Cardano steht heute an einem kritischen Punkt. Während der Kurs von ADA an einer wichtigen Unterstützungszone kratzt, liefert das Ökosystem gleich mehrere große Updates – von einem neuen Privacy-Token bis hin zu einer eigenen Skalierungskette. Im Kern geht es darum, ob die technische Schwäche des Tokens im Widerspruch zur fundamental aktiven Entwicklung steht oder sich beides bald wieder annähert.

Technische Lage: Druck am Tief

ADA notiert aktuell bei rund 0,38 US‑Dollar und liegt damit nicht nur am frischen 52‑Wochen-Tief, sondern auch gut 20 % unter seinem 50‑Tage-Durchschnitt. In den vergangenen sieben Tagen summiert sich das Minus auf rund 18 %, der Abwärtstrend der letzten 30 Tage liegt bei gut 21 %.

Charttechnisch rückt damit eine Reihe klar definierter Marken in den Fokus:

  • unmittelbare Unterstützung im Bereich um 0,37 US‑Dollar (Fibonacci‑Level 1,0)
  • weitere Auffangzone um 0,324 US‑Dollar (langfristige S1‑Unterstützung)
  • übergeordneter „Bodenbereich“ um 0,30 US‑Dollar
  • erste ernstzunehmende Hürde bei rund 0,427 US‑Dollar (50‑%‑Fibonacci-Retracement)
  • darüber liegende Widerstände im Bereich 0,44 bis 0,46 US‑Dollar

Die technischen Indikatoren bestätigen den Druck: Der Chande Momentum Oscillator liegt mit etwa –42 klar im überverkauften Bereich, der Stochastic RSI signalisiert anhaltendes bärisches Momentum. Auch der klassische RSI bleibt schwach und spiegelt den anhaltenden Verkaufsdruck wider. Rein technisch bräuchte ADA eine Rückeroberung der Zone oberhalb von 0,42 US‑Dollar, um das Bild spürbar aufzuhellen.

Erschwerend kommt eine deutliche Liquidationsschieflage hinzu: Daten zeigen eine Liquidationsimbalance von über 1.300 %, bei der vor allem Long‑Positionen aufgelöst wurden. Diese Zwangsliquidationen verstärken den Abwärtsdruck und erklären, warum Erholungsversuche zuletzt schnell abverkauft wurden.

Neues aus dem Ökosystem: Midnight und VECTOR

Parallel zur schwachen Kursentwicklung tut sich auf Protokollseite viel. Zwei Projekte stechen besonders hervor: die Privacy‑Lösung Midnight mit ihrem NIGHT‑Token und die neue Skalierungskette VECTOR.

Midnight: Privacy‑Layer geht live

Am 11. Dezember ist der NIGHT‑Token von Midnight offiziell gestartet. Kurz nach dem Listing verdoppelte sich der Tokenpreis und näherte sich einer Bewertung von knapp 1 Milliarde US‑Dollar, unterstützt durch Listings auf großen Börsen wie OKX, Bybit und MEXC.

Midnight soll Cardano um einen leistungsfähigen Privacy‑Layer ergänzen. Im Mittelpunkt stehen:

  • Zero‑Knowledge‑Proofs für vertrauliche Transaktionen
  • eine Dual‑State‑Architektur, die öffentliche und private Daten trennt
  • kontrollierte Offenlegung, etwa für Auditoren und Institutionen
  • ein Cross‑Chain‑Modell, das NIGHT‑Zuteilungen über mehrere Ökosysteme verteilt

Mit dem Glacier‑Airdrop hat die Verteilung der Tokens begonnen, weitere Freigabephasen sind bis 2026 geplant. Damit wird der Privacy‑Bereich nicht nur technologisch, sondern auch tokenökonomisch tief in das Cardano‑Umfeld eingebunden.

