Cyberangriff legt europäische Flughäfen lahm

Ein verheerender Hackerangriff auf einen kritischen Luftfahrt-Software-Anbieter hat wichtige europäische Flughäfen ins Chaos gestürzt. Tausende Reisende erlebten massive Verspätungen und Flugausfälle, nachdem Check-in- und Gepäcksysteme ausfielen. Die britische Polizei nahm bereits einen Verdächtigen fest.
Die Attacke traf die MUSE-Software von Collins Aerospace, einer Tochter des US-Rüstungskonzerns RTX. Betroffen waren unter anderem die Flughäfen London Heathrow, Brüssel und Berlin Brandenburg. Das Personal musste auf manuelle Abfertigung umstellen – mit dramatischen Folgen für den Flugverkehr.
Chaos an den wichtigsten Drehkreuzen Europas
Am Freitag, den 19. September, brachen die elektronischen Systeme zusammen. Europas verkehrsreichster Flughafen Heathrow meldete Hunderte verspätete Flüge. Reisende sollten mehrere Stunden früher erscheinen. Ein internes Memo sprach von über 1.000 "korrumpierten" Computern.
Brüssel traf es besonders hart: Allein am Sonntag wurden 45 Abflüge und 30 Ankünfte gestrichen – doppelt so viele wie am Vortag. 66 Prozent aller Abflüge verspäteten sich am Samstag erheblich.
Berlin Brandenburg, Dublin und Cork kämpften ebenfalls mit den Auswirkungen. Lange Schlangen und verzweifelte Passagiere prägten das Bild. Was normalerweise wenige Minuten dauert, wurde zur stundenlangen Geduldsprobe.
Perfekte Supply-Chain-Attacke
Cybersecurity-Experten sprechen von einem Lehrbuch-Angriff auf die Lieferkette. Statt die Flughäfen direkt anzugreifen, kompromittierten die Hacker einen zentralen Softwareanbieter. Ein einziger Treffer – maximale Wirkung.
Die EU-Cybersicherheitsagentur ENISA bestätigte am Montag eine Ransomware-Attacke. Diese Schadsoftware verschlüsselt Daten und fordert Lösegeld für die Freigabe. Collins Aerospace räumte eine "cyber-bedingte Störung" ein und arbeitet an der Behebung.
Die Flugsicherung blieb unbeeinträchtigt, versicherten die Behörden. Dennoch zeigt der Vorfall, wie verletzlich die digitale Infrastruktur der Luftfahrt wirklich ist.
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Polizei schlägt zurück: Erster Verdächtiger gefasst
Die britische National Crime Agency (NCA) meldete am Mittwoch einen Fahndungserfolg: Ein 40-jähriger Mann aus West Sussex wurde verhaftet. Der Verdacht: Verstöße gegen das Computermissbrauchsgesetz.
"Ein positiver Schritt, aber die Ermittlungen stehen erst am Anfang", erklärte NCA-Vizedirektor Paul Foster. Der Festgenommene kam gegen Auflagen wieder frei.
Internationale Behörden arbeiten mit Collins Aerospace zusammen, um das volle Ausmaß des Angriffs zu verstehen. Welche Hackergruppe dahintersteckt, ist noch unklar.
Luftfahrt im Visier der Cyberkriminellen
Der Vorfall offenbart die wachsende Bedrohung für die Luftfahrtbranche. Laut einem Thales-Report stiegen Cyberangriffe auf den Sektor zwischen 2024 und 2025 um schockierende 600 Prozent.
"Die Branche hat Milliarden in physische Sicherheit investiert, aber die Cybersicherheit hinkt hinterher", kritisieren Experten. Wenige Software-Anbieter versorgen die gesamte Branche – ein enormes Risiko.
Cody Barrow von EclecticIQ warnt: "Ein Angreifer kann mit einem einzigen Treffer Flughäfen in mehreren Ländern lahmlegen. Das ist Supply-Chain-Risiko in Reinform."
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Aufruf zu digitaler Aufrüstung
Während Collins Aerospace die letzten Updates für das MUSE-System vorbereitet, fordern Politiker und Industrievertreter drastische Verbesserungen der Cybersicherheit.
Die EU-Kommission sieht den Angriff als Beweis für die dringende Umsetzung der NIS2-Richtlinie. Diese schreibt einheitliche Cybersicherheitsstandards für kritische Sektoren vor.
Experten mahnen: Cyber-Resilienz muss denselben Stellenwert haben wie physische Sicherheit. Gefordert sind redundante Systeme, bessere Notfallpläne und schnellerer Informationsaustausch zwischen den Partnern.
Die Luftfahrtbranche steht unter Druck – denn die nächste Attacke ist nur eine Frage der Zeit.