Bundeshaushalt 2025: 140 Milliarden Euro neue Schulden

Der Bundestag beschließt einen Rekordhaushalt - und die Koalition streitet weiter. Mit 502,5 Milliarden Euro Ausgaben und einer Gesamtverschuldung von bis zu 140 Milliarden Euro bricht Deutschland endgültig mit der "schwarzen Null". Der Bundesrechnungshof warnt bereits vor einer Schuldenspirale.
Die am 18. September verabschiedeten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Deutschland gibt so viel Geld aus wie nie zuvor. Die Ausgaben steigen um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr - finanziert durch massive Kreditaufnahmen, die weit über die reguläre Schuldenbremse hinausgehen.
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Verteidigung und Soziales verschlingen Milliarden
Den größten Batzen verschlingt nach wie vor der Sozialbereich. Gleichzeitig pumpt die Regierung Milliarden in die Bundeswehr - Deutschland übertrifft die NATO-Quote von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts deutlich. Die Verteidigungsausgaben fließen sowohl aus dem Kernhaushalt als auch aus dem Bundeswehr-Sondervermögen.
Die Opposition ätzt: Statt in die Zukunftsfähigkeit zu investieren, verpulvere die Regierung das Geld für kurzfristige Maßnahmen. "Keine nachhaltigen Investitionen" lautet der Vorwurf.
Schuldenbremse wird kreativ umgangen
Offiziell nimmt der Bund "nur" 82 Milliarden Euro neue Kredite auf. Doch die Realität sieht anders aus: Rechnet man die verschiedenen Sondertöpfe hinzu - vom Bundeswehr-Vermögen bis zum neuen "Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität" - schnellt die Summe auf 140 Milliarden Euro hoch.
Der Trick funktioniert über Ausnahmeregelungen, besonders bei Verteidigungsausgaben. Was der Bundesrechnungshof auf den Plan ruft: Deutschland lebe "strukturell über seine Verhältnisse", eine gefährliche Schuldenspirale drohe.
Koalition am Limit: FDP gegen den Rest
Monatelang blockierten interne Kämpfe die Haushaltsverhandlungen. Während SPD und Grüne die hohen Ausgaben für Klimaschutz und Soziales verteidigen, pocht die FDP auf Ausgabendisziplin. Verfassungsrechtliche Bedenken gegen die Sondervermögen bringen die Liberalen vor - sie sehen darin eine Umgehung der Schuldenbremse.
Das Ergebnis: ein brüchiger Minimalkompromiss, der niemanden wirklich zufriedenstellt. Die nächste Zerreißprobe ist programmiert.
Experten warnen vor den Folgen
Die "schwarze Null" ist Geschichte - aber zu welchem Preis? Ökonomen sind gespalten. Die einen sehen notwendige Investitionen in unsicheren Zeiten, die anderen warnen vor den Lasten für künftige Generationen.
Der Bund der Steuerzahler schlägt Alarm: Steigende Zinszahlungen werden den staatlichen Handlungsspielraum drastisch einschränken. Der Bundesrechnungshof geht weiter: Die strukturellen Probleme würden nicht gelöst, sondern nur aufgeschoben.
Haushaltsstreit 2026 bahnt sich bereits an
Kaum ist der 2025er-Haushalt beschlossen, beginnt das nächste Drama. Die Beratungen für 2026 laufen bereits - und die Fronten sind verhärtet. Finanzminister Lars Klingbeil bereitet die Bürger auf "harte Entscheidungen" vor.
Finanzexperten prognostizieren weitere Haushaltslöcher und explodierende Zinskosten. Die Debatte über eine Reform der Schuldenbremse wird zum Wahlkampfthema. Wird Deutschland seinen Sparkurs endgültig begraben - oder kommt das böse Erwachen erst noch?