Börse Wien: ATX vorbörslich schwächer erwartet
Negative Übersee-Vorgaben - Handelskonflikt spitzt sich weiter zu
Heimische Aktienhändler erwarten die Eröffnung an der Wiener Börse am Dienstag mit schwächerer Tendenz. Zu Handelsbeginn dürfte der ATX nach Händlerschätzungen rund 14 Punkte unter dem Schluss-Stand vom Montag (3.309,44) liegen.
Im weiteren Tagesverlauf sehen Marktteilnehmer den ATX in einer Bandbreite zwischen 3.265 und 3.320 Einheiten. Der APA-Konsensus, die ATX-Prognose wichtiger Banken, geht von einem ATX-Schluss bei 3.276,00 Punkten aus.
Auch das europäische Börsenumfeld wird zu Handelsbeginn mit klaren Kursverlusten erwartet. Marktbeobachter verwiesen zur Begründung erneut vor allem auf den sich weiter zuspitzenden Handelskonflikt zwischen den USA und China. US-Präsident Trump drohte China mit weiteren Strafzöllen auf Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar.
Von konjunktureller Seite sollte heute die EZB-Konferenz im portugiesischen Sintra in den Fokus rücken. Datenseitig bleibt es eher ruhig. Hier richtet sich das Interesse der Anleger dann am Nachmittag auf US-Bauzahlen.
Die Meldungslage zu den heimischen Unternehmen wurde als eher dünn bezeichnet. Der mitten in der Umstrukturierung steckende Gummikonzern Semperit legt eines seiner drei Werke in China still, wurde vor Sitzungsbeginn bekannt. "Die Produktion in Shandong wird sofort gestoppt", teilte der Konzern Dienstagfrüh mit.
Am Montag hatte der ATX 1,19 Prozent schwächer bei 3.309,44 Punkten geschlossen. Das europäische Börsenumfeld notierte ebenfalls einheitlich im roten Bereich. Erneut sorgte der internationale Handelskonflikt für schlechte Stimmung an den Aktienmärkten.
Auf Unternehmensseite rückte in Wien Kapsch TrafficCom mit Geschäftszahlen in den Blickpunkt. Der Mautsystemanbieter hat 2017/18 zwar den Umsatz gesteigert, der Gewinn ging aber um ein Drittel auf 28 Mio. Euro zurück. Die Titel reagierten zunächst negativ und verloren am Vormittag über zwei Prozent. Im Späthandel drehten sie jedoch noch knapp ins Plus und beendeten den Handelstag um 0,13 Prozent höher bei 37,25 Euro.
Branchenseitig zeigten sich vor allem Aktien aus der Bau- und der Immobilienbranche sehr schwach. Bei den Bauwerten rutschten Porr um 4,01 Prozent auf 28,70 Euro ab und Strabag gaben um 2,21 Prozent auf 35,45 Euro nach. Im Immobilienbereich büßten s Immo sehr deutliche 4,27 Prozent auf 17,04 Euro ein und CA Immo gaben um 1,86 Prozent auf 28,48 Euro nach.
Die größten Kursgewinner im prime market am Montag:
Zumtobel |
+3,15% |
8,52 Euro |
AMAG |
+1,67% |
48,80 Euro |
Semperit |
+1,04% |
17,54 Euro |
Die größten Kursverlierer im prime market am Montag:
s Immo |
-4,27% |
17,04 Euro |
Porr |
-4,01% |
28,70 Euro |
FACC |
-2,94% |
17,16 Euro |