Big-Tech startet Weiterbildungsoffensive für KI-Ära

Die Zukunft der Arbeit wird digital – und die Regierungen reagieren. Heute beginnt in Großbritannien das Programm "Get Tech Certified", das Tausenden Staatsangestellten kostenlosen Zugang zu KI- und Cloud-Zertifizierungen bietet. Gleichzeitig überarbeiten Google, Microsoft und Amazon ihre Ausbildungsprogramme grundlegend. Der Grund: Die Nachfrage nach KI-Fähigkeiten explodiert förmlich.
Öffentlicher Sektor macht Tempo bei Digitalisierung
Großbritanniens Regierung setzt ein deutliches Signal: Vom 1. Oktober bis 31. Dezember können alle öffentlich Bediensteten aus über 200 kostenlosen Zertifizierungskursen wählen. Die Palette reicht von Machine Learning bis Cybersecurity, von Grundlagen bis zu Expertenwissen.
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Die Initiative knüpft an den Erfolg der letztjährigen "Get Cloud Certified"-Kampagne an. Dieses Mal geht es aber um mehr als nur Cloud-Computing: KI steht im Zentrum der Bemühungen.
Schottland zieht nach: Gestern startete die schottische Regierung gemeinsam mit Skills Development Scotland eine ähnliche Initiative. AWS, Cisco, IBM, Microsoft und Salesforce stellen kostenlose Online-Kurse für alle schottischen Bürger und kleine Unternehmen bereit.
Microsoft und Google überarbeiten ihre Zertifikate komplett
Die Tech-Riesen justieren ihre Strategie neu. Microsoft kooperiert mit der Lernplattform Coursera und bietet vier neue Einsteiger-Zertifikate an – unter anderem für Cloud-Support und Business-Analyse. Das Besondere: Alle Programme integrieren jetzt generative KI in die Microsoft-Softwarewelt.
Google geht einen ähnlichen Weg. Das beliebte Cybersecurity-Zertifikat wurde um praktische KI-Anwendungen erweitert. Studenten lernen nun, wie sie KI nutzen, um Code-Schwachstellen zu identifizieren oder Bedrohungen zu priorisieren.
Was beide Ansätze verbindet? Sie verzichten bewusst auf Vorerfahrung oder Hochschulabschluss. Binnen weniger Monate sollen Quereinsteiger arbeitsmarktfähig werden.
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Neue Glaubwürdigkeit durch praxisnahe Tests
Microsoft führt zusätzlich die "Applied Skills" ein – eine völlig neue Art der Zertifizierung. Statt theoretischer Prüfungen durchlaufen Kandidaten interaktive Labor-Assessments. Sie lösen dabei konkrete Geschäftsprobleme und beweisen so ihre praktischen Fähigkeiten.
Dieser Wandel spiegelt eine wichtige Erkenntnis wider: Arbeitgeber schätzen nachweisbare Fertigkeiten oft höher ein als klassische Abschlüsse.
Zahlen belegen dramatischen Fachkräftemangel
Die Dringlichkeit wird durch aktuelle Marktdaten untermauert. 2023 stieg die Zahl der Stellenausschreibungen mit KI-Bezug um das 21-Fache. Gleichzeitig fehlen qualifizierte Bewerber in nahezu allen Bereichen.
Die EU reagiert mit ihrer "Digital Decade"-Strategie: Bis 2030 sollen 80 Prozent aller Erwachsenen über digitale Grundkenntnisse verfügen. Programme von Coursera, Google, IBM und Meta demokratisieren bereits heute den Zugang zu gefragten Qualifikationen.
Lebenslanges Lernen wird zur Berufspflicht
Die heutigen Programmstarts markieren einen Paradigmenwechsel. Kontinuierliche Weiterbildung entwickelt sich vom Nice-to-have zur beruflichen Notwendigkeit. Wer im Zeitalter von KI und Automatisierung bestehen will, muss sich permanent neue Fähigkeiten aneignen.
Die Erfolgsmodelle aus London und Edinburgh dürften Schule machen. Erwartet werden weitere staatlich-private Partnerschaften, KI-gestützte Lerntools und ein verstärkter Fokus auf praxisnahe Qualifikationen. Die Botschaft ist klar: Anpassungsfähigkeit entscheidet über beruflichen Erfolg.