Die deutsche Politik setzt den Hebel an: Mit einer Kombination aus Investitionsanreizen, Bürgerhilfen und Rekordausgaben will die Regierung die Wirtschaft aus der Stagnation holen. Nach zwei Rezessionsjahren soll 2026 endlich die Wende kommen.

Die führenden Wirtschaftsinstitute bestätigten diese Woche: Deutschland tritt 2025 wirtschaftlich auf der Stelle. Wachstum? Gerade mal 0,2 Prozent. Die Antwort der Politik: Ein umfassendes Maßnahmenpaket, das die Konjunktur ankurbeln soll.

Standortförderung mit Turbo-Abschreibungen

Das Standortfördergesetz vom 10. September bildet das Herzstück der Strategie. Unternehmen können Investitionen in erneuerbare Energien, Infrastruktur und Start-ups künftig schneller abschreiben.

Ergänzt wird dies durch das "Investitionssofortprogramm" aus dem Juli. Die Botschaft ist klar: Wer investiert, wird belohnt. Die Regierung will den diagnostizierten Investitionsstau auflösen und deutsche Firmen im Weltmarkt stärken.

10 Milliarden Euro direkte Entlastung

Ab Januar 2026 spüren Bürger und Unternehmen konkrete Hilfen:

  • Gasspeicherumlage fällt weg
  • Strom-Netzentgelte werden bezuschusst
  • Pendlerpauschale steigt dauerhaft

Gesamtvolumen der Entlastungen: rund 10 Milliarden Euro. Parallel dazu plant die Regierung Rekordinvestitionen von 126,7 Milliarden Euro im Bundeshaushalt 2026 – Schwerpunkte sind Verkehr, Digitalisierung und Klimaschutz.

Experten warnen vor Schulden-Strohfeuer

Die Wirtschaftsforscher sehen die Maßnahmen zwiespältig. Ihre Prognose: Das Wachstum könnte 2026 auf 1,3 Prozent anziehen. Doch die Kehrseite? Die schuldenfinanzierte Politik kaschiert nur strukturelle Probleme.

"Die Binnenwirtschaft wird gestützt, aber die Exporte schwächeln weiterhin", warnen die Institute. Ohne tiefgreifende Reformen drohe Deutschland langfristig an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren.

Neuer Ansatz statt "Wumms"

Anders als frühere Krisenpakete setzt die Regierung diesmal nicht auf einen massiven Einzelimpuls. Stattdessen greift ein Mosaik aus mehreren Maßnahmen über längere Zeit – ein Ansatz, der der komplexen Problemlage aus Stagnation und Inflation Rechnung trägt.

CDU-Politiker Boris Rhein fordert bereits, die Verteidigungsausgaben gezielt als Konjunkturpaket zu nutzen. Deutsche Unternehmen sollen bei der Auftragsvergabe bevorzugt werden.

Bewährungsprobe in den kommenden Monaten

Die entscheidende Frage bleibt: Kommen die Investitionsanreize wirklich in der Privatwirtschaft an? Oder verpufft die staatliche Unterstützung als Strohfeuer?

2027 droht bereits der nächste Härtetest. Dann steht laut Prognosen eine erhebliche Haushaltskonsolidierung an. Schafft Deutschland bis dahin den Sprung aus der strukturellen Schwäche, oder würgt der Sparkurs die zarte Erholung wieder ab?

Die kommenden Monate werden zeigen, ob das Milliardenpaket tatsächlich die ersehnte Trendwende einleitet.