Der französische Kreditversicherer Coface steht plötzlich im Zentrum einer finanziellen Lawine. Ausgerechnet die Insolvenz des US-Autozulieferers First Brands Group könnte den Spezialversicherer jetzt mit Millionen-Forderungen konfrontieren. Doch warum reagieren die Märkte so gelassen - und täuscht diese Ruhe?

Die tickende Zeitbombe

Die First Brands Group, ein US-Autozulieferer mit über 10 Milliarden Dollar Verbindlichkeiten, meldete Ende September Gläubigerschutz nach Chapter 11 an. Das allein wäre schon problematisch genug - doch jetzt wird es für Coface brisant:

  • Direkte Betroffenheit: Coface muss als Kreditversicherer potenziell für Ausfälle von Unternehmen einstehen, die an First Brands geliefert haben
  • Großes Kaliber: Zusammen mit Branchenriesen wie Allianz Trade und AIG steht der Versicherer im Fadenkreuz möglicher Claims
  • Komplexe Struktur: Bereits Ende September meldete das Finanzvehikel Carnaby Capital Holdings Insolvenz an

Märkte bleiben cool - zu Recht?

Trotz der alarmierenden Nachrichten zeigte die Coface-Aktie am Freitag erstaunliche Stabilität. Der Kurs bewegte sich kaum und schloss bei 15,94 Euro - ein Minus von lediglich 1,73 Prozent. Noch bemerkenswerter: Die Aktie notiert aktuell 17 Prozent über ihrem 52-Wochen-Tief.

Steckt dahinter professionelles Risikomanagement oder gefährliche Selbstüberschätzung? Experten verweisen auf die Mechanismen der Branche: Kreditversicherer werden bei drohenden Finanzproblemen meist frühzeitig informiert und können ihr Engagement reduzieren. Der moderate RSI von 42,6 deutet ebenfalls auf fehlende Panik unter Anlegern hin.

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Der große Stresstest für Coface

Die First Brands-Pleite entwickelt sich zum Lackmustest für den gesamten Kreditversicherungssektor. Kann Coface die Belastungen wirklich abfedern? Das Unternehmen steht vor der Bewährungsprobe:

Die Volatilität der Aktie liegt bei moderaten 13 Prozent - ein Indiz, dass der Markt von keiner existenziellen Bedrohung ausgeht. Doch mit 13 Prozent Abstand zum Jahreshoch von 18,36 Euro bleibt genug Spielraum nach unten, falls die Forderungen höher ausfallen als erwartet.

Die eigentliche Frage lautet: Ist die Gelassenheit der Märkte weise Voraussicht oder gefährliche Selbstgefälligkeit? Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Coface das Risiko wirklich im Griff hat - oder ob der aktuelle Kurs nur die Ruhe vor dem Sturm ist.

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