Die größte Kryptowährung der Welt kämpft. Von über 126.000 Dollar im Oktober auf aktuell rund 99.730 Dollar – ein Rückgang von gut 20 Prozent in wenigen Wochen. Investoren ziehen Milliarden aus Bitcoin-ETFs ab, die Stimmung ist so schlecht wie seit Monaten nicht mehr. Doch ausgerechnet jetzt mehren sich die Stimmen, die von einer möglichen Bodenbildung sprechen. Steckt dahinter mehr als nur Wunschdenken?

Institutionelle Flucht: 3,4 Milliarden Dollar weg

Die Zahlen sind dramatisch. Seit dem 10. Oktober haben Anleger über 3,4 Milliarden Dollar aus Bitcoin-Spot-ETFs abgezogen. Allein am 13. November flossen 870 Millionen Dollar ab – der zweitgrößte Tagesabfluss seit Einführung dieser Produkte. BlackRock, Fidelity und andere große Anbieter verzeichnen durchweg Netto-Rückgaben.

Besonders pikant: Während Bitcoin und Ethereum massiv unter Druck stehen, fließen in Solana-ETFs seit deren Start Ende Oktober 370 Millionen Dollar. Institutionelle Investoren setzen offenbar auf selektive Rotation innerhalb des Krypto-Universums – weg von den etablierten Schwergewichten, hin zu Alternativen.

Langfrist-Holder nehmen Gewinne mit

Die On-Chain-Daten zeichnen ein klares Bild: Erfahrene Bitcoin-Besitzer verkaufen. Laut CryptoQuant haben langfristige Halter in den vergangenen 30 Tagen rund 815.000 Bitcoin abgestoßen – der höchste Wert seit Januar 2024. Diese Gewinnmitnahmen setzen den Kurs zusätzlich unter Druck und erklären einen Teil der aktuellen Schwäche.

Gleichzeitig bleiben die Netzwerk-Fundamentaldaten stabil. Transaktionsvolumen und Verarbeitungsgeschwindigkeit zeigen keine Anzeichen von Schwäche. Das deutet darauf hin, dass die aktuelle Korrektur primär spekulativ getrieben ist – nicht fundamental.

SEC bringt Klarheit: "Project Crypto" startet

Mitten in der Marktkorrektur kommt Bewegung in die Regulierung. Die US-Börsenaufsicht SEC hat "Project Crypto" angekündigt – eine Initiative unter Leitung von Chairman Paul Atkins. Ziel ist eine klare Token-Klassifizierung basierend auf dem Howey-Test.

Die geplante Taxonomie unterscheidet zwischen:
- Netzwerk-Token (funktional und dezentralisiert)
- Digitalen Sammlerstücken
- Digitalen Werkzeugen mit praktischem Nutzen
- Investment-Verträgen

Zudem signalisiert die SEC Unterstützung für eine umfassende Gesetzgebung zum Krypto-Markt, die noch 2025 abgeschlossen werden soll. Für die langfristige institutionelle Akzeptanz von Bitcoin könnte dies der entscheidende Durchbruch sein.

JPMorgan sieht Boden bei 94.000 Dollar

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Die Investmentbank JPMorgan hat sich zur aktuellen Lage geäußert und sieht bei rund 94.000 Dollar eine potenzielle Preisuntergrenze. Die Begründung: Produktionskosten der Miner und grundlegende Wirtschaftlichkeitsberechnungen würden dieses Niveau stützen.

Langfristig bleibt JPMorgan bullish. Die Analysten prognostizieren für 2026 Kursziele von etwa 170.000 Dollar, basierend auf der Annahme, dass Bitcoin zunehmend Anteile an der 28,3 Billionen Dollar schweren Gold-Marktkapitalisierung erobern wird.

Interessant auch: Harvard University hat laut SEC-Unterlagen BlackRocks Bitcoin-ETF inzwischen als eine ihrer größten öffentlichen Portfoliopositionen ausgewiesen. Trotz aktueller Turbulenzen setzen große Institutionen offenbar weiter auf Bitcoin als langfristige Anlage.

Fed-Politik belastet – Korrelation mit Risiko-Assets steigt

Ein zusätzlicher Belastungsfaktor: Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der US-Notenbank im Dezember ist von 90 auf nur noch 40 Prozent gefallen. Bitcoin reagiert zunehmend sensitiv auf geldpolitische Erwartungen und verhält sich ähnlich wie klassische Risiko-Assets.

Die Korrelation mit traditionellen Märkten bleibt hoch, was Bitcoin anfällig für makroökonomische Verwerfungen macht. Solange die Zinspolitik restriktiv bleibt, dürfte auch der Gegenwind für Kryptowährungen anhalten.

Ausblick: Bereinigung oder Vorbote weiterer Schwäche?

Die technische Situation ist angespannt. Der Bereich zwischen 90.000 und 100.000 Dollar gilt als kritische Zone. Ein nachhaltiger Bruch unter 90.000 Dollar könnte weitere Verkäufe auslösen. Umgekehrt würde eine Rückkehr über 100.000 Dollar erste Erholungssignale senden.

Die massiven ETF-Abflüsse könnten paradoxerweise eine überverkaufte Situation geschaffen haben. Der Abbau spekulativer Positionen zeigt sich in gesunkenen Futures-Volumina und normalisierten Funding-Raten – Anzeichen für eine gesündere Marktstruktur.

Trotz der aktuellen Korrektur bleibt das langfristige Bild für Bitcoin intakt: Regulatorische Fortschritte durch "Project Crypto", anhaltende institutionelle Infrastruktur-Entwicklung und die Integration in traditionelle Finanzsysteme sprechen für weiteres Wachstumspotenzial. Die Frage ist nicht ob, sondern wann die nächste Aufwärtsbewegung startet.

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