Bitcoin: Richtungsfrage zum Jahresende
Bitcoin geht mit angezogener Handbremse in die letzten Tage des Jahres 2025. Zwischen einem klaren Widerstand knapp unter 90.000 US‑Dollar, gegensätzlichen Institutionenströmen und dünner Liquidität entsteht ein Spannungsfeld, das den Jahresabschluss belastet. Im Kern steht die Frage: Reicht die aktuelle Unterstützung, um einen sauberen Start ins Krypto-Jahr 2026 zu ermöglichen?
Technische Lage: Unter dem Jahresauftakt
Charttechnisch prallt Bitcoin seit Tagen wiederholt an der psychologisch wichtigen Marke um 90.000 US‑Dollar ab. Mehrere Ausbruchsversuche sind gescheitert, wodurch der Markt gezwungen ist, tiefere Unterstützungszonen zu testen.
Aktuell notiert Bitcoin im Bereich um 87.258 US‑Dollar und damit nur knapp über wichtigen mittelfristigen Durchschnittswerten. Besonders kritisch: Der Kurs liegt unter dem Jahresultimo von 93.400 US‑Dollar. Um 2025 noch im Plus zu beschließen, wäre in den verbleibenden Stunden ein Anstieg von mehr als 6 % nötig – laut Marktbeobachtern ein zunehmend unrealistisches Szenario angesichts fehlender Handelsaktivität und verhaltener Marktbreite.
Vom Allzeithoch im Oktober 2025 bei rund 126.000 US‑Dollar ist die Leitwährung der Kryptomärkte rund 30 % entfernt. Der Relative-Stärke-Index (RSI) um 38 Punkte signalisiert eine eher schwache Marktverfassung, aber noch keinen klar überverkauften Zustand.
Institutionelle Ströme: Firmen kaufen, ETFs geben ab
Auf der institutionellen Seite zeigt sich ein deutliches Auseinanderdriften der Strategien.
Auf der Käuferseite steht vor allem Strategy (MSTR) mit fortgesetzten, großvolumigen Zukäufen. Zwischen dem 22. und 28. Dezember hat das Unternehmen weitere 1.229 Bitcoin im Volumen von rund 109 Mio. US‑Dollar erworben, zu einem Durchschnittspreis von 88.568 US‑Dollar. Die Gesamtposition steigt damit auf beeindruckende 672.497 BTC – eine Größenordnung, die Strategy klar als größten börsennotierten Bitcoin-Halter positioniert.
Dem gegenüber senden die Spot-ETFs eher Warnsignale. In der Weihnachtwoche kam es zu Nettoabflüssen von insgesamt 782 Mio. US‑Dollar. Besonders auffällig: Am 29. Dezember verzeichnete BlackRocks Flaggschiff-ETF IBIT allein rund 193 Mio. US‑Dollar Abflüsse, während etwa 214 Mio. US‑Dollar in Richtung Coinbase transferiert wurden. Diese Verkaufswelle auf ETF-Ebene konterkariert die Unternehmenskäufe und erklärt, warum der Markt bislang keinen nachhaltigen Durchbruch über 90.000 US‑Dollar schafft.
On-Chain- und Derivate-Daten: Leverage raus, Wale aktiv
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Bitcoin?
On-Chain-Daten zeichnen ein gemischtes Bild. Coinbase tritt in der zurückliegenden Woche als größter Nettoverkäufer auf – ein Hinweis auf Abgabedruck vor allem von eher kurzfristig orientierten Marktteilnehmern und ETF-Investoren.
Gleichzeitig lassen sich in der Zone um 80.000 US‑Dollar verstärkte Käufe großer Wallet-Adressen („Whales“) erkennen. Diese Adressen scheinen die aktuelle Schwächephase für Positionsaufbau zu nutzen und absorbieren damit einen Teil des Verkaufsdrucks. Marktbeobachter werten dies als Zeichen dafür, dass institutionell geprägtes Kapital niedrigere Kurse eher als Einstiegsgelegenheit betrachtet.
Im Derivatemarkt hat sich die Lage nach dem jüngsten Optionsverfall deutlich bereinigt. Das offene Interesse ist um fast 50 % zurückgegangen – ein klassisches „Leverage-Washout“. Damit wurden zahlreiche spekulative Positionen aus dem Markt gespült. Dennoch bleibt das Umfeld nicht spannungsfrei: Die Funding-Rates für unbefristete Futures auf Plattformen wie Deribit liegen bei über 30 % im Jahresvergleich. Das deutet auf einen Überhang an Long-Positionen hin, der bei einem Bruch zentraler Unterstützungen zusätzlichen Verkaufsdruck auslösen könnte.
Regulierung: Japan macht Krypto steuerlich attraktiver
Abseits der kurzfristigen Kursturbulenzen kommt Rückenwind aus der Regulierung. Japan hat eine Steuerreform für 2026 angekündigt, die Kryptowährungen wie Bitcoin klar als Finanzprodukte einordnet.
Künftig sollen Gewinne aus „spezifizierten Krypto-Assets“ pauschal mit 20 % besteuert werden. Bisher waren deutlich höhere, progressive Steuersätze von bis zu 55 % möglich. Zusätzlich wird ein dreijähriger Verlustvortrag eingeführt. Damit rückt die Besteuerung von Kryptoanlagen näher an die Regelungen für klassische Aktien heran. Für den japanischen Markt könnte das mittelfristig ein wichtiger Impuls für institutionelle und langfristig orientierte Investoren sein.
Sentiment und Ausblick auf 2026
Die Stimmung bleibt zum Jahresende fragil. Die Nähe zum Jahresschluss verstärkt die Bedeutung technischer Marken und führt zu erhöhtem Fokus auf die kurzfristige Kursgestaltung. Während prominente Optimisten wie Tom Lee und Prognosen von JPMorgan Kursziele zwischen 170.000 und 250.000 US‑Dollar für 2026 in den Raum stellen, zeichnen Modelle von CryptoQuant ein deutlich vorsichtigeres Bild mit möglichen Rücksetzern bis 56.000 US‑Dollar.
Kurzfristig konzentriert sich der Markt auf die Unterstützungszone zwischen 86.000 und 87.000 US‑Dollar. Hält dieser Bereich, wäre ein erneuter Anlauf auf den Widerstand um 90.000 US‑Dollar im frühen ersten Quartal 2026 plausibel. Fällt die Zone hingegen deutlich, würde dies die aktuell bärische Struktur bestätigen und den Weg für eine tiefere Korrektur in Richtung 80.000 bis 82.000 US‑Dollar öffnen – mit entsprechendem Einfluss auf die Stimmung zum Start ins neue Krypto-Jahr.
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