Bitcoin: Spannende Grenze
Bitcoin geht mit gemischten Signalen in die letzten Tage des Jahres 2025. Auf der einen Seite drücken massive Abflüsse aus US-Spot-ETFs auf den Kurs, auf der anderen Seite nutzen große Adressen den Rücksetzer offenbar zum Einsammeln. Entscheidend wird nun, ob eine zentrale Unterstützungszone hält – denn davon hängt viel für den Start ins Jahr 2026 ab.
Aktuell liegt Bitcoin bei rund 87.200 US‑Dollar und damit nur knapp über dem 52‑Wochentief, zugleich aber deutlich unter dem Hoch von Anfang Oktober. Technische Indikatoren wie der RSI bei 38 Punkten signalisieren eine eher schwache Marktverfassung, während der Kurs unter dem 50‑Tage-Durchschnitt von gut 91.700 US‑Dollar notiert. Der Markt befindet sich damit in einer kritischen Konsolidierungsphase.
Wichtige Marken im Chart
Charttechnisch stehen zwei Niveaus im Fokus:
- Widerstand: Bei etwa 90.650 US‑Dollar sehen Analysten den nächsten ernstzunehmenden Deckel. Erst ein Ausbruch darüber könnte eine kurzfristige Erholungsbewegung in Richtung 97.000 US‑Dollar anstoßen.
- Unterstützung: Die Zone um 85.000 US‑Dollar gilt als zentrale Haltemarke und „Point of Control“. Ein nachhaltiger Bruch nach unten würde ein bärisches absteigendes Dreieck auf Tagesbasis bestätigen und den Weg in Richtung 80.000 US‑Dollar öffnen.
Interessant ist der Blick auf unterschiedliche Zeitebenen: Während das Tages-Chart mit dem erwähnten absteigenden Dreieck eher nach unten zeigt, verweisen einige Analysten auf ein aufsteigendes Dreieck im 4‑Stunden-Chart. Sollte nach den Feiertagen wieder mehr Volumen in den Markt kommen, wäre damit auch ein Short Squeeze möglich – vorausgesetzt, die Unterstützung hält.
ETF-Abflüsse als Belastungsfaktor
Ein wesentlicher Grund für den aktuellen Druck kommt von institutioneller Seite. US-Spot-Bitcoin-ETFs verzeichnen zum Jahresende kräftige Abflüsse, getrieben vor allem durch steuerliche Verlustrealisierungen und Risikoabbau in den Portfolios.
- In der Woche vor dem Feiertagswochenende flossen per Saldo rund 825,7 Millionen US‑Dollar aus US-Spot-Bitcoin-ETFs ab.
- Bereits die Vorwoche (bis 19. Dezember) war mit Nettoabflüssen von 497,1 Millionen US‑Dollar schwach.
- Zusammengenommen sind damit in den letzten zwei Dezemberwochen über 1,3 Milliarden US‑Dollar aus diesen Produkten abgeflossen.
Besonders betroffen sind der iShares Bitcoin Trust (IBIT) von BlackRock und der Grayscale-Fonds GBTC, die deutliche Rückgaben verzeichneten. Parallel dazu richten viele Unternehmens-Treasuries den Fokus zum Jahresende eher auf Bilanzkosmetik als auf neue Bitcoin-Allokationen – verstärkt durch eine Stimmungslage, die mit einem „Extreme Fear“-Niveau beschrieben wird.
Wale kaufen, ETFs verkaufen
Auf der Blockchain zeigt sich ein anderes Bild als bei den ETFs. Adressen mit mehr als 1.000 Bitcoin – häufig als „Whales“ bezeichnet – nutzen den Rückgang laut On-Chain-Daten zum Aufbau von Positionen. Sie treten damit als Gegenpart zu den ETF-Verkäufen auf und nehmen einen Teil des Verkaufsdrucks auf.
Auffällig ist zudem eine Volatilitätsanomalie: Die realisierte Volatilität liegt derzeit bei rund 37,8 %, während die vom Optionsmarkt implizierte Volatilität mit etwa 15,1 % deutlich darunter liegt. Historisch gelten solche Phasen, in denen der Markt trotz spürbarer Schwankungen relativ ruhige Zeiten einpreist, häufig als Vorbote einer kräftigeren Bewegung, wenn sich Erwartungen und Realität wieder annähern.
Derivatemarkt und Stimmungslage
Am 26. Dezember ist eine große Tranche von Bitcoin-Optionen ausgelaufen. Diese Fälligkeit hat einen erheblichen Teil der offenen Kontrakte aus dem Markt genommen und damit auch den sogenannten „Max-Pain“-Effekt abgeschwächt, der Kurse zuvor unterhalb von 90.000 US‑Dollar gehalten haben dürfte.
Stimmungsmäßig dominiert jedoch weiterhin Pessimismus: Der Fear-&-Greed-Index steht bei 23 Punkten und signalisiert ausgeprägte Risikoaversion. Historisch wurden solche Phasen extremer Angst von einigen konträr agierenden Investoren für Positionsaufbau genutzt – kurzfristig bleibt der technische Trend aber klar angeschlagen.
Blick auf 2026
Trotz des schwachen Jahresausklangs ist der Ausblick für 2026 keineswegs eindeutig negativ. Auf der Makroseite spielt die Geldpolitik eine Rolle: Die US-Notenbank hat zuletzt erneut Liquidität in Höhe von über 2,5 Milliarden US‑Dollar ins Bankensystem gepumpt – ein Umfeld, das knappen Assets wie Bitcoin tendenziell hilft.
Allerdings sind die Einschätzungen der Experten gespalten. Häuser wie Bitwise zeigen sich optimistisch und setzen auf Impulse durch mehr regulatorische Klarheit und anhaltende Adoption. Andere Marktteilnehmer rechnen dagegen eher mit einem zähen Konsolidierungsjahr, sollte sich das makroökonomische Umfeld wieder verschärfen.
Kurzfristig dürfte sich der Trend für das erste Quartal 2026 vor allem daran entscheiden, ob die Marke von 85.000 US‑Dollar hält und ETF-Abflüsse nach dem Jahresende nachlassen oder nicht.
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