Medizintechnikriese Becton Dickinson kürzt Jahresprognose aufgrund von Zollbelastungen. Die Aktie erlebt historische Verluste. Wie reagiert das Unternehmen?

Die Aktie des Medizintechnikherstellers Becton Dickinson erlebt einen historischen Absturz. Auslöser ist eine überraschende Kürzung der Jahresprognose – verursacht durch drohende Zollbelastungen. Doch wie schwer wiegen die aktuellen Probleme wirklich?

Tarif-Sorgen drücken die Prognose

Die jüngsten Quartalszahlen zeigen ein gemischtes Bild: Während der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) mit 3,35 US-Dollar über den Erwartungen (3,28 US-Dollar) lag, verfehlte der Umsatz mit 5,27 Milliarden US-Dollar die Prognose von 5,35 Milliarden. Doch die eigentliche Bombe tickt in der Jahresprognose.

Das Management rechnet nun mit einem Gewinnrückgang von 0,25 US-Dollar je Aktie durch Zölle. Die angepasste EPS-Prognose für 2025 wurde auf 14,06 bis 14,34 US-Dollar gesenkt – zuvor waren 14,30 bis 14,60 US-Dollar avisiert. Immerhin: Trotz der Kürzung würde dies noch ein Jahreswachstum von 7,0% bis 9,1% bedeuten.

Absturz mit Folgen: Analysten ziehen Notbremse

Die Reaktion der Märkte ließ nicht lange auf sich warten: Am Donnerstag stürzte die Aktie ab und markierte eines der schlechtesten Tagesergebnisse seit Jahrzehnten. Gleichzeitig avancierte der Titel zum schwächsten Wert im gesamten S&P 500.

Mehrere Analystenhäuser zogen Konsequenzen und stuften das Papier herab. Kritikpunkt: mangelnde Konsistenz bei der Umsetzung der Strategie und Zweifel an der Wachstumsfähigkeit.

Gegensteuern mit Millionen-Investitionen

Doch das Unternehmen geht in die Offensive: Geplant sind Investitionen von 2,5 Milliarden US-Dollar in US-Produktionsstätten. Zudem wurde die untere Grenze der Umsatzprognose für 2025 von 21,7 auf 21,8 Milliarden US-Dollar angehoben – die Obergrenze bleibt bei 21,9 Milliarden. Begründung: Die schwächere Dollar-Währung soll zusätzliche Impulse liefern.

Die entscheidende Frage: Reichen diese Maßnahmen, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen? Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Becton Dickinson die aktuellen Turbulenzen als kurzfristige Delle oder Beginn einer anhaltenden Talfahrt verbuchen muss.