Denn: China ist das Land mit der größten Einwohnerzahl weltweit. In 2021 gab es über 1,4 Mrd. Chinesen, etwas mehr als Inder und über viermal so viele Einwohner wie in den USA, dem nach der Einwohnerzahl gemessen drittgrößten Land der Welt. Ein riesiger Binnenmarkt also und eine schier unerschöpfliche Quelle motivierter Arbeitskräfte, die ihren Lebensstandard steigern wollen.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von China lag 2020 bei 14.866,74 Mrd. US-Dollar. Nur die USA übertreffen diesen Wert noch. Ich rechne fest damit, dass China aber auch hier kurzfristig den Spitzenplatz belegen wird. Beim kaufkraftbereinigten globalen BIP liegt China schon heute unangefochten an der Spitze und wird gemäß Internationalem Währungsfonds den Abstand zu den nachfolgenden Nationen USA, Indien, Japan und Deutschland weiter vergrößern.

Darüber hinaus ist China eines der rohstoffreichsten Länder der Welt. China ist zum Beispiel für 85,4 Prozent der Weltproduktion von Seltene Erden verantwortlich, bei Wolfram sind es 81,8 Prozent bei Antimon 80 Prozent. Somit wird ein breit diversifiziertes Portfolio mit einer langfristige Ausrichtung an chinesischen Aktienwerten kaum vorbeikommen.

Einige Risiken, die in einer solchen Anlage stecken, sollen an dieser Stelle natürlich auch erwähnt werden. Hier allerdings alle aufzuzählen, würde sicher genauso den Rahmen sprengen, wie bei den Chancen.

Da ist als Erstes die autokratische Führung in Person des chinesischen Präsidenten Xi Jinping zu nennen. Jederzeit können in China von der kommunistischen Regierung Entscheidungen getroffen werden die direkt oder indirekt auf die Wirtschaft des Landes einwirken. Aktuelles Beispiel ist der verhängte Lockdown in Schanghai im Rahmen der Nulltoleranz-Politik gegenüber dem COVID-19 Virus. Der weltgrößte Containerhafen ist von jetzt auf gleich quasi stillgelegt. Was zu massiven Störungen in den eh schon angeschlagenen weltweiten Lieferketten führt. Dies kümmert die chinesische Führung aber offensichtlich wenig. Dennoch wird XI Jinping, alleine um seine Macht zu erhalten, langfristig alles dafür tun, das Wirtschaftswachstum in China stabil zu halten.

Die Immobilienkrise schwelt im Land der Mitte weiter und ist noch lange nicht gelöst. Der angeschlagene Immobilienkonzern Evergrande ist hier möglicherweise nur die Spitze des Eisberges. Der Umgang mit dem Klimawandel ist insbesondere für China und seine Wirtschaft eine riesige Herausforderung. So werden die obengenannten Rohstoffvorräte in China unter Bedingungen gefördert, die mit unseren Maßstäben gemessen, unvorstellbar sind.

Sie sehen, Gründe genug, um eine Oder-Frage mit Ja zu beantworten.

Aber was ist zu tun: Ein Direktinvestment in chinesische Aktien empfehle ich nicht. Hier halte ich die Risiken definitiv für zu hoch bzw. für zu schlecht kalkulierbar. Auch einen ETF, der passiv einen chinesischen Index nachbildet, halte ich nicht für die beste Wahl. Ich empfehle Ihnen, wenn Sie in China investieren möchten, suchen Sie sich einen aktiv gemanagten Fonds einer renommierten Gesellschaft mit guter Asienexpertise aus. Empfehlenswert ist zudem ein erfahrener, bestenfalls asiatisch-stämmiger Fondsmanager, der mit der chinesischen Mentalität vertraut ist.

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Meinungen und Anlagestrategien finden Sie auf www.v-check.de.

 

Aus dem Börse Express PDF von 19. Mai hier zum Download

 

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