Was für Rückschläge der SK Rapid in dieser Saison schon hinnehmen musste, geht auf keine Kuhhaut mehr. Sportlich gehen die Hütteldorfer am Zahnfleisch, die Trainer-Diskussion rund um Ferdinand Feldhofer wird nach der 1:2-Derby-Heimpleite gegen die Austria (Spielbericht >>>) mit Sicherheit nicht leiser. Und im Hintergrund herrscht nach dem angekündigten Rückzug von Präsident Martin Bruckner, dem Abgang von Geschäftsführer Wirtschaft Christoph Peschek und der anstehenden Präsidentenwahl mit all seinen Nebengeräuschen das pure grün-weiße Chaos. 26.000 Zuschauer wurden am Sonntag Augenzeugen der vierten Saisonniederlage der Hütteldorfer bei ebensovielen Siegen und zwei Remis. Im heimischen Allianz-Stadion konnte nur am ersten Spieltag gewonnen werden, insgesamt sackten die Wiener nur vier Punkte auf heimischem Terrain ein. Und dann bleibt da auch noch die aus Rapid-Sicht leidige Negativserie im Allianz-Stadion gegen die Austria, wo in zehn Spielen kein einziger Sieg gelang. "Es gibt eigentlich nichts Schlimmeres für uns" Vor allem die erste Halbzeit im 337. Wiener Derby machte Fans wie Spieler fassunglos. Selbst Guido Burgstaller, der Kapitän und Routinier, der schon viel in der Fußball-Welt gesehen und erlebt hat, war bedient. Die Rückkehr nach Hütteldorf hätte für den 33-Jährigen zum Triumphzug werden sollen, doch nach dem 1:2 gegen den Erzrivalen schlägt Burgstaller gegenüber LAOLA1 Alarm. "Wenn du ein Derby verlierst, bist du ganz klar niedergeschlagen. Es gibt eigentlich nichts Schlimmeres für uns, aber es ist einfach zu erklären. Wir machen einfach zu viele Fehler", nimmt der Captain sein Team nicht vor Kritik in Schutz sondern spricht Klartext. "Ob das jetzt vorne oder hinten ist, das zieht sich durch die ganze Mannschaft. Ich will jetzt gar keinen an den Pranger stellen, das ist ein Mannschaftssport - und da machen wir einfach zu viele Fehler. Das darf uns auf keinen Fall passieren", ärgerte sich der Kärntner, dem zumindest als einer der wenigen der Wille nicht abgesprochen werden konnte. Für Fehler bestraft, von Toren aus der Bahn geworfen Trotzdem war es wieder einmal zu wenig. Wieder einmal hatte sich Rapid durch individuelle Fehler selbst reingeritten und schlussendlich die Scharte nicht mehr auswetzen können. So hatte der SCR selbst auch in der vierten und 16. Minute den größten Anteil an den zwei Gegentreffern, die nicht mehr aufzuholen waren. "Die Tore haben wir uns wieder mal selber geschossen. Das zieht sich halt daheim über die Saison durch. Wir haben auch diesmal zu viele individuelle Fehler gemacht, für die wir bestraft werden. Das darf uns einfach nicht passieren, schon gar nicht in einem Derby, das wirklich eine Schnittpartie war und in der jeder Fehler zählt. Da haben wir einfach zwei zu viele gemacht."