Der burgenländische Immobilienmarkt zeigt erste Lebenszeichen. Während Eigentumswohnungen weiter schwächeln, steigt die Nachfrage nach günstigen Einfamilienhäusern spürbar an.

Aktuelle Zahlen aus dem ersten Halbjahr zeichnen ein geteiltes Bild: Die Transaktionen stiegen um 2,7 Prozent auf 2.881 Verkäufe, doch der Gesamtumsatz sank um vier Prozent auf 339 Millionen Euro. Das bedeutet: Vor allem günstigere Immobilien wechseln den Besitzer.

Wohnungsmarkt unter Druck

Bei Eigentumswohnungen herrscht Flaute. Das Burgenland war das einzige Bundesland mit negativer Entwicklung in beiden Kategorien. Die verkauften Wohnungen sanken um 22,2 Prozent, der Umsatz brach um 28,3 Prozent auf 41 Millionen Euro ein.

Der typische Wohnungspreis fiel um 6,5 Prozent auf rund 140.185 Euro. Nach dem starken Anstieg im Vorjahr normalisiert sich der Markt wieder.

Einfamilienhäuser: Die "Eiszeit" schmilzt

Ganz anders sieht es bei Einfamilienhäusern aus. Besonders gebrauchte Häuser zwischen 200.000 und 400.000 Euro sind wieder stark gefragt. Der Grund: Das Burgenland bleibt mit 2.760 Euro pro Quadratmeter österreichweit am günstigsten.

Raiffeisen Research sieht nach zwei Jahren sinkender Preise eine Wende. Die gestiegenen Einkommen und gesunkenen Zinsen machen Immobilien wieder leistbarer.

Regionale Hotspots entstehen

Der Markt zeigt starke regionale Unterschiede:

  • Südburgenland: Hohe Nachfrage von "Best-Agern" aus westlichen Bundesländern
  • Mittelburgenland: Verstärktes Interesse aus Ungarn
  • Neusiedler See-Region: Steigendes Käuferinteresse auch bei Luxusobjekten

Die Preisunterschiede sind erheblich: In Oberpullendorf kostet ein Einfamilienhaus fünf Jahresbruttoeinkommen, in Eisenstadt bereits über acht.
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Neubau: Verhalten optimistisch

Die Neubauaktivität bleibt gedämpft, zeigt aber positive Tendenzen. Für 2024 und 2025 prognostizieren Experten rund 850 neue Wohneinheiten - leicht über dem Vorjahresniveau.

Bemerkenswert: 84 Prozent der Neubauwohnungen entstehen durch gemeinnützige Bauträger. Für 2026 erwarten Analysten jedoch einen starken Rückgang der Fertigstellungen.

Ausblick: Vorsichtiger Optimismus

Peter Weinberger von Raiffeisen Immobilien betont die Wichtigkeit stabiler Rahmenbedingungen, um den "zarten Aufschwung nicht zu gefährden". Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten lag im Juni bereits deutlich über dem Vorjahresniveau.

Die Prognose: Während Einfamilienhäuser die Talsohle durchschritten haben und moderate Anstiege möglich sind, bleibt der Druck auf Wohnungspreise vorerst bestehen. Die rückläufige Neubauprognose könnte mittelfristig jedoch zu Angebotsverknappung führen.