die den Unterschied machen.

Passwörter: Die unterschätzte erste Verteidigungslinie

74 Prozent aller Datenpannen haben einen menschlichen Faktor – meist schwache Passwörter oder erfolgreiche Phishing-Angriffe. Die Lösung klingt trivial, ist aber hocheffektiv: starke, einzigartige Passwörter für jeden Account.

Ein sicheres Passwort sollte mindestens 14 Zeichen lang sein und Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen enthalten. Doch selbst das stärkste Passwort kann kompromittiert werden. An dieser Stelle kommt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) ins Spiel.

Microsoft-Daten belegen: 2FA blockiert 99,9 Prozent aller Identitäts- und Datendiebstähle. Für E-Mail-Accounts, Banking-Apps und soziale Netzwerke ist diese zusätzliche Sicherheitsebene praktisch unverzichtbar geworden.

Phishing 4.0: Wenn KI zum Komplizen wird

Die neuen Phishing-Angriffe sind beängstigend perfekt. KI generiert E-Mails und SMS, die von echten Nachrichten kaum zu unterscheiden sind. Sie imitieren Banken, Paketdienste oder sogar Behörden – und erzeugen dabei geschickt Zeitdruck.

Wie können sich Nutzer schützen? Der wichtigste Rat der Experten: Gesunde Skepsis entwickeln. Jede unerwartete Nachricht sollte hinterfragt werden. Absender lassen sich über offizielle Kanäle verifizieren, bevor man auf Links klickt oder Daten preisgibt.

Auch QR-Codes sind längst nicht mehr harmlos. Das sogenannte "Quishing" nutzt diese pixeligen Quadrate, um Nutzer auf gefälschte Websites zu locken. Die Devise lautet: Erst denken, dann klicken.

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Software-Updates: Langweiliger Schutz mit großer Wirkung

Wer kennt es nicht: Das nervige Update-Fenster, das man lieber wegklickt. Ein Fehler, wie Sicherheitsexperten betonen. Software-Updates enthalten oft kritische Sicherheitspatches, die bekannte Schwachstellen schließen.

Automatische Updates sind die einfachste Lösung. Sie sorgen dafür, dass Geräte stets gegen die neuesten Bedrohungen gewappnet sind – ohne dass der Nutzer daran denken muss.

WLAN-Fallen: Wenn das kostenlose Internet teuer wird

Öffentliche WLAN-Netzwerke sind praktisch, aber gefährlich. Kriminelle nutzen sie, um Daten abzufangen. Für sensible Aktivitäten wie Online-Banking sollten Nutzer ausschließlich vertrauenswürdige, private Netzwerke verwenden.

Falls öffentliches WLAN unvermeidbar ist, bietet ein Virtual Private Network (VPN) Schutz. Es verschlüsselt den Datenverkehr und macht ihn für Lauscher unbrauchbar.

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Die globale Dimension: Billionen-Schäden durch Cybercrime

Die Zahlen sind erschreckend: Die weltweiten Kosten der Cyberkriminalität sollen von 9,22 Billionen US-Dollar in 2024 auf 13,82 Billionen US-Dollar bis 2028 steigen. Diese dramatische Entwicklung macht deutlich, warum Prävention so wichtig ist.

Initiativen wie der Cybersecurity Awareness Month konzentrieren sich deshalb auf die "Core 4" – vier grundlegende Verhaltensweisen: starke Passwörter, Zwei-Faktor-Authentifizierung, Phishing-Erkennung und regelmäßige Updates. Diese Maßnahmen sind für jeden umsetzbar, unabhängig von technischen Vorkenntnissen.

Ausblick: Neue Bedrohungen, neue Chancen

Die Zukunft bringt neue Herausforderungen mit sich. Das Internet der Dinge (IoT) schafft zusätzliche Angriffsflächen in Haushalten und Städten. Gleichzeitig entwickeln sich auch die Schutzmechanismen weiter: Biometrie und Hardware-Schlüssel könnten Passwörter eines Tages überflüssig machen.

Für Internetnutzer bleibt entscheidend: informiert und anpassungsfähig bleiben. Wer heute die Grundlagen beherrscht – starke Passwörter, 2FA, Phishing-Erkennung und regelmäßige Updates – kann auch morgen sicher durchs digitale Leben navigieren.