Microsoft bricht mit einer jahrzehntelangen Tradition: Erstmals können Windows-Nutzer über Copilot direkt auf Google-Services wie Gmail, Drive und Kalender zugreifen. Was zunächst nach einem kleinen Feature-Update aussieht, entpuppt sich als strategischer Schachzug im KI-Wettkampf.

Der Software-Riese rollt diese Woche ein bedeutendes Copilot-Update für Windows-Insider aus. Die neue Version verwandelt den KI-Assistenten von einem einfachen Chatbot in eine zentrale Produktivitätszentrale. Nutzer können künftig plattformübergreifend arbeiten, ohne ständig zwischen verschiedenen Anwendungen wechseln zu müssen.

Grenzenlos vernetzt: Copilot verbindet Microsoft und Google

Das Herzstück des Updates sind die sogenannten "Connectors". Diese Funktion ermöglicht es Nutzern erstmals, Copilot Zugriff auf persönliche Cloud-Dienste zu gewähren. Zum Start unterstützt die Funktion Google Drive, Gmail, Google Kalender und Google Contacts sowie Microsofts eigene OneDrive- und Outlook-Services.

Die Integration zielt darauf ab, das ständige Springen zwischen verschiedenen Plattformen zu beenden. Nach der Aktivierung in den Copilot-Einstellungen können Nutzer mit natürlicher Sprache ihre plattformübergreifenden Daten verwalten. Ein Befehl wie "Finde meine Schulnotizen von letzter Woche" durchsucht sowohl Google Drive als auch OneDrive. Die Frage "Wie ist Sarahs E-Mail-Adresse?" lässt Copilot sowohl Gmail- als auch Outlook-Kontakte durchforsten.

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Diese Vereinheitlichung verschiedener Datenquellen in einer einzigen, durchsuchbaren Oberfläche macht den KI-Assistenten zu einem unverzichtbaren Werkzeug.

Vom Chat zum Dokument: Nahtloser Export in alle Office-Formate

Microsoft hat Copilot außerdem um eine leistungsstarke Dokumentenerstellung erweitert. Nutzer können jetzt jeden von Copilot generierten Text, jede Zusammenfassung oder Daten direkt in Standard-Dateiformate umwandeln - Word-Dokumente, Excel-Tabellen, PowerPoint-Präsentationen oder PDFs.

Der Prozess ist denkbar einfach: Ein Befehl wie "Exportiere diesen Text in ein Word-Dokument" oder "Erstelle eine Excel-Datei aus dieser Tabelle" genügt, und Copilot generiert die entsprechende Datei. Bei Antworten über 600 Zeichen erscheint automatisch ein Export-Button für den direkten Transfer in die gewünschte Office-Anwendung.

Schrittweise Einführung für Windows-Insider

Die neuen Funktionen werden derzeit schrittweise an Windows-Insider in allen Kanälen ausgerollt, die auf Copilot-Version 1.25095.161.0 oder höher aktualisiert haben. Microsoft betont, dass die "Connectors" strikt auf Opt-in-Basis funktionieren - Nutzer behalten die volle Kontrolle über ihre Daten.

Nach einer erfolgreichen Testphase sollen die Features in den kommenden Monaten allen Windows-11-Nutzern zur Verfügung stehen. Diese graduelle Einführung ermöglicht es Microsoft, die Funktionen basierend auf realem Nutzerverhalten zu verfeinern.

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Strategischer Schachzug im Plattform-Krieg

Dieses Update ist mehr als eine einfache Funktionserweiterung - es ist Microsofts klare Ansage im Kampf um die digitale Vorherrschaft. Statt Nutzer von Google-Diensten wegzulocken, integriert Microsoft sie geschickt in den Windows-Workflow.

Der Konzern macht sein Betriebssystem und den nativen KI-Assistenten unverzichtbar, indem er die Realität einer heterogenen Tech-Landschaft akzeptiert. Copilot wird zur zentralen Schaltstelle für jede Aufgabe - unabhängig davon, welche Dienste der Nutzer bevorzugt.

Ausblick: Das agentic future nimmt Gestalt an

Microsoft hat bereits angedeutet, was als nächstes kommt: Enterprise-Connectors für SharePoint, Teams und Dynamics 365 könnten die plattformübergreifenden Fähigkeiten in die Unternehmensumgebung bringen.

Das Update fügt sich in CEO Satya Nadellas Vision einer "agentic future" ein, in der KI-Agenten komplexe, mehrstufige Prozesse übernehmen. Von persönlichen Assistenten zu integralen Teammitgliedern - dieser Schritt bringt diese Zukunft ein erhebliches Stück näher.