VECTOR: Skalierung mit Cardano‑DNA

Mit VECTOR ist zudem eine Cardano‑ausgerichtete Blockchain live gegangen, die vor allem Performance‑Engpässe adressieren soll. Entwickelt von Apex Fusion in Zusammenarbeit mit ursprünglichen Cardano‑Architekten wie Duncan Coutts und technisch peer‑reviewed, setzt VECTOR auf:

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  • bis zu vierfach höhere Transaktionskapazität im Vergleich zum Cardano‑Mainnet
  • Beibehaltung des UTxO‑Modells, sodass bestehende Tools weiter nutzbar bleiben
  • Integration von LayerZero für die Anbindung an mehr als 150 externe Netzwerke

Damit zielt VECTOR darauf ab, ein skalierbares Umfeld für Anwendungen zu bieten, ohne die gewohnten Architekturprinzipien von Cardano aufzugeben. Für Entwickler, die mehr Durchsatz benötigen, ist das ein klarer Pluspunkt.

Governance 2025: On‑Chain‑Strukturen reifen

Auch auf der Governance‑Seite war 2025 ein Schlüsseljahr. Nach der Plomin‑Hard Fork im Januar hat sich das on‑chain‑Abstimmungssystem deutlich weiterentwickelt.

Zentrale Punkte:

  • Dezentralisierte Repräsentanten (DReps) sind aktiv eingebunden, die Cardano Foundation weist hier eine 100‑prozentige Abstimmungsquote aus.
  • Über das DRep‑Delegationsprogramm wurden 140 Millionen ADA an sieben „Developer und Builder DReps“ delegiert, um aktive Mitgestaltung zu fördern.
  • Für Anfang 2026 ist eine Ausweitung auf elf zusätzliche DReps mit insgesamt 220 Millionen ADA Delegationsvolumen geplant.
  • Offene Voting‑Tools sowie ein KI‑gestützter „Proposal Examiner“ wurden bereitgestellt, um Vorschläge transparenter und effizienter zu prüfen.

Mit der Wahl des Constitutional Committee im September hat die Community zudem mehr Verantwortung übernommen; die Foundation zieht sich aus der direkten Steuerung weiter zurück und versteht sich zunehmend als Verstärker der Gemeinschaft.

Makro-Umfeld: Gegenwind für Altcoins

Die Schwäche von ADA findet vor dem Hintergrund eines insgesamt angespannten Kryptomarkts statt. Bitcoin ist zuletzt unter die Marke von 90.000 US‑Dollar gefallen, da die Risiko­bereitschaft vor wichtigen makroökonomischen Terminen nachlässt.

Analysten von Barclays rechnen ohne klare neue Katalysatoren mit einem schwierigen Jahr 2026 für den Kryptomarkt insgesamt. Solche Einschätzungen treffen Altcoins wie Cardano in der Regel stärker, da Investoren in Phasen erhöhter Unsicherheit oft in die größten und liquidesten Coins umschichten.

Fazit: Kursschwäche trotz Fortschritt

Unterm Strich prallen bei Cardano derzeit zwei Welten aufeinander: ein technisch angeschlagener Kurs mit klar bärischen Signalen und ein Ökosystem, das mit Midnight und VECTOR gleich zwei substanzielle Erweiterungen liefert und seine Governance‑Strukturen sichtbar weiterentwickelt.

Kurzfristig entscheidet sich viel an der Unterstützungszone zwischen 0,37 und 0,38 US‑Dollar sowie an der Frage, ob der Abwärtsdruck durch weitere Long‑Liquidationen anhält. Hält diese Zone, hat ADA Luft für eine technische Erholung in Richtung der Widerstände oberhalb von 0,42 US‑Dollar. Fällt sie dagegen, rücken zunächst die Marke um 0,324 US‑Dollar und anschließend der Bereich um 0,30 US‑Dollar in den Vordergrund – mit entsprechendem Risiko weiterer Beschleunigung der Abgaben.

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