Ein Rekordjahr, eine milliardenschwere Partnerschaft mit Apple und ein strategischer Verkauf – eigentlich beste Voraussetzungen für einen Aktienrausch. Doch Coherents Investoren blicken nach den jüngsten Quartalszahlen verunsichert in die Zukunft. Warum bestraft der Markt den Photonics-Spezialisten trotz beeindruckender Zahlen?

Ernüchterung trotz Rekorden

Am 13. August präsentierte Coherent eigentlich Bilderbuchzahlen: Der Jahresumsatz kletterte um 23 Prozent auf 5,81 Milliarden Dollar, der bereinigte Gewinn pro Aktie verdreifachte sich beinahe auf 3,53 Dollar. Doch der Markt honoriert Erfolge von gestern nicht – er handelt die Zukunft. Und genau die sieht Coherent vorsichtiger als erhofft. Die Prognose für das laufende Quartal fiel mit 1,46 bis 1,60 Milliarden Dollar unter die Erwartungen der Analysten. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich: Einbruch um 18 Prozent im After-Hours-Handel.

Strategische Weichenstellungen

Parallel zu den Zahlen verkündete Coherent den Verkauf seines Aerospace- und Defence-Geschäfts für 400 Millionen Dollar an den Private-Equity-Investor Advent. Ein klarer Schritt zur Fokussierung auf die Kernmärkte und zur Schuldenreduzierung. Noch bedeutsamer: die Ausweitung der Partnerschaft mit Apple. Ein neuer Mehrjahresvertrag sichert Coherent die Lieferung von VCSEL-Lasern für Face-ID-Systeme – gefertigt im Werk in Sherman, Texas.

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Analysten bleiben optimistisch

Trotz der kurzfristigen Enttäuschung zeigen sich die Analysten beeindruckt von der langfristigen Positionierung. Stifel erhöhte das Kursziel von 100 auf 118 Dollar bei Buy-Rating, Raymond James legte von 120 auf 134 Dollar nach und bekräftigte das Strong-Buy-Rating. Rosenblatt (135 Dollar) und Needham (120 Dollar) bestätigten ihre Kaufempfehlungen. Der Konsens: moderates Buy mit einem Durchschnittsziel von 110 Dollar.

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