Die Cannabis-Aktie von Cresco Labs verzeichnet jüngste Kursgewinne, doch die Quartalszahlen werden über die Nachhaltigkeit entscheiden. Kann das Unternehmen die strukturellen Probleme überwinden?

Die Cannabis-Aktie von Cresco Labs zeigt in den letzten Wochen überraschende Kursgewinne – doch kann das Unternehmen die Erholung mit soliden Quartalszahlen untermauern? Am Freitag schloss die Aktie bei 0,80 Euro, nachdem sie in den vergangenen 30 Tagen fast 30% zugelegt hatte. Doch der langfristige Trend bleibt düster: Seit dem 52-Wochen-Hoch von 2,04 Euro im Mai 2024 hat der Titel über 60% an Wert verloren.

Finanzielle Zwischenbilanz mit Licht und Schatten

Die Spannung vor den am 9. Mai erwarteten Q1-Zahlen ist groß. Im vergangenen Jahr präsentierte Cresco Labs durchaus positive Signale:

  • Rekord-Cashflow von 132 Mio. Dollar (+126% zum Vorjahr)
  • Umsatz von 724 Mio. Dollar
  • Adjusted EBITDA von 200 Mio. Dollar (+15%)

Doch der Nettoverlust von 60 Mio. Dollar – trotz einmaliger Sondereffekte – zeigt die anhaltenden Herausforderungen. Besonders die steuerliche Belastung durch den umstrittenen Paragrafen 280E lastet schwer auf der Bilanz.

Expansion versus Schuldenberg

Strategisch setzt Cresco auf Expansion, etwa in Kentucky, wo das Unternehmen als einer von nur zwei Tier-3-Produzenten Fuß fasst. Gleichzeitig tickt die Uhr: Im August 2026 steht eine bedeutende Schuldenfälligkeit an.

Die mögliche Neubewertung von Cannabis durch die DEA könnte hier zum Gamechanger werden – entweder als Rettungsanker oder zusätzliche Belastung. Analysten bleiben vorsichtig optimistisch, bewerten das Unternehmen aber nur mit dem 3,9-fachen des erwarteten EBITDA.

Kurzfristiger Höhenflug – langfristige Sorgen

Die jüngste Kursrallye täuscht nicht über die strukturellen Probleme hinweg: Umsatzrückgang von 5,3%, hohe Verschuldung und regulatorische Unsicherheiten. Die Quartalszahlen werden zeigen, ob Cresco Labs die Trendwende schafft – oder ob der Aufwärtstrend nur eine Atempause im Abwärtsstrudel ist.