Chart Industries: Die große Gier der Institutionen

Während private Anleger zögern, schlagen große Fonds bei Chart Industries kräftig zu. Doch hinter der Kauflaune der Profis verbirgt sich ein gefährliches Spiel: Die Übernahmegerüchte um Baker Hughes haben das Management veranlasst, die Jahresprognose komplett zurückzuziehen. Steht der Clean-Energy-Spezialist vor der nächsten strategischen Wende?
Machtpoker um Übernahme eskaliert
Die Unsicherheit könnte kaum größer sein. Chart Industries hat seine Jahresprognose für 2025 gestrichen – direkt im Anschluss an Quartalszahlen, die den Erwartungen knapp nicht gerecht wurden. Grund sind laufende Gespräche über ein Übernahmeangebot von Baker Hughes. Für Anleger eine Zwickmühle: Einerseits verspricht eine Übernahme potentiell hohe Aufschläge, andererseits fehlt ohne klare Prognose die Planungssicherheit.
Bereits im Juni hatte Chart Industries eine All-Stock-Fusion mit Flowserve angekündigt, die nur einen Monat später wieder platze. Dieses Hin und Her im M&A-Umfeld verunsichert die Märkte zunehmend.
Institutionelle Anleger wittern ihre Chance
Trotz der Unwägbarkeiten zeigen sich große Investoren unbeeindruckt von der Unsicherheit. Im Gegenteil: Sie nutzen die Situation für massive Zukäufe:
- Gates Capital Management erhöhte seine Position um 61,5% auf über 776.000 Aktien
- Van Berkom & Associates verdoppelte seinen Bestand (+101,2%)
- Driehaus Capital stockte um 77,7% auf
- Engaged Capital legte um 64,1% zu
Diese geballte Kauflast institutioneller Investoren deutet darauf hin, dass die Profis either eine Übernahme zu attraktiven Konditionen erwarten – oder einfach den fundamentalen Wert des Unternehmens jenseits der aktuellen Unsicherheiten sehen.
Operative Stärke trotz verpasster Erwartungen
Hinter den Kulissen läuft das Geschäft erstaunlich robust. Zwar verfehlte Chart Industries im zweiten Quartal mit einem bereinigten EPS von 2,59 US-Dollar knapp die Erwartungen (2,62 US-Dollar) und erzielte mit 1,08 Milliarden US-Dollar etwas weniger Umsatz als erhofft.
Doch die zugrundeliegenden operativen Kennzahlen überzeugen:
- Umsätze stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 4%
- Neue Aufträge schossen um fast 29% in die Höhe
- Angetrieben von Nachfrage nach Wasserstoff-, LNG- und Raumfahrtsystemen
- Die Auftragsbücher sind prall gefüllt
Die Fundamentaldaten bleiben solide: Eine Eigenkapitalrendite von 13,71% und eine Nettomarge von 6,29% zeigen ein profitables Wachstumsunternehmen.
Analysten bleiben trotz Dämpfer optimistisch
Die Bewertungsexperten zeigen sich trotz einiger Kurszielsenkungen weiterhin grundsätzlich positiv gestimmt. Morgan Stanley senkte zwar sein Ziel von 250 auf 225 US-Dollar, hält aber am "Overweight"-Rating fest. Andere Häuser wie Johnson Rice und TD Cowen gingen von "Strong Buy" auf "Hold" zurück, sehen aber immer noch Potenzial bis 210 US-Dollar.
Das mittlere Kursziel der Analysten liegt etwa 16% über dem aktuellen Niveau – bemerkenswert in einer Situation, in der das Unternehmen selbst keine Prognose mehr wagt.
Risiko oder Chance?
Chart Industries steckt in einem klassischen Dilemma: Die operative Stärke und die boomende Nachfrage nach Clean-Energy-Lösungen stehen der aktuellen Unsicherheit durch Übernahmegerüchte gegenüber. Während institutionelle Anleger die Situation für massive Einstiege nutzen, bleibt für private Anleger die Frage: Folgt man den großen Playern – oder wartet man ab, bis sich der Nebel um die strategische Ausrichtung lichtet?
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