Die Nachricht schlug am Donnerstag ein wie eine Bombe: Das Tübinger Biotech-Unternehmen CureVac, für viele schon abgeschrieben, steht vor einer Übernahme durch den einstigen Konkurrenten BioNTech! Diese Ankündigung sorgte für einen wahren Freudensprung bei der Aktie. Ist das der Befreiungsschlag, auf den gebeutelte Anleger so lange gewartet haben?

Das Mainzer Angebot: So viel ist BioNTech CureVac wert

BioNTech legt ein Angebot auf den Tisch, das es in sich hat. Für jede CureVac-Aktie sollen Aktionäre Aktienhinterlegungsscheine (American Depositary Shares, kurz ADS) von BioNTech erhalten. Die Offerte bewertet ein einzelnes CureVac-Papier mit rund 5,46 US-Dollar. Rechnet man das hoch, ergibt sich für das gesamte Tübinger Unternehmen eine Bewertung von stattlichen 1,25 Milliarden US-Dollar, was umgerechnet etwa 1,08 Milliarden Euro entspricht. Ein echter Milliardendeal, der, so die Planung, bis Ende 2025 über die Bühne gehen soll – grünes Licht der zuständigen Behörden natürlich vorausgesetzt.

Warum greift BioNTech gerade jetzt zu?

Was steckt hinter diesem Schachzug der Mainzer? BioNTech, weltbekannt geworden durch den Erfolg seines mRNA-basierten Corona-Impfstoffs, will sich mit dem Zukauf vor allem weiteres Know-how und Technologieplattformen sichern. Im Fokus steht ganz klar der Ausbau der eigenen Onkologie-Sparte. BioNTech-Chef Ugur Sahin bezeichnete die Transaktion als wichtigen Baustein in der Krebsstrategie des Unternehmens. Es ist für BioNTech bereits die zweite milliardenschwere Investition in diesem Bereich binnen kurzer Zeit, was die Ambitionen unterstreicht.

Breite Zustimmung zeichnet sich ab

Die Chancen für ein Gelingen der Übernahme stehen offenbar nicht schlecht. Wichtige Aktionäre, die zusammen bereits 36,76 Prozent der CureVac-Anteile halten, haben ihre Bereitschaft zur Andienung signalisiert. Darunter befindet sich auch die Beteiligungsgesellschaft Dievini von SAP-Mitgründer Dietmar Hopp. Auch von staatlicher Seite kommt Rückenwind: Die Bundesregierung hat dem Vorhaben bereits grundsätzlich positiv zugestimmt. Es wird daher erwartet, dass auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die im Namen des Bundes 13,32 Prozent an CureVac hält, die Transaktion unterstützen wird. Damit wären schon über 50 Prozent der Stimmrechte gesichert.

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Die entscheidende Hürde: 80 Prozent müssen es sein

Ganz in trockenen Tüchern ist der Deal aber noch nicht. Eine wesentliche Bedingung für das Zustandekommen des Übernahmeangebots ist eine Mindestannahmeschwelle von 80 Prozent aller ausstehenden CureVac-Aktien. Sollten Aktionäre ihre Papiere zunächst nicht andienen, plant BioNTech jedoch, ihnen zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen einer Umstrukturierung die gleiche Gegenleistung anzubieten.

Kursfeuerwerk: Anleger feiern den Paukenschlag

Die Reaktion an der Börse ließ nicht lange auf sich warten. Am Donnerstag explodierte der Kurs der CureVac-Aktie förmlich. An der US-Technologiebörse Nasdaq schossen die Papiere um fast 40 Prozent auf 5,68 US-Dollar in die Höhe. Damit erreichte der Anteilsschein nicht nur das höchste Niveau seit Ende 2023, sondern übertraf sogar den von BioNTech gebotenen Preis. Auch im XETRA-Handel in Deutschland gab es kein Halten mehr: Hier legte die Aktie um beeindruckende 35,36 Prozent auf 4,90 Euro zu.

Vom Rivalen zum Partner: Ein neues Kapitel?

Die Ironie der Geschichte: Noch im Jahr 2020 standen sich BioNTech und CureVac als erbitterte Konkurrenten im Wettlauf um den ersten Corona-Impfstoff gegenüber. BioNTech ging als Sieger hervor, während CureVac seinen Kandidaten zurückziehen musste. Diese Übernahme könnte nun auch die langwierigen Patentstreitigkeiten zwischen den beiden mRNA-Spezialisten beenden, die sonst in Kürze vor einem wichtigen Gerichtstermin in Düsseldorf gestanden hätten. Für den Forschungsstandort Tübingen gibt es zudem gute Nachrichten: Er soll nach den Plänen von BioNTech erhalten bleiben.

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