Der chinesische Energieriese reagiert auf sinkende Raffinerieleistung mit strategischen Investitionen in Batteriewechselstationen und grünem Wasserstoff bei fallendem Aktienkurs.


China Petroleum & Chemical Corporation (Sinopec) verzeichnet eine rückläufige Entwicklung in der Rohölverarbeitung. Im Jahr 2024 verarbeitete das Unternehmen etwa 252,3 Millionen metrische Tonnen Rohöl, was einem Rückgang von 2,03% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im aktuellen Aktienkurs wider, der mit 0,45 € ein 52-Wochen-Tief erreicht hat und allein heute um 4,52% gefallen ist. Die Dieselproduktion sank dabei besonders deutlich um 10,27%, während die Herstellung von Benzin und Kerosin um 2,6% bzw. 8,6% zulegte.


Die schwache Binnennachfrage und externe Faktoren setzen besonders unabhängige Raffinerien in der Provinz Shandong unter Druck. Diese als "Teapots" bekannten Anlagen kämpfen mit US-Sanktionen, die ihre Rohölversorgung aus Russland, Iran und Venezuela beeinträchtigen. Trotz einer Steigerung der Kapazitätsauslastung auf 46% im März bleiben die Herausforderungen bestehen, was potenziell Auswirkungen auf Chinas Kraftstoffexporte und die globale Ölmarktvolatilität haben könnte.


Strategische Diversifizierung und Umweltinitiativen

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Um sich für die Zukunft zu positionieren, investiert Sinopec verstärkt in erneuerbare Energien. In Zusammenarbeit mit Contemporary Amperex Technology Co., Limited (CATL) plant das Unternehmen den Bau von 10.000 Batteriewechselstationen. Dieses Infrastrukturprojekt zielt darauf ab, die Reichweitenbeschränkungen sowohl für Personenkraftwagen als auch für Schwerlastfahrzeuge zu adressieren. Noch im laufenden Jahr sollen mindestens 500 dieser Stationen errichtet werden.


Gleichzeitig macht Sinopec Fortschritte im Bereich Umweltnachhaltigkeit. Das Unternehmen hat Chinas erstes Megaton-Projekt für die Abscheidung, Nutzung und Speicherung von Kohlenstoff (CCUS) abgeschlossen. Zusätzlich hat Sinopec die Produktion von grünem Wasserstoff eingeleitet, wobei eine Anlage in Xinjiang voraussichtlich jährlich 20.000 Tonnen produzieren wird.


Herausforderungen durch Wandel der Energienachfrage


Die langfristigen Aussichten für den chinesischen Ölmarkt deuten auf grundlegende Veränderungen hin. Die steigende Verbreitung von Elektrofahrzeugen und der Umstieg von Diesel auf Flüssigerdgas (LNG) für Lkw tragen zu einer Stagnation des Ölverbrauchs bei. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Kursverlauf wider, der seit Jahresanfang um 17,81% gefallen ist und aktuell deutlich unter dem 200-Tage-Durchschnitt von 0,54 € liegt.


Analysten gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Benzin und Diesel bereits 2023 ihren Höhepunkt erreicht haben könnte. Prognosen deuten auf einen möglichen Rückgang von 25% bis 40% in den nächsten zehn Jahren hin. Für Sinopec bedeutet diese Transformation eine Phase tiefgreifender Anpassung, die sowohl Risiken als auch Chancen für die zukünftige Geschäftsentwicklung mit sich bringt.


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