Professionalität und Struktur: Trainer verdienen mehr Anerkennung

Die meisten von uns haben wenig Kenntnisse, die für den Trainer-Job benötigt werden. Sei es die fehlende taktische Ausrichtung im entsprechenden Sport oder fehlende Grundlagen in essentiellen Bereichen wie Medizin oder Körperkunde. Auch die soziale Komponente, die der Job des Trainers von einem Athleten oder einer Sportmannschaft benötigt, muss gelernt sein. Nicht jeder hat also das Zeug dazu, von heute auf morgen als Trainer zu arbeiten - zumindest nicht in einem professionellen und kompetitiven Umfeld.

Umso mehr Anerkennung verdienen Coaches im Allgemeinen. Häufig sind es nur die Sportler, die nach gewonnenen Titeln oder spannenden Veranstaltungen ähnlich wie große Gewinne im Verde Casino 777 gefeiert werden. Wenn überhaupt, werden die jeweiligen Trainer erst danach genannt. Obwohl die Coaches keinesfalls als unbedeutend eingestuft werden, scheinen sie doch häufig vernachlässigt zu werden. Besonders stark zeigt sich dies auch am Beispiel des neuen Systems “Crowd-Coaching”. Hier handelt es sich um ein Konzept, bei dem der eigentliche Kopf der Mannschaft, nämlich der Trainer, durch die breite Masse an Fans ersetzt wird.

Was ist Crowd-Coaching?

Viele Entscheidungen bezüglich der Taktik und Herangehensweise an das nächste Event werden in diesem System nicht von einer Einzelperson oder einem Trainer-Team, sondern von den Fans selbst getroffen. Eine einheitliche Umsetzung dieses Konzepts gibt es bisher, auch aufgrund der Seltenheit dieses Konstrukts, nicht. Crow-Coaching kann damit in unterschiedlichem Umfang und auf ganz unterschiedliche Weise realisiert werden.

Wie stark der Einfluss der Fans jedoch sein kann, zeigt unter anderem das Beispiel des Hamburger Clubs Concordia. Im semiprofessionellen Bereich konnten Fans hier lange auf direkte Art mitbestimmen und waren für den sportlichen Erfolg unmittelbar mitverantwortlich. Per App war es den Fans während der Phase des Crowd-Coachings möglich, über die Aufstellung und sogar Ein- und Auswechslungen entscheiden zu können. Ein einfacher Klick reichte damit aus, um die Stimme für den Wechsel eines Spielers abzugeben.

Einfluss der Fans hat gewisse Grenzen

Obwohl Fans bei Vereinen mit dem System des Crowd-Coachings durchaus einige Freiheiten bei der Mitbestimmung über die aktuelle Situation und Zukunft des Vereins haben, hat der Einfluss auch beim Crowd-Coaching seine Grenzen. So sind beispielsweise essentielle wirtschaftliche Entscheidungen wie der Bau eines neuen Stadions oder die Errichtung neuer Trainingsgebäude in der Regel von diesem Konstrukt ausgenommen.

Fans können also durchaus mitentscheiden, müssen sich dabei allerdings auch damit zufriedengeben, dass nicht alle Wünsche umgesetzt werden können. Wo genau die Grenzen des Mitbestimmungsrechts der Fans liegen, hängt dabei vom jeweiligen Einzelfall ab. Projekte wie das von Concordia in Hamburg sind in der Regel jedoch das höchste der Gefühle. Nicht selten handelt es sich bei anderen Konstrukten nach Vorbild des Crowd-Coaching meist nur um Werbeprojekte, bei denen Fans zwar Entscheidungen treffen dürfen, diese aber häufig nicht allzu bedeutend sind.

Crowd-Coaching hat auch Vorteile

Auf den ersten Blick hört sich das Crowd-Coaching wenig erfolgversprechend an. Statt die Verantwortung in die Hände einer dazu ausgebildeten Person zu legen, werden etliche Laien mit den Aufgaben betraut. Zwar könnte hier argumentiert werden, dass die Meinung der Fans womöglich nicht so festgefahren ist und damit frische Akzente in den Stil des Athleten oder der Mannschaft bringen kann, in der Praxis fehlt es jedoch oftmals an Grundlagen für den Trainerjob, die als essentiell betrachtet werden können. So ergibt sich relativ schnell auch eine Liste von Punkten, die gegen das Crowd-Coaching sprechen:

  • Fehlende Professionalität durch Mitspracherecht für Laien

  • Teils zweigleisige Meinung durch Abgabe widersprüchlicher Stimmen

  • Risiko, dass Taktiken vorab öffentlich zugänglich werden

  • Kein direkter “Sündenbock” bei fehlendem Erfolg

Wer sich näher mit der Thematik beschäftigt, merkt also schnell, dass die Nachteile den Vorteilen des Crowd-Coachings überwiegen. Dennoch kann behauptet werden, dass durchaus das eine oder andere Argument für die Verwendung eines solchen Systems gefunden werden kann. Selbst dann, wenn das Crowd-Coaching einzig und allein dem Ziel der medialen Aufmerksamkeit dient.

Wird Crowd-Coaching ein Zukunftsmodell?

Derzeit ist davon auszugehen, dass es sich beim Crowd-Coaching lediglich um einen kurzen Trend handelt. Zwar ist es durchaus möglich, dass auch weiterhin Teams aus dem semiprofessionellen oder gar dem Amateurbereich mit einem solchen Konstrukt arbeiten. Im professionellen Sport hat dieses System jedoch - auch nach Ansicht vieler Experten - keine Daseinsberechtigung. Schließlich ist das Risiko, sportlichen Misserfolg verzeichnen zu müssen, hier einfach zu hoch.

Crowd-Coaching bleibt damit auch in Zukunft aller Voraussicht nach vor allem ein Mittel, welches zur Erregung von Aufmerksamkeit genutzt wird. Schließlich gibt es kaum einen logischen Grund, den sportlichen Erfolg teilweise oder sogar gänzlich in die Hände der Fans zu legen. Diese haben durchaus das Interesse, im Sinne des Vereins zu handeln, können dies faktisch jedoch aufgrund fehlender Grundlagen häufig nicht. Eine professionelle Führung bleibt daher auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil für Erfolg auf und neben dem Platz.