Blau-Weiß Linz: Neuzugang Weissman bereut umstrittene Gaza-Posts

Der Wechsel von Shon Weissman zu Blau-Weiß Linz sorgt für hitzige Diskussionen. Der israelische Stürmer, der in der Saison 2019/20 beeindruckende 37 Tore in 40 Spielen für den WAC erzielte, bringt nicht nur sportliche Klasse, sondern auch politischen Ballast mit.
Umstrittene Äußerungen kosten früheren Transfer
Der geplante Wechsel zu Fortuna Düsseldorf war bereits im Sommer an Weissmans politischen Postings gescheitert. In einem inzwischen gelöschten Social-Media-Beitrag hatte der Israeli während des Gaza-Konflikts gefordert, Gaza solle "ausgelöscht" werden und behauptet, es gebe dort "keine Unschuldigen".
Diese Aussagen widersprechen klar den Werten des österreichischen Clubs. Doch wie geht Blau-Weiß Linz mit dieser Bürde um?
"Bereut seine damalige Reaktion"
Klub-Boss Christoph Peschek positioniert sich deutlich in der "Krone": "Wir distanzieren uns vom Inhalt der Postings." Gleichzeitig zeigt der Verein Verständnis für die Ausnahmesituation des Spielers. "Shon hat uns glaubhaft versichert, dass seine Unterstützung der Postings der Ausnahmesituation geschuldet war, in der er sich vor zwei Jahren befunden hat. Weil Bekannte von ihm ermordet wurden."
Das dürfte die Gemüter beruhigen: Weissman bereue seine damalige Reaktion und würde heute anders handeln. Eine zweite Chance also für den Torjäger.
Fans mehrheitlich für Verpflichtung
Interessant: Der Klub hat die Entscheidung nicht im stillen Kämmerlein getroffen. "Wir haben natürlich mit unseren Fans diskutiert – der überwiegende Teil war für eine Verpflichtung." Eine demokratische Entscheidung für eine zweite Chance.
Blau-Weiß Linz betont: "In einer demokratischen Gesellschaft muss es möglich sein, jedem eine zweite Chance zu geben, die hat sich Shon verdient." Jetzt muss der Stürmer diese Chance auf dem Platz nutzen – und vielleicht auch abseits davon.