Biogena Group Invest im Porträt - anlässlich der Kapitalerhöhung
23.04.2021 | 18:59
Bis 29. April läuft noch die Kapitalerhöhung der Biogena Group Invest. Auf dem Programm steht eine Grundkapitalverdoppelung auf 4 Millionen Euro – 2,9 Euro kostet eine neue Aktie. Der Börse Express traf sich mit Vorstand und Compliance Officer Stefan Klinglmair – was macht Biogena eigentlich? Und was mit dem Geld?
Mikronährstoffe sind die Welt von Biogena. Egal ob die ‚geheimen‘ Volkskrankheiten Eisenmangel, Osteoporose oder auch der klassische Vitamin-D-Mangel, die Leiden der Menschheit sind mannigfaltig – wie aber auch jeder Mensch unterschiedliche Mangelerscheinungen aufweist, soweit vorhanden.
In diesem Bereich ist das Salzburger Familienunternehmen Biogena mit über 370 Mitarbeitern tätig, das sich selbst als „österreichischer Marktführer im Bereich therapiebegleitende und präventiv eingesetzte Premium-Mikronährstoffe und ergänzende Services wie Diagnostik, Wissensvermittlung sowie State-of-the-Art-Forschung auf dem Gebiet der Nutritivmedizin“ bezeichnet.
Heißt in der Praxis: Rund 10.000 Partner-Ärzte setzen Biogena-Produkte therapiebegleitend bei ihren Patienten ein. Dazu kommen 17 eigene Biogena-Stores, das Internet und die Marke Nicapur für Apotheken. Wobei eines wichtig ist: Biogena-Produkte fallen nicht ins Arzneimittelgesetz, zuständig ist das Lebensmittelgesetz.
Zur Konkurrenz etwa im Drogeriemarkt unterscheidet sich Biogena durch das Reinsubstanzenprinzip, wovon klassische etwa Magnesiumtabletten meilenweit entfernt sind (Klebstoffe etc.). Und eben dem medizinisch/diagnostischem Ansatz – der Körper soll gezielt ins nutritive Gleichgewicht gebracht werden. „Wir wollen nicht einfach nur ein Produkt des Produktes willen verkaufen, wir gehen einen diagnostischen Ansatz. Man muss ja wissen, wie es um die Gesundheit bestellt ist, bevor man ein Produkt einnimmt“, sagt Stefan Klinglmair. Festgestellt wird dies per Blutuntersuchung (Anm.: Biogena führt gerade die größte je gemachte Studie in Österreich zum Gesundheitszustand im Bereich Mikronährstoffe durch.).
Ergebnis legt zu
Was sich in steigenden Geschäftszahlen widerspiegelt: Biogena schloss das Geschäftsjahr 2019/20 (per 30.09.) mit einem weiteren Rekordergebnis ab. Der Umsatz legte um knapp 23 Prozent auf 54 Mio. Euro zu, das EBITDA um etwa 70 Prozent auf mehr als 13 Millionen Euro verdreifacht (mehr zu den Zahlen auf Seite 8).
Auch der weitere Ausblick fällt aus Sicht von Klinglmair positiv aus, der Start in das neue Geschäftsjahr 2020/21 verlief erfolgreich. Basierend auf den bisherigen Umsatzzahlen für die ersten Monate des neuen Geschäftsjahres sollte die Biogena Group voraussichtlich eine Umsatzsteigerung von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielen, heißt es.
Womit das Ende der Fahnenstange aber bei weitem nicht erreicht sein soll: die Planung geht für 2030 von einem Umsatz größer 300 Millionen Euro und einem EBITDA von rund 60 Millionen Euro aus. Im Vergleich dazu die aktuelle Marktkapitalisierung der börsenotierten Biogena Group Invest AG: 7,3 Millionen Euro (3,66 Euro je Aktie).
Das wirkt auf einen ersten Blick wie ein Schnäppchen, liegt aber an der Unternehmensstruktur ...
Die etwas andere Struktur
Denn die Biogena Group Invest AG ist an der operativen Biogena Group ‚nur‘ indirekt beteiligt. Das operative Geschäft liegt in der Biogena GmbH & Co KG, die zu 100 Prozent von der Biogena Group Invest GmbH & Co KG kontrolliert wird. Und an dieser Biogena Group Invest GmbH & Co KG ist die börsenotierte Biogena Group Invest AG beteiligt; zu 1,9 Prozent. Und das als nichtstimmberechtiger Komplementär (siehe hier). Was in diesem Fall ein wenig mit Vorzugsaktien vergleichbar ist, da es bei der AG als Ziel vor allem die Vereinnahmung und Ausschüttung von Dividenden gibt (über die Biogena Group Invest GmbH & Co KG). Für 2019/20 wurde erstmals ausgeschüttet (0,04 Euro je Aktie – in Summe 80.000 Euro) – 2030 sollen die Aktionäre bereits mehr als 3 Millionen Euro erhalten.
Bis dahin wird sich der Anteil der AG an der Biogena Group Invest GmbH & Co KG auf 22 Prozent erhöht haben – jedes Jahr um zwei Prozent, womit sich schon die Pläne mit dem frischen Geld aus der aktuellen Kapitalerhöhung ergeben: der Ankauf einen 2-Prozent-Anteils an der Biogena Group Invest GmbH & Co KG. Klinglmair ist wichtig festzuhalten, dass hier keine Luftschlösser verkauft werden. Und kann ein aktuelles Wertgutachten über 313 Millionen Euro für die Biogena Group vorweisen. Womit sich ein theoretischer Wert der AG - bei 4-Prozent-Anteil - von 12,5 Millionen Euro errechnet … minus eines Abschlags für die Nichtstimmberechtigung.
Biogena sucht als Aktionär aber an sich ohnehin weder den Trader, noch den Großinvestor. Am liebsten wäre es, so etwas wie einen Community-Gedanken umzusetzen: zufriedene Kunden, die sich am Erfolg des Unternehmens beteiligen wollen. Kunden gibt’s in der Datenbank jedenfalls rund 450.000. Den Community-Gedanken sieht man bereits beim Online-Auftritt des Unternehmens: wer’s nicht findet: https://biogena-investors-club.com/
Und mit einer gewissen Fantasie ausgestattet auch Beteiligungen an Unternehmen/Start-ups aus dem Umfeld: bekannte Namen sind beispielsweise der Riegelhersteller NEOH oder Rebelmeat – siehe dazu Grafik Gruppenstruktur.
Seit November 2020 ist Biogena (ISIN: ATBIOGENA005) an der Wiener Börse. Begleitet von der Wiener Privatbank ist das Unternehmen seit damals im Segment „direct market“, an der Börse gelistet. Und wechselt voraussichtlich mit Anfang Mai in das Segment des „direct market plus“.
Mehr zum aktuellen Kapitalerhöhungsangebot gibt’s hier
Aus dem Börse Express-PDF vom 23. April - hier zum kostenlosen Download.
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