
BioNTech Aktie: Tiefer Fall und neue Hoffnung?
16.05.2025 | 04:52
Der Goldrausch aus Pandemiezeiten ist für BioNTech vorüber, die jüngsten Quartalszahlen zeichnen ein ernüchterndes Bild mit tiefroten Zahlen. Während die einst sprudelnden COVID-Milliarden versiegen, richtet sich der Blick gespannt auf die kostspielige, aber potenziell bahnbrechende Krebsforschung. Kann die vielversprechende Pipeline das Ruder für den Mainzer Impfstoff-Pionier herumreißen?
Ernüchterung nach dem Boom: Die Zahlen im Detail
Die Ergebnisse des ersten Quartals 2025 sprechen eine deutliche Sprache: Der Umsatz sank leicht auf 182,8 Millionen Euro, verglichen mit 187,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Deutlich drastischer fiel jedoch der Nettoverlust aus, der sich auf 415,8 Millionen Euro (1,73 Euro pro Aktie) ausweitete, nach einem Verlust von 315,1 Millionen Euro (1,31 Euro pro Aktie) im ersten Quartal 2024. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Aktienkurs wider: Seit Jahresbeginn hat das Papier rund 26 % an Wert eingebüßt und notiert deutlich unter seiner wichtigen 200-Tage-Linie.
Verantwortlich für den höheren Verlust sind vor allem gestiegene Ausgaben für Forschung und Entwicklung, die auf 525,6 Millionen Euro kletterten. Hier investiert BioNTech massiv in die Weiterentwicklung seiner klinischen Studien im Spätstadium. Demgegenüber konnten die Vertriebs-, allgemeinen und Verwaltungskosten auf 120,6 Millionen Euro gesenkt werden, primär durch reduzierte externe Dienstleistungen. Trotz der roten Zahlen verfügt das Unternehmen mit 15,9 Milliarden Euro an liquiden Mitteln und Kapitalanlagen (Stand Ende März 2025) weiterhin über ein starkes finanzielles Polster. Für das Gesamtjahr 2025 bestätigte BioNTech seine Umsatzprognose von 1,7 bis 2,2 Milliarden Euro und plant F&E-Ausgaben zwischen 2,6 und 2,8 Milliarden Euro. Im Rahmen der aktuell virtuell stattfindenden Hauptversammlung bittet das Unternehmen die Aktionäre zudem um die Zustimmung für ein neues genehmigtes Kapital, um die finanzielle Flexibilität zu erhöhen.
Strategische Manöver für die Zukunft
Doch was sind die konkreten Pläne, um das Blatt zu wenden? BioNTech bereitet sich auf die Markteinführung eines variantenangepassten COVID-19-Impfstoffs für die Saison 2025/2026 vor, abhängig von den behördlichen Genehmigungen. Zwar ist das COVID-Geschäft rückläufig, doch jüngste Berichte deuten darauf hin, dass US-Gesundheitsbehörden neue Empfehlungen für bestimmte Gruppen erwägen. Eine Studie der University of Pennsylvania bescheinigte dem Pfizer-BioNTech-Impfstoff zudem einen Schutz vor Long COVID bei Kindern und Jugendlichen.
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Wichtige Weichenstellungen erfolgten auch auf personeller und strategischer Ebene: Ab dem 1. Juli 2025 wird Ramón Zapata-Gomez neuer Finanzvorstand und löst Jens Holstein ab. Bereits im Februar 2025 schloss BioNTech die Übernahme von Biotheus ab. Dieser Deal sichert dem Unternehmen die vollen globalen Rechte an BNT327, einem vielversprechenden Kandidaten aus der Biotheus-Pipeline, sowie weiteren Wirkstoffen.
Hoffnungsträger Onkologie: Die Pipeline im Fokus
Die größte Hoffnung ruht jedoch auf der Onkologie-Pipeline. Hier ist vor allem der bispezifische Antikörper BNT327 zu nennen, der auf PD-L1 und VEGF-A abzielt. BioNTech präsentierte bereits ermutigende klinische Daten für diesen Kandidaten.Weitere wichtige Fortschritte im Onkologie-Portfolio umfassen:
- Im März 2025 zeigten vorläufige Daten einer Phase-1/2-Studie zu BNT325/DB-1305 bei verschiedenen Krebsarten ein beherrschbares Sicherheitsprofil und frühe Anti-Tumor-Aktivität.
- Auf der Jahrestagung der American Association for Cancer Research (AACR) im April 2025 wurden weitere Daten vorgestellt, darunter erste Ergebnisse zu BNT327 in Kombination mit Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADC).
- Globale Phase-3-Studien für BNT327 bei Lungenkrebs wurden im Dezember 2024 initiiert; eine weitere Phase-3-Studie bei dreifach negativem Brustkrebs ist für 2025 geplant.
- Daten aus laufenden Phase-2-Studien zu BNT327 werden ebenfalls noch im Laufe des Jahres 2025 erwartet.
BioNTech steht somit vor entscheidenden Monaten. Die Transformation vom Pandemie-Musterschüler zu einem breit aufgestellten Onkologie-Player ist ein kostspieliger und langwieriger Prozess. Die kommenden Studienergebnisse werden zeigen, ob die Mainzer diesen ambitionierten Wandel erfolgreich gestalten und das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen können.
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