Caroline Bredlinger scheitert um acht Hundertstel

Österreichs 800-Meter-Hoffnung verpasst bei ihrer WM-Premiere das Halbfinale knapp. Die Burgenländerin bewies trotz Ausscheiden ihr Weltklasse-Niveau.
Caroline Bredlinger kämpfte im Nationalstadion von Tokio um jeden Meter. Am Ende fehlten der 800-Meter-Läuferin nur acht Hundertstelsekunden zum großen Traum. Als Fünfte in 2:00,25 Minuten verpasste die Österreicherin den direkten Aufstieg ins WM-Halbfinale.
Weltjahresbeste diktiert das Tempo
Das Rennen entwickelte sich von Beginn an zu einem taktischen Schachspiel. Britin Keely Hodgkinson, die Weltjahresbeste, übernahm sofort die Führung und bestimmte das Tempo. Bredlinger positionierte sich clever im vorderen Mittelfeld der Innenbahn.
Nach der ersten Runde suchte die WM-Debütantin den Weg nach außen. Der Plan: sich für den entscheidenden Endspurt in eine bessere Ausgangslage bringen. Doch in dem hochkarätigen Feld reichte selbst eine starke Zeit nicht für den dritten Platz - und damit die direkte Qualifikation.
Von der Team-EM bis zur WM-Norm
Die Enttäuschung über das Ausscheiden kann nicht über Bredlingers außergewöhnliche Saison hinwegtäuschen. Die Burgenländerin unterbot die WM-Norm gleich zweimal und sammelte internationale Erfolge:
- Team-Europameisterschaft: Entscheidende Punkte für Österreich
- ISTAF Berlin: Triumph beim prestigeträchtigen Meeting
- WM-Qualifikation: Erste Freiluft-WM ihrer Karriere
"Ich war auf jedes Ergebnis vorbereitet", sagte Bredlinger nach dem Rennen. "Dass es so knapp nicht geklappt hat, ist natürlich ärgerlich." Trotz des Frusts überwog bereits der Stolz: "Die Saison war ein Wahnsinn."
Österreichs Leichtathletik im Aufwind
Bredlingers Auftritt zeigt das Potenzial der österreichischen Leichtathletik. Neben ihr stoßen auch Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger und 1500-Meter-Läufer Raphael Pallitsch in die Weltspitze vor. Das Problem: Der letzte Schritt ins Finale oder auf das Podium bleibt eine gewaltige Hürde.
Die 25-Jährige hat bewiesen, dass sie bei Großereignissen mithalten kann. Mit der WM-Erfahrung im Gepäck und dem gezeigten Niveau stehen die Zeichen für die kommenden Jahre gut.
Der Blick geht nach vorn
Für Bredlinger beginnt jetzt die Vorbereitung auf die nächsten Höhepunkte: die Europameisterschaften 2026 und die Olympischen Spiele. Die knappe Niederlage in Tokio dürfte zusätzliche Motivation liefern.
Das Halbfinale war zum Greifen nah. Beim nächsten Mal könnte es klappen.