Der Energiekonzern reduziert Investitionen in grüne Projekte zugunsten der Öl- und Gasproduktion, erhöht Dividenden und plant Verkauf von Solargeschäftsanteilen.


BP vollzieht derzeit eine signifikante strategische Wende, die das Marktprofil und die Zukunftsaussichten des Energiekonzerns maßgeblich beeinflusst. Im Februar kündigte das Unternehmen eine grundlegende Änderung seiner Investitionsstrategie an, indem es den Fokus von erneuerbaren Energien zurück auf die Öl- und Gasproduktion verlagert. BP plant, die jährlichen Ausgaben für Öl und Gas um 20% auf 10 Milliarden US-Dollar zu erhöhen, während die Investitionen in grüne Projekte von 5 Milliarden auf höchstens 2 Milliarden US-Dollar reduziert werden sollen. Diese Neuorientierung zielt darauf ab, den Aktionärswert zu steigern und auf die anhaltende Nachfrage nach fossilen Brennstoffen zu reagieren. CEO Murray Auchincloss räumte ein, dass die bisherigen Ziele im Bereich der grünen Energie zu ambitioniert gewesen seien.


Die finanzielle Performance des Unternehmens zeigt sich robust. Der operative Cashflow für 2024 belief sich auf 27,3 Milliarden US-Dollar, was eine Dividendenerhöhung um 10% sowie Aktienrückkäufe in Höhe von 7 Milliarden US-Dollar ermöglichte. Zusätzlich wurde ein weiterer Aktienrückkauf im Wert von 1,75 Milliarden US-Dollar angekündigt, was die starke Liquiditätsgenerierung des Konzerns unterstreicht.


Am 19. März 2025 stufte TD Cowen die BP-Aktie von "Kaufen" auf "Halten" herab und senkte das Kursziel von 40 auf 36 US-Dollar. Das Analysehaus begründete diesen Schritt mit Bedenken hinsichtlich geringerer Nettomargen und höherer Cash-Anforderungen, die zu einer vorsichtigeren Einschätzung führten. Nach dieser Herabstufung verzeichnete die BP-Aktie einen leichten Kursrückgang. Die Aktie schloss am 18. März 2025 bei 4,38 Pfund und übertraf damit den FTSE 100 Index, der um 0,29% auf 8.705,23 Punkte stieg. Der Aktienkurs liegt derzeit jedoch 19,08% unter seinem 52-Wochen-Hoch von 5,41 Pfund, das am 12. April 2024 erreicht wurde.


Desinvestition im Solargeschäft und rechtliche Herausforderungen

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BP plant, bis Juni 2025 einen 50%-Anteil an seiner Solarsparte Lightsource bp an einen strategischen Partner zu verkaufen. Diese Desinvestition ist Teil der umfassenderen Strategie des Unternehmens, auf Anlegerbedenken zu reagieren, indem Kosten gesenkt und die Rendite auf Investitionen verbessert werden. Der Konzern beabsichtigt, einen Partner mit umfangreicher Erfahrung in der Erneuerbare-Energien-Branche zu gewinnen, um die Renditen aus dem wachsenden Solargeschäft zu steigern, das über 5,7 Gigawatt an Betriebsvermögen verfügt und sich auf Batteriespeicher und Onshore-Windkraft ausweitet.


Auf rechtlicher Ebene hat ein Gericht in Castellón, Spanien, BP zur Zahlung von nahezu 3 Millionen Euro verurteilt, weil das Unternehmen zwischen 2006 und 2017 überhöhte Preise für Dieselkäufe verlangt haben soll. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und kann angefochten werden. BP hat seine Verpflichtung bekräftigt, wettbewerbsrechtliche Vorschriften einzuhalten.


Einfluss aktivistischer Investoren


Elliott Management, ein prominenter aktivistischer Investor, hat BP dazu gedrängt, seine grünen Energieambitionen zurückzuschrauben und den Vorstand umzustrukturieren, um den Fokus stärker auf Öl und Gas zu legen. Dieser Druck steht im Einklang mit Elliotts übergreifender Strategie, Unternehmen zu einer Steigerung des Aktionärswerts zu bewegen, manchmal auf Kosten langfristiger strategischer Ziele.


Die jüngste strategische Neuausrichtung von BP auf Öl und Gas, gepaart mit bedeutenden finanziellen Manövern und externem Druck, unterstreicht die Bemühungen des Unternehmens, sich an die sich wandelnde Marktdynamik anzupassen. Diese Entwicklungen könnten sowohl die kurzfristige Marktperformance als auch die langfristige Positionierung von BP innerhalb des Energiesektors erheblich beeinflussen.


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