Der Bitcoin-Preis hat sich zum Jahresende bei rund 88.700 US-Dollar stabilisiert – begleitet von einer markanten Trendwende bei institutionellen Investoren. Nach wochenlangen Abflüssen aus den US-Spot-ETFs melden die Produkte nun wieder deutliche Zuflüsse. Gleichzeitig beschleunigen Unternehmens-Treasuries ihre Akkumulationsstrategie. Ein Signal für eine Bodenbildung oder nur eine kurze Atempause?

ETF-Wende: 355 Millionen Dollar Zufluss

Am 30. Dezember verzeichneten US-Spot-Bitcoin-ETFs Nettomittelzuflüsse von 355 Millionen Dollar – ein abruptes Ende der siebentägigen Abflussserie, die zuvor rund 1,12 Milliarden Dollar aus den Produkten gezogen hatte.

Die stärksten Zuflüsse konzentrierten sich auf die größten Anbieter:

  • BlackRock iShares Bitcoin Trust (IBIT): 143,7 Millionen Dollar
  • ARK 21Shares Bitcoin ETF (ARKB): 109,6 Millionen Dollar
  • Fidelity Wise Origin Bitcoin Fund (FBTC): 78,6 Millionen Dollar

Marktbeobachter führen die Kehrtwende auf verbesserte globale Liquiditätsbedingungen und das Ende der steuerlich motivierten Verlustverkäufe zum Jahresende zurück. Das verwaltete Vermögen in Bitcoin-ETFs liegt trotz der Q4-Korrektur weiterhin über 116 Milliarden Dollar.

Unternehmens-Treasuries bauen weiter auf

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Neben den ETF-Produkten verstärken Unternehmens-Treasuries ihre Bitcoin-Käufe deutlich. Das japanische Unternehmen Metaplanet erwarb im vierten Quartal weitere 4.279 BTC für etwa 451 Millionen Dollar und hält nun insgesamt 35.102 BTC – der viertgrößte Unternehmensbestand weltweit.

MicroStrategy setzte seine aggressive Akkumulationsstrategie fort und kaufte allein im Dezember über 22.000 BTC. Der Gesamtbestand des Unternehmens soll mittlerweile 672.497 BTC betragen – rund 3,3 Prozent des zirkulierenden Angebots.

Ausblick auf 2026

Die Prognosen für 2026 fallen unterschiedlich aus. Standard Chartered hat sein Kursziel auf 150.000 Dollar revidiert, nachdem zuvor 300.000 Dollar im Raum standen. Bernstein und MicroStrategy-Manager bleiben ebenfalls bei 150.000 Dollar als Zielniveau. Konservativere Schätzungen bewegen sich zwischen 110.000 und 135.000 Dollar.

Der Crypto Fear & Greed Index notiert aktuell bei 21 Punkten – ein Wert, der "extreme Angst" signalisiert. Diese Diskrepanz zwischen Retail-Sentiment und institutionellem Kaufverhalten kennzeichnet häufig Akkumulationsphasen. Ob sich Bitcoin aus der aktuellen Konsolidierungszone zwischen 87.700 und 90.000 Dollar nach oben befreien kann, dürfte stark von der Dynamik institutioneller Zuflüsse im neuen Jahr abhängen.

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