Chevron steht vor einer entscheidenden Phase: Die milliardenschwere Übernahme von Hess ist ungewiss, während die Quartalszahlen gemischt ausfallen. Wie reagiert der Markt?

Der Ölriese Chevron steht vor einer Zerreißprobe. Die milliardenschwere Übernahme des Konkurrenten Hess Corporation hängt am seidenen Faden, da der Branchenprimus ExxonMobil mit einem Veto droht und ein Schiedsverfahren angestrengt hat. Was bedeutet dieser hochriskante Poker für die Chevron-Aktie und die Zukunft des Konzerns?

Showdown um Hess

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Im Kern des Streits liegt die geplante 53-Milliarden-Dollar-Akquisition von Hess durch Chevron. ExxonMobil beansprucht jedoch ein Vorkaufsrecht auf den Anteil von Hess am riesigen Ölfeld vor der Küste Guyanas, einem Kernstück des Deals. Chevron-Chef Mike Wirth gibt sich dennoch betont zuversichtlich, das Verfahren für sich zu entscheiden. Eine Anhörung ist für Ende Mai angesetzt, eine Entscheidung wird innerhalb von drei Monaten erwartet. Die Integrationsteams beider Unternehmen stehen laut Wirth bereit, um Hess "sehr schnell" einzugliedern, sobald grünes Licht gegeben wird. Die Nervosität am Markt ist dennoch spürbar.

Zahlenwerk mit Delle

Abseits des Übernahmekrimis legte Chevron kürzlich seine Zahlen für das erste Quartal vor. Mit einem Gewinn von 2,18 US-Dollar pro Aktie übertraf man zwar die Analystenerwartungen, blieb aber deutlich unter dem Vorjahreswert von 2,93 US-Dollar. Schwächere Margen im Raffineriegeschäft (Downstream) und geringere Erträge aus Beteiligungen drückten das Ergebnis. Auch der Umsatz von 47,6 Milliarden Dollar verfehlte die Prognosen, und der operative Cashflow sank auf 5,2 Milliarden Dollar. Ein klarer Dämpfer.

Lichtblicke im Tagesgeschäft?

Doch es gibt auch positive Nachrichten aus dem operativen Geschäft. Beim wichtigen Tengizchevroil (TCO)-Projekt in Kasachstan kam das "Future Growth Project" schneller als erwartet ans Netz und erreichte die volle Kapazität in weniger als 30 Tagen. Dies sorgt für zuverlässige Fördermengen. Zudem führte Wirth nach eigenen Angaben "sehr positive" Gespräche mit kasachischen Offiziellen über eine Verlängerung der TCO-Konzession über das Jahr 2033 hinaus. Man habe die gegenseitige Absicht bekundet, eine Einigung auszuhandeln. Auch die Bohrungen im Delaware Basin und Fortschritte bei Tiefsee-Projekten wie Ballymore und Anchor im Golf von Mexiko laufen nach Plan.

Gebremste Kauflaune, neue Fantasie

Aufhorchen ließ die Ankündigung, das Tempo bei den Aktienrückkäufen im zweiten Quartal zu drosseln. Statt bisheriger Raten sollen nur noch Papiere im Wert von 2,5 bis 3 Milliarden Dollar erworben werden. Als Grund nannte das Management die niedrigeren Rohstoffpreise und den Wunsch, die Bilanz zu schonen. Am Jahresziel von 10 bis 20 Milliarden Dollar halte man aber fest. Gleichzeitig investiert Chevron rund 400 Millionen Dollar in Energieprojekte, die mit dem wachsenden Strombedarf der KI-Infrastruktur in den USA zusammenhängen. Eine finale Investitionsentscheidung dazu soll noch in diesem Jahr fallen – Chevron sieht sich hier in einer Vorreiterrolle.

Die kommenden Monate dürften für Chevron also richtungsweisend sein. Löst sich der Knoten bei der Hess-Übernahme oder bleibt die Unsicherheit ein Bremsklotz für die Aktie? Operativ scheint der Konzern auf Kurs, doch die gedrosselten Aktienrückkäufe zeigen, dass auch die Ölriesen derzeit genau auf ihre Ausgaben achten müssen.

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