Cyberangriffe: KI-gestützte Bedrohungen erreichen neue Dimension
Das digitale Wettrüsten spitzt sich zu: Cyberkriminelle setzen verstärkt auf Künstliche Intelligenz, um Smartphones und Smart-Home-Geräte anzugreifen. Experten warnen zum Start der internationalen Cybersecurity Awareness Month vor einer beispiellosen Bedrohungslage. Besonders brisant: Ein wichtiges US-Gesetz zum Informationsaustausch über Cyberbedrohungen ist vergangene Woche ausgelaufen – ausgerechnet jetzt, wo koordinierte Abwehr dringender denn je wäre.
KI macht Phishing perfider
Der Hauptfeind der Mobilgeräte-Sicherheit 2025 heißt Künstliche Intelligenz. Kriminelle nutzen sie, um täuschend echte Nachrichten zu erstellen, die von vertrauten Kontakten zu stammen scheinen. Diese personalisierten Attacken durchbrechen herkömmliche Schutzmaßnahmen mit erschreckender Leichtigkeit.
Mobile Phishing-Attacken – auch „Mishing" genannt – machen bereits ein Drittel aller identifizierten Bedrohungen aus. Besonders SMS-basiertes Phishing (Smishing) und Anrufe mit betrügerischer Absicht (Vishing) nehmen dramatisch zu. Der Grund: KI-Tools sind für Angreifer leicht verfügbar geworden.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 68 Prozent aller Datenlecks entstehen durch menschliches Versagen – meist durch Social Engineering. Angreifer nutzen KI, um automatisiert Familienmitglieder oder Firmenbosse zu imitieren. Was früher Wochen dauerte, gelingt heute in Minuten.
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Smart Home wird zur Schwachstelle
Rund 18 Milliarden IoT-Geräte sind 2025 weltweit im Einsatz – von Smart-TVs bis zu vernetzten Kühlschränken. Bis 2030 soll sich diese Zahl mehr als verdoppeln. Das Problem: Viele dieser Geräte sind Sicherheitslücken auf zwei Beinen.
Ein aktuelles Beispiel zeigt das Ausmaß der Bedrohung: Das BadBox 2.0-Botnetz, vor dem das FBI bereits warnte. Millionen IoT-Geräte wurden bereits vor dem Verkauf mit Schadsoftware infiziert. Streaming-Boxen und Smart-Home-Gadgets werden zu Werkzeugen für Cyberangriffe – direkt aus dem heimischen Wohnzimmer.
Die Statistik ist ernüchternd: Jedes Heimnetzwerk erlebt durchschnittlich zehn Angriffsversuche täglich. Viele Nutzer ahnen nichts davon, dass ihre Geräte längst Teil krimineller Netzwerke geworden sind.
Veraltete Software als Einfallstor
Ein Viertel aller Mobilgeräte ist zu alt für Betriebssystem-Updates – ein permanentes Sicherheitsrisiko. Innerhalb von zwölf Monaten nutzen 61,2 Prozent der Android- und 49,2 Prozent der iOS-Geräte veraltete Systeme.
Ohne Sicherheitsupdates werden bekannte Schwachstellen zur offenen Einladung für Hacker. Sie können Schadsoftware einschleusen, Kreditkartendaten stehlen oder Geräte komplett übernehmen. Besonders riskant: Apps aus inoffiziellen Quellen, die auf fast einem Viertel aller Firmengeräte zu finden sind.
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Gesetzeslücken verschärfen die Lage
Der Wegfall des US-Cybersecurity Information Sharing Act am 1. Oktober verschärft die Situation zusätzlich. Das Gesetz ermutigte Unternehmen, Bedrohungsdaten mit Behörden zu teilen – geschützt vor rechtlichen Konsequenzen.
Gleichzeitig verzögert sich ein wichtiges US-Programm für IoT-Sicherheitslabel. Das „Cyber Trust Mark" sollte Verbrauchern helfen, sichere Geräte zu erkennen. Die Verzögerung bremst Hersteller aus, die zögern, in ungewisse Zertifizierungsverfahren zu investieren.
Proaktive Verteidigung wird Pflicht
Die Zukunft der Gerätesicherheit verlangt mehr als nur Aufmerksamkeit. Experten erwarten, dass KI-gestützte Angriffe noch raffinierter und schwerer erkennbar werden. Automatisierte Schwachstellen-Scans werden zum ständigen Hintergrundrauschen des Internets.
Für Nutzer bedeutet das: Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren, Phishing-Versuche konsequent melden, öffentliche WLAN-Netze meiden und alle Geräte sowie Apps aktuell halten. Für die Industrie: Sicherheit muss von Grund auf mitgedacht werden – Standard-Passwörter und fehlende Update-Mechanismen gehören der Vergangenheit an.
Die Verantwortung für den Schutz unserer digitalen Leben wird künftig geteilt: zwischen Regierungen, Industrie und jedem einzelnen Nutzer. Nur koordiniertes Handeln kann die wachsende Bedrohung eindämmen.