Chevron kämpft mit sinkenden Ölexporten aus Venezuela und einem kritischen Rechtsstreit um die Hess-Übernahme. Droht dem Konzern ein finanzielles Desaster?

Für Chevron braut sich derzeit Ungemach an gleich mehreren Fronten zusammen. Während in Venezuela ein wichtiger Ölfluss versiegt, steht die milliardenschwere Übernahme von Hess wegen eines erbitterten Rechtsstreits mit Exxon auf der Kippe. Droht dem Ölmulti nun der doppelte Schlag?

Öl-Deal geplatzt: Venezuela-Exporte brechen ein

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Das letzte von Chevron gecharterte Schiff musste seine Ölladung nun wieder in Venezuela löschen – rund 300.000 Barrel Rohöl bleiben vorerst im Land. Grund sind offenbar Zahlungsunsicherheiten im Zuge der US-Sanktionen, die von der venezolanischen Regierung für das Problem verantwortlich gemacht werden.

Für Chevron ist das ein herber Rückschlag: Die Ölexporte aus Venezuela in die USA brachen im April um satte 69 Prozent auf nur noch rund 66.000 Barrel pro Tag ein. Dass der Konzern bereits beginnt, einige seiner gecharterten Tanker anderweitig einzusetzen, spricht Bände: Offenbar rechnet man nicht mit einer schnellen Lösung des Konflikts.

Drohende Klagewelle: Auch Klima-Risiken belasten

Zusätzlich zu den operativen Problemen sieht sich der Konzern auch juristischem Gegenwind ausgesetzt. Die Regierung unter Donald Trump versucht zwar derzeit präventiv, Klagen der Bundesstaaten Hawaii und Michigan wegen der Rolle fossiler Brennstoffe beim Klimawandel zu blockieren.

Dass Washington zu solch ungewöhnlichen Mitteln greift, zeigt aber, wie ernst die Bedrohung durch eine mögliche Klagewelle mittlerweile für die gesamte Branche geworden ist, auch wenn sich Unternehmen wie Chevron gegen die Vorwürfe wehren.

Showdown um Milliarden-Deal: Zitterpartie für Chevron

Doch damit nicht genug der Hiobsbotschaften. Am 26. Mai steht eine wichtige Anhörung im Schiedsverfahren mit dem Rivalen Exxon Mobil an. Es geht um nichts Geringeres als die Zukunft der geplanten 53-Milliarden-Dollar-Übernahme von Hess, die vor fast 18 Monaten angekündigt wurde.

Exxon pocht auf ein Vorkaufsrecht für den Hess-Anteil am lukrativen Stabroek-Ölfeld vor Guyana – dem Herzstück des Deals. Für Chevron ist der Zugriff auf dieses Feld mit geschätzt über 11 Milliarden Barrel an Reserven existenziell, um die eigene Ölproduktion anzukurbeln und die zuletzt auf einen Zehnjahrestiefstand gefallenen Reserven aufzustocken.

Chevron selbst demonstrierte zuletzt Zuversicht und kaufte im März knapp 5 Prozent der Hess-Aktien am freien Markt. Aber reicht das, um den Deal zu retten?

Ausblick

Chevron steht also gleich an mehreren Fronten unter Druck: operative Probleme in Venezuela und ein hochriskanter Rechtsstreit um die strategisch wichtige Hess-Übernahme, dessen nächste Etappe am 26. Mai ansteht. Dazu schwelen im Hintergrund die kostspieligen Klima-Klagen. Das dürfte für Anleger eine nervenaufreibende Zeit werden.

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