Ein Modeschmuckhändler, der in stürmischen Zeiten operativ stabil bleibt - kann das wirklich überzeugen? Bijou Brigitte präsentiert Halbjahreszahlen, die weder euphorisch machen noch enttäuschen. Während der Umsatz minimal wächst, hält das Unternehmen sein Vorsteuerergebnis trotz Kostendruck auf Vorjahresniveau. Doch reicht diese Bescheidenheit, um Anleger zu begeistern?

Die nüchternen Fakten im Check

Die Halbjahreszahlen lesen sich wie die Bilanz eines Musterschülers in schwierigen Zeiten:

  • Umsatzwachstum: 154,8 Millionen Euro (+2,3% gegenüber Vorjahr)
  • EBT: 6,5 Millionen Euro (trotz Kostendruck auf Vorjahresniveau)
  • Nettoergebnis: 3,9 Millionen Euro (+9,9% gegenüber Vorjahr)
  • Filialnetz: 905 Standorte (leicht reduziert von 913 Ende 2024)

Besonders bemerkenswert: Das Unternehmen konnte sein Vorsteuerergebnis stabil halten, obwohl die Kosten weiter anziehen. Das erfordert Disziplin - oder deutet auf fehlende Investitionskraft hin?

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Prognose 2025: Vorsicht statt Euphorie

Das Management bleibt auch für das Gesamtjahr 2025 zurückhaltend. Die Erwartungen bewegen sich in engen Korridoren:

  • Umsatzprognose: 330-350 Millionen Euro
  • EBT-Erwartung: 26-36 Millionen Euro
  • Investitionsvolumen: 12-18 Millionen Euro

Diese Prognose gilt allerdings nur unter einer wichtigen Bedingung: Es darf zu keinen weiteren wirtschaftlichen oder politischen Verwerfungen kommen. Eine gewagte Annahme in diesen Zeiten.

Kursentwicklung: Geduldsprobe für Anleger

Die Aktie notiert aktuell bei 39,20 Euro und zeigt sich weitgehend unverändert. Interessant: Der RSI von 72,5 deutet auf überkaufte Bedingungen hin - vielleicht eine Erklärung für die jüngste Seitwärtsbewegung.

Vom 52-Wochen-Hoch bei 46,40 Euro im Juni ist der Titel noch gut 15% entfernt. Die Frage ist: Verdient Bijou Brigitte mehr als nur stabile Langeweile? Oder ist genau diese Verlässlichkeit in unsicheren Zeiten ihr größter Trumpf?

Das Unternehmen beweist, dass es auch in schwierigem Umfeld nicht untergeht. Doch ob das für eine echte Aufwärtsdynamik reicht, bleibt die zentrale Frage für Investoren.

